Jedoch, selbst das Dunkle und Wilde wird dahergetragen auf dem Duktus dieser holdseligen Melodie; wie zuweilen in der Oper, wenn Untergang und Verzweiflung, Musik geworden, zugleich erschüttert und berückt. Aber diese Ludwigsche Novelle verfällt nicht etwa ins Opern hafte; nein, die Menschen, ihr Sein, Tun, Stehen, Gehen, ihre Koffer, Bürsten, Pyjamas, die ländlichen Nationalgerichte, die sie speisen, die Eier, die sich die Junggesellen kochen, der Waldboden mit Ameisen und Laubstreu, der Park, der Schlauch, die Weinlese, alles ist konkret, oft tastbar, schmeckbar, riechbar gestaltet. Dies kann inmitten unendlichen Geschwätzes, in einer Zeit, in der selbst gebürtige Kritiker hirnhasten Gcstaltungöersatz, von snbstanzhastem Bilden nicht unterscheiden können, gar nicht genug hervorgehoben werden. In vielem Be tracht ist diese Novelle ein Seitenstück zu Ludwigs Romanen „Diana" und „Meeresstille" und Valeska eine ländlichere Schwester jener Diana, und auch der Helena aus seinem ersten Buch. Wie die Romane fließen auch die Dialoge dieser Novelle über von graziösesten Ein gebungen, nicht geistreich, aber reich an Geist. Und zugleich ist dies Novellenidyll überwölbt von großen Bögen: Schicksal ist darüber — drunterhin gespannt, und Gebirg und Sec umfängt es raumhast. NOM 1MD 81bVL8NLK LIN YIHNILII Oebeltet N 4.50 ' Leinenband N 7.50 Li« 2 Lxern^Inren init 40 "/« Lsbntt, lslls dis 30. 11. 1927 nnl beilieZenäern Zettel bestellt! * In beipLiA bei Lsrl I r. I leiseber; in Vi-ien bei äer ^entralansllelernnA cleutseber Verleger, Lnrtleken; in stuttgart bei Loeb, I^eik L OetinZer; in Paris bei NessaZeriss Lsebettv