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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-12-04
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1928
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- Deutsch
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Der Deutsche und Oesterreichische Alpenverein sollte auf An trag der Sektion Pfalz und Genossen seine Verlagstätigkeit ver größern und dafür Mk, 20 009,— bewilligen. Unsere Eingabe an die Sektion Magdeburg, deren Vorsitzender Mitglied des Hauptausschusses ist, wurde mit dem erfreulichen Bescheid beant wortet, daß der Hauptausschuß den Antrag bereits im April ab- gclehnt hat. Die Verhandlungen der Vereinigung Magdeburger Buch händler mit der Stadtbibliothek wegen Rabattgewährung sind noch nicht zum Abschluß gekommen. Vor Weihnachten trug der Deutsche Buch-Club Hamburg Unruhe in die Reihen unserer Mitglieder, Inzwischen haben aber Verhandlungen durch den Börsenverein auch bei diesem die Bedingungen geregelt. Im allgemeinen dürfte die Konkurrenz der Buchgemeinden für das Sortiment nicht mehr so fühlbar sein wie früher, da der Markt jetzt reichlich mit billigen Büchern bedacht ist. Die Tat sache aber, daß die Büchergemeinden immer noch ihren Mit gliedern Bücher, selbst Neuerscheinungen, wenn auch in ein facherem Einband billiger liefern als der Ladenpreis im Buch handel beträgt, hat uns veranlaßt, beim Börsenverein den An trag zu stellen, den Ladenpreis derartiger Bücher im Buchhandel allgemein als aufgehoben zu betrachten. Der Vorstand des Bör senvereins hat sich leider ablehnend dazu verhalten. Das Gesetz gegen Schund- und Schmutzschriften dürfte beim regulären Buchhandel bis heute wenig Eingriffe ver ursacht haben, da weder schlüpfrige Zeitschriften noch Volks romane von 100 und mehr Lieferungen durch ihn vertrieben werden. Der Zeitschriftenhandel, der im Reichsverband deutscher Buch- und Zeitschristenhändler zusammengeschlossen ist, erblickt aber im Verbot der Volksromane einen schweren Übergriff, da diese immer uoch-cincn beträchtlichen Umsatz erreichen. Im übrigen hat der Zeitschriftenhandel ein gutes Jahr hinter sich, in dem namentlich Versicherungszeitschris ten wieder neue und treue Abonnenten brachten. Allerdings wurden teilweise die Rabatte gekürzt als Entschädigung für die vom Verlag gebotenen Sicherungen in der Frage der Abonnen- tenumarbeitung und Provision, Ursache zur Klage will dagegen der Reise- und Versandbuchhandel haben wegen verlängerter Kundenziele, schlechter Geldeingänge und zu hoher Provisionen, Er hofft daher einen Kreditzuschlag von 5 Prozent wieder erreichen zu können, dem sich auch der übrige Buchhandel anschließen soll. Auch der Bahnhofsbuchhandel klagt über Zunahme der Unkosten, obgleich bei ihm Kreditgeschäfte wegfallen und im allgemeinen nur gut rabattierte Bücher ge führt werden. Die Klagen des Musikalienhandels dürften zum Teil berechtigt sein, da an hohe Umsätze in Schlagern natürlich schon seit langem nicht mehr gedacht werden kann und auch die billigen Schlagerserien nicht den teilweise erhofften Erfolg haben. Immerhin ist das Geschäft in Musikapparaten und Schallplatten noch gut, wenn auch hier die Konkurrenz stärker geworden ist. Und die Jugendbewegung bringt immer noch neue Musikfreunde herbei. Hoffe» wir, daß die Liebe zu guter Musik allgemein wieder stärker lebendig wird. Auch das Antiquariat leidet unter den gleichen ungünstigen Bedingungen wie das Sor timent, mehr aber jedoch, weil immer noch nicht alle Sortimente sich von ihrer Jnflationsware befreit haben, sodaß die Konkur renz eine weit fühlbarere geworden ist. Das Angebot in moder nem wie auch wirklichem Antiquariat ist immer noch sehr groß, sodaß der Antiquar sich auf den Ankauf des wirklich Guten und leichter Absetzbaren beschränken k a n n, wegen der Kapitalknapp heit wohl auch muß. Bedauerlich ist es, daß ein Teil des Berlagsbuchhandels, der sein Aufblühen mit dem rastlosen Bemühen des Sortiments zu verdanken hat, in der Annahme, fein Absatzgebiet vergrößern zu können, sich mehr und mehr dem Auchbuchhandel zuwendet. Es kann dann nicht wundernehmen, wenn das regu läre Sortiment sich nicht mehr in dem Maße für diese Verleger einsetzt; denw der Sortimenter muß feinem Schaufenster sowohl wie seinem Geschäft überhauptein anderes Gesicht geben wie der Nachbar Auchbuchhändlcr, Alle Vorstellungen bei den Ver legern dieser Art fallen leider fruchtlos aus, sodaß sich das Sor timent entscheiden muß, ob es weiter durch Unterstützung dieser Verleger helfen will, den Auchbuchhandcl aufzuziehen oder nicht. Außer in Adreßbuchaufnahmcgesuchen haben wir mit dem Auch buchhandel nur insofern zu tun gehabt, als bei uns Klage darüber einlief, daß ein Papierhändlcr seine Waren in Prospekte mit SOprozentigen Verlegerangeboten einschlug. Mit besonderer Freude konnten wir auch dieses Jahr wieder einer Anzahl Mitgliedern zum Geschäftsjubiläum unseren Glückwunsch aussprechen. Das seltene Fest des ISOjähri- gen Bestehens konnte die älteste Buchhandlung Magdeburgs, die Creutz'sche Verlagsbuchhandlung begehen. Es war dem Vorstand ein Bedürfnis, unserem verdienten Ehrenvor sitzenden, Herrn Max Kretschmann, und unserem Vorstandsmit glied, Herrn Rolf Kretschmann, unseren Glückwunsch in einer künstlerischen Adresse zu überreichen, da die Buchhändlersamilie Kretschmann unseren Verband mit gegründet und die Inhaber der Firma immer seine besten Führer waren, Wünschen wir, daß das enge Verhältnis zwischen dem Verband und der Familie Kretschmann, der die Feste des Verbandes geradezu als Familien feier ihrer selbst gelten, auch künftig so innig und segensreich bleiben möge. Mit der Creutz'sche» Verlagsbuchhandlung zu gleich beging das daraus hervorgegangene Sortiment Max Kreis chm an n's Buch- und Musikalienhandlung sein ISOjähriges Bestehen, dessen Inhaber Herr Hermann Ebbecke nach den schweren Tagen im abgetrennten Posen in Magdeburg eine neue Heimat gefunden hat. Schließlich konnte auch noch unser früheres Vorstandsmitglied, Herr Bruno Neumann in Er furt, ebenfalls das ISOjährige Jubiläum seiner von ihm zu neuer Blüte entfalteten Firma, der Keyscrschen Buchhand lung, feiern. Das 100jährige Jubiläum ihres Bestehens konnte die Firma MaxRichter vorm, C, A, Eyraud's Buchhandlung in Neuhaldensleben begehen. Weiter konnte ein Verlag von Weltruf, die Firma Gustav Fischer in Jena das SOjährige Geschäftsjubiläum feiern, und unserer tapferen Frau Margarete Jost war es vergönnt, den Tag zu erleben, an dem die Firma Waldemar Jost in Arnstadt 50 Jahre im Besitz der Fa milie ist, 25 Jahre alt wurde in diesem Jahre die rührige Firma H, Schwanecke in Ouendlinburg, Unser lieber stellvertre tender Vorsitzender, Herr OttoMarkin Rudolstadt, konnte im Bewußtsein, daß Fleiß und Tüchtigkeit seiner Firma zu Ansehen und Aufschwung verhelfen haben, das 25jährige Jubiläum seiner Selbständigkeit feiern, Herr Verlagsbuchhändler vr, pkil, Hans Knapp in Halle konnte auf eine 25jährige Mitinhaberschast der hochangesehencn Verlagsbuchhandlung Wilhelm Knapp zurück blicken, wie auch Herr Richard Jaecke l-Öuerfurt in diesem Jahre 25 Jahre einer arbeits- und erfolgreichen Selbständigkeit hinter sich hat. Auch Herr Max Scheel konnte die 25jährige Wiederkehr des Tages begehen, an dem er die Firma C, Laten- dors's Buchhandlung in Pößneck übernahm. Wir wünschen den Jubelfirmen auch an dieser Stelle von Herzen weiteres Blühen und Gedeihen, 1321
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