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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1928
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- 1928-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1928
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- Deutsch
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VMÄMMMlMckmViMullM Nr. 88 (R. 3S). Leipzig, Dienstag den 20. März 1928. SS. Jahrgang. RÄMiomüerTA. Bekanntmachung. In Nr. 1 des 3. Jahrganges der Vertraulichen Mit teilungen haben wir zum ersten Male die bei der Geschäfts stelle geführte Liste der in öffentlichen Ämtern tätigen Mitglieder des Börsenvereins bekanntgegeben. Diese Aufstellung kann des halb keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, weil sie nur auf den Angaben beruht, die uns auf Grund unserer wieder holten Aufforderungen zugegangen sind. Leider sind die Mel dungen, wie wir feststellen mußten, noch sehr unvollständig. Wir möchten deshalb unsere bereits früher geäußerte Bitte wiederholen, der Geschäftsstelle möglichst genaue Mitteilungen zukommen zu lassen. Wir hoffen, damit recht bald in die Lage versetzt zu werden, eine möglichst lückenlose Aufstellung veröffent lichen zu können. Leipzig, den 17. März 1928. Geschäftsstelle des Bürsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Heß, Generaldirektor. Dom Buch u. von der Liebe zu den Büchern*). Von Martin Breslauer. Im vergangenen Jahre hat in Leipzig eine sehr erfolgreiche Ausstellung neuzeitlicher schwedischer Buchkunst stattgcfundcn, die reichste Anregungen bot. Ihr folgte alsbald, veranlaßt von deutschen Buchkünstlern, eine andere — internationale — Buchkunstausstellung, die den zahlreichen Besuchern den hohen Stand und die trefflichen Leistungen der neuzeitlichen Buchkunst offenbarte. Die Tische und Schränke in den vielen Sälen des Museums der bildenden Künste boten dem entzückten Auge selbst des verwöhnten Beurteilers eine Auswahl schön gedruckter und mit sicherem Geschmack gebundener Bücher, wie man sie in solcher Fülle selten vereint fand. Dabei handelte es sich nicht etwa nur um Bücher für Käufer mit wohlgefüllten Taschen. Vielmehr war das tägliche Gebrauchsbuch zu billigem Preise, das wohlfeile Bilderbuch, das wissenschaftliche Forschungsbuch genau so aus giebig vertreten wie der Vorzugsdruck für den verwöhnten Büchersammler, wie die Musterdrucke auf auserwählten, hand geschöpften Papieren in Ganzlederbänden mit köstlichen Ver goldungen und Verzierungen. An dieser Ausstellung hatten sich die Buchkünstler fast der ganzen Kulturwelt beteiligt. Ohne daß wir des Selbstlobes geziehen werden dürfen, können wir aus ernsthaft-sachlicher Erwägung heraus urteilen, daß das deutsche Buchgewerbe einen guten Platz unter den Mitbewerbern ein nimmt. — Daß es mit an sicherer Stelle in der Welt steht trotz der harten Jahre schweren wirtschaftlichen Niederganges und unend licher Mühen und Kämpfe — diese Erkenntnis wird alle Beteilig *) Wir freuen uns, hier den Vortrag zum Druck bringen zu können, den Herr Martin Breslauer am 29. Februar im Rundfunk gehalten hat. Die warme Liebe zum Buch, und zwar zum eigenen Buch, die daraus spricht, wird auch auf den Leser ihren Eindruck nicht verfehlen. ten: Buchkünstler, Buchdrucker, Buchbinder, Buchverleger, Schriftzeichner und Stempelschneider, graphische Anstalten, Pa pierhersteller usw. nicht etwa veranlassen, sich's nunmehr in freundlicher Ruhe am Erreichten genügen zu lassen und auszu ruhen. Vielmehr wird der freudige Stolz darüber sie zu weiterer Gestaltung, zu höherem Streben und fernerem Ausbau an spornen. Wissen wir doch nur allzu gut, daß der Erfolg an sich wenig bedeutet, wenn er nicht genutzt wird, wenn nicht dauernd daran gearbeitet wird, ihn aufrecht zu erhalten und zu mehren. Wir Deutschen von heute können uns die Verschwendung nicht gestatten, befriedigt zurück zublicken. Unbefriedigt müssen wir vorwärts schauen. Denn das Unbefriedigtsein — das heißt: die Kritik an der eigenen Leistung — treibt den schöpferischen Geist, kräftig weiter zu wirken, zu bessern, fortzuschreiten. Die Losung, der Deutschland im letzten Jahrzehnt gefolgt ist, hieß: Arbeiten und nicht verzweifeln. Auch fernerhin wird dies die deutsche Losung sein müssen. Wir haben von den schönen Büchern gesprochen, die wir der heimischen Buchkunst danken. Wie kommt es nun, daß trotz alle dem die Verfasser der Bücher, angefangen mit den ersten Schrift stellern, daß Buchverleger und Buchhändler über den allzu ge ringen Absatz der Bücher klagen, daß sie keine Früchte ernten, die ihren Mühen und Leistungen entsprechen, ja daß ein guter Teil von ihnen aufs schwerste in seinem Bestehen bedroht ist? Die Frage ist ernst, sie bedarf aufmerksamster Erwägung, denn — sehen wir einmal sogar von den geistigen Beziehungen ab, von der Frage des Wissens und der allgemeinen Volks bildung, mit denen sie eng zusammenhängt, so bleibt die rein wirtschaftliche Frage, an der überaus große Teile unseres Volkes Anteil haben. Angefangen von dem Zeichner, der die Drucker type entwirft, von dem Hersteller der Druckfarben über die Schriftgießereien, Stempelfchneider, Papierfabriken, Druck maschinenhersteller, den Drucker, die graphischen Anstalten, den Buchbinder, bis zum Buchkünstler, zum Schriftsteller und seinen Helfern, den Verlegern und Buchhändlern, hängen Millionen Menschen sei es als Arbeitgeber oder Arbeitnehmer in ihren Ein künften und Lebensbedingungen von dem Absatz des Buches ab. »Es wird zu wenig gelesen«, lautet der Ruf der Beteiligten und der sachverständigen Beurteiler, und dieser Ruf ist leider nur allzu berechtigt. Das letzte Jahrzehnt hat viele Werte in ungeahnter Weise umgewertet. Der Geist von Weimar, der um die Wende des 18. Jahrhunderts dazu beitrug, in seinen großen Auswirkungen und weiten Ausstrahlungen deutsche Literatur und Wissenschaft durch vielbegehrte Bücher in alle Welt zu tragen, hat sich in den letzten Jahren nicht so erneuert und fortgesetzt, wie es geboten war. Woran liegt das? Wir fragen nicht: wer trägt die Schuld. Die Schuld trägt vielleicht keiner, wenigstens nicht bewußt. Vielleicht sind es die Zeitumstände, die stärker als Menschenwille Einfluß auf diese Entwicklung haben. Wonach wir zu trachten haben, ist: Wie können wir diese Dinge ändern, die beklagenswert sind, die der geistigen Entfaltung des deutschen Volkes entgegenstehen und die einen Abstieg gegen früher bedeuten? Vier Jahre schwerer Kriegführung, neun Jahre härtester Entbehrungen und Leiden haben unser Volk seelisch und körper lich derartig erschüttert, daß es — nachdem diese schwersten Zeiten 309
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