Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19300612
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193006120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19300612
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-12
- Monat1930-06
- Jahr1930
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ids; 133, 12. Juni 1830. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. langten ungesunden Ziele. Herr August Mel hält eine Ver schmelzung für wünschenswert und begrüßenswert. Man sehe in anderen Branchen derartige Zusammenschlüsse, und auch in unserem Berufe sei nur durch gemeinsames Arbeiten etwas zu erreichen. Unser Ansehen nach außen hin, innerhalb der buch händlerischen Gemeinschaft und innerhalb des Börsenvereins könne durch Zusammengehen nur gewinnen. Herr Frey führt dann noch aus, daß der Sitz der großen Ver einigung dort sein müsse, wo die Arbeitsstelle der Vereinigung fei, wo gearbeitet werde. Darüber müsse man sich klar sein; wenn der Apparat nicht weiterarbeite, sei dieser Stillstand Nicht nur Rückgang, sondern ein Auffliegen. Schon heute nähmen die Verbandssachen täglich zwei Stunden und mehr Zeit in An spruch. Die Hauptversammlungen sollen, mit Rücksicht auf die Leipziger Herren, nach wie vor in Leipzig abgehalten werden. Sein Wunsch ist der, arbeitsfähig mit dem Leipziger Verband zu sammen zu bleiben und den Zusammenschluß sobald als möglich zu erreichen. Herr Umbreit-Stuttgart betonte, daß er mit großer Genugtuung von dem Besuch des Herrn Franken Berlin gelesen habe. Dieser Zusammenschluß oder diese Interessenge meinschaft mit Leipzig sei ihm durchaus erwünscht. Erst dann werde unsere Vereinigung in Leipzig und bei den Verlegern als die Vertretung angesehen werden, wie sie es verdiene. Er bittet Herrn Frank, in diesem Sinne eine Zustimmung seiner Mitglie der herbeizuführen. Herr Homuth betont, daß es bei den Unterredungen zunächst erforderlich sei, weniger das Trennende als das Gemeinsame hervorzuheben, um so Grundlagen für erfolgreiche Verhand lungen über ein Zusammengehen und einen Zusammenschluß her- beizuführem. Es wird angeregt, daß Herr Frey an einer Sitzung der Leipziger Herren teAnimmt und mit ihnen in kleinerem Kreise zusammenkommt, um die Angelegenheit zu fördern. Es sei für ihn keine leichte Aufgabe, erklärt dann Herr Frank, aber er wolle versuchen, die in seiner Vereinigung be stehenden Gegensätze zu überbrücken. Er halte es für sehr wün schenswert, ein gemeinsames Arbeiten herbeizuführen. Nachdem Herr Umbreit die allgemeine Stimmung mit den Worten: Freuen wir uns der Morgenröte, die aus den Äuße rungen des Herrn Frey und des Herrn Frank für eine Zusam menarbeit unserer Verbände und damit für unseren Beruf herauf zieht, ausgedrückt hatte, schloß der Vorsitzende die zum Ende noch gut besuchte Versammlung um 18 Uhr. WaltherFrey, KarlHomuth, I. Vorsitzender. Schriftführer. Das deutsche Düchereiwesen und seine Beratungsstellen. i. Bisher hat die Büchereiarbeit in den Städten und Groß städten im Vordergrund des Interesses und der Diskussion ge standen. Die deutsche Büchereibewegung hat ihren Ursprung in den städtisch-großstädtischen Löbens- und Bildungsproblemen, und in den Städten sind die ersten Institutionen des neuzeitlichen öffentlichen 'Büchereiwesens geschaffen worden. Von hier aus sind auch die entscheidenden programmatischen Forderungen erhoben worden, und die beispielgebenden Arbeiten, die für die gesamte öffentliche Literatur pädagogik von Interesse sind, sind in engster Ver bindung mit großstädtischen Büchereien entstanden, über dieser Tatsache wird leicht vergessen, daß bereits vor dieser neueren Büchereibewegung, etwa seit dem ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts, auf dem Lande und in der Kleinstadt eine ausge dehnte und vielfach auch recht lebendige Biichereirrbeit existiert hat. Erst heute wieder wendet sich der Blick auch ans die Büche- reianfgaben und -Probleme, die das flache Land und die Klcin- und Mittelstadt an eine planmäßige Bildungspolitik stellen. Die letzten Jahre -haben auch auf diesem Gebiet« beachtliche Fort schritte gebracht, und wenn auch Re Arbeit in den verschiedenen deutschen Ländern und Provinzen sich hier noch in sehr ver schiedenen Stadien :der Entwicklung befindet, so darf doch, auf das S46 Ganze gesehen, gesagt werden, daß in den letzten Jahren die ent scheidenden Ansatzpunkte für einen planmäßigen Aufbau des länd lichen und kleinstädtischen Büchereiwefens geschaffen worden sind. Träger dieser Entwicklung sind weithin — nicht überall — die sogenannten Beratungs st eilen, die in den verschiede nen Ländern, Provinzen und z. Tl. auch Regierungsbezirken für das öffentliche Güchereiwesen geschaffen oder in den letzten Jahren ausgebaut worden sind. Von hier aus erfolgt die aus dem Lande und in den Kleinstädten meist besonders notwendige Werbung für den Gedanken der öffentlichen Bücherei. Ae Be ratungsstellen Pflegen ferner die Verbindung der einzelnen Bü chereien untereinander und mit der Beratungsstelle selbst, unter stützen die Büchereien in allen praktischen Fragen: bei Auswahl und Ergänzung 'des Bücherbestandes, bei der Anlage von Bücher verzeichnissen, von neuzeitlichen Ausleiih» und Berwaltungsein- richtungen; helfen, wenn es gilt, der Bücherei eine würdige Unter bringung und Ausstattung zu verschaffen und die für den Be trieb und Ausbau erforderlichen Geldmittel zu bewilligen. In den meisten Fällen erfolgt auch die Verteilung der staatlichen Mittel, soweit -diese zur Unterstützung von einzelnen Büchereien bestimmt sind, durch die Beratungsstellen. Darüber hinaus sind einige von den Beratungsstellen bereits dazu übeigegangen, in ihrem Gebiet den planmäßigen Aufbau der Büchereiarbeit nach bestimmten, aus der soziologischen Situation und den bildungs- und nationalpolitischen Zielen entwickelten Gesichtspunkten vor- znnehmen. In den Grenzgebieten — Nordmark, Grenzmark, Pfalz, Teilen von Niederschlesien, Sachsen u. a. — sind die Vor aussetzungen zu solcher systematischer Arbeit besonders günstig gewesen; aber auch anderwärts macht sich immer mehr das Be streben -bemerkbar, über die mehr zufällige und gelegentliche Form der Beratung, der generellen Werbung, Unterstützung und auch Schulung (in Fachtagungen und kleineren Lehrgängen), über all diese an sich nützliche und notwendige Arbeit hinaus zu strafferen, geschlosseneren und systematischeren Maßnahmen des Aufbaues der Büchereiarbcit in den einzelnen Gebieten zu kommen. Diese Entwicklung beruht auf -der Erkenntnis, daß nur auf diese Weise sine wirklich sozialpädagogisch verantwortbare und wirksame Arbeit unter den so schwierigen Verhältnissen -des fla chen Landes und der Kleinstadt durchführbar ist. Damit ist auch ein Wandel in den Arbeitsformen gegeben. Die Büche reien, die durch ihre Isolierung, jede für sich, nie zu den Leistun gen, die heute verlangt werden, kommen können, werden zu be stimmten Arbeitsgruppen zusammengefaßt und durch gewisse Er- gänzungsmaßnahmen (Zentralbücherei, LandeswaNderbücherei im neuen Sinn) unterstützt und leistungsfähiger gemacht. Der Grundgedanke all dieser Anschauungen und Maßnahmen ist, wie ich an anderer Stelle ausführlich -dargclegt habe*), durchKon- zentrterung der Mittel und Kräfte zu einer In tens! Vierung der Leistungen zu kommen. Wenn man will: also Rationalisierung und Planwirtschaft! Mit dem Ziel, endlich einmal auch die Bildnngsarbeit «Ns dem Lande und in der Kleinstadt den Anforderungen der Gegenwart wenigstens an zunähern. Im Zuge dieser Entwicklung werden -die Bera tungsstellen, die zunächst leicht den Charakter der behörd lichen Begutachtung und mehr oder weniger platonischen Aus kunfterteilung trugen, zu immer aktiveren, führenden und autoritären Fach-un d Arbeitsstellen. (Vgl. R. Joerden, Zentralbücherei und Beratungsstelle; Fr. Schrie- wer, Kultur, Buch und Grenze sowie die unten aufgeführten Schriften.) II. In diesem Zusammenhang verdient eine Tagung Beachtung, die vor kurzem die Leiter sämtlicher deutsch'"' Beratungsstellen in Berlin zu Beratungen über den weiteren Ausbau dieser Arbeit im Sitzungssaale des Preußischen Bolksbildungsministeriums zu- *) »Zum kommunalen und staatlichen Aufbau -es volkstümlichen Büchereiwesens«. Leipzig 1928, Deutsche Zentralstelle sür volks tümliches Büchereiwesen und »Die Arbeitsformen für den Aufbau des volkstümlichen Büchereiwesens«. In: Volkstümliches Bücherei- wesen im Regierungsbezirk Liegnitz. Leipzig 1SL8, Quelle L Meyer.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder