Umschlag zu jhi- 142, 23. Juni 1S3I. Dienstag, den 23. Juni 1931. Buchhändlerischer Frakturbund (Vgl. die Eingabe de» Buchhändlerischen Kraktnr-Bundes an den Vorstand de« Börsenvereins ini Börsenblatt vom 44. April 4934 und die Verhandlung des Antrags Mars und Gen. in den Vertraulichen Mitteilungen de« Börsenverein« Nr. 2 vom Juni 4934) Wir bitten um zahlreiche neue Mitgliedsanmeldungen, um der Untergrabung der Geltung der deutschen Schrift entsprechend entgegentreten zu können. Der Mitgliedsbeitrag ist auf S M. jährlich, für Vereine und Körperschaften auf 20 M. jährlich, für Stifter auf 300 M. mindestens festgesetzt. Zahlungen werden an unsere Geschäftsstelle, Firma K. F. Koehler Kommissionsgeschäft in Leipzig, erbeten. Die Mitglieder erhalten die Vierteljahröschrift »Oie Deutsche Schrift" kostenfrei. Nachstehende Erklärung ist 19II aus Anlaß des Antrages der Lateinschrifter im Reichs tage, die deutsche Schrift zunächst im Schulunterricht auszuschalten, sofort von fast zwei Dritteln der Mitglieder des Deutschen Verlegervereins, unter denen sich bekannteste und größte Firmen befinden, unterzeichnet worden. „Die gegen die deutsche Schreib- und Druckschrift immer wieder vorgebrachten Anklagen halten wir für unrichtig. Insbesondere ist eine gut geschnittene deutsche Druckschrift nicht schlechter, sondern besser lesbar und gesünder für die Augen als eine gleich breite und hohe Antiqua-Schrift. Vor allem aber ist die deutsche Schrift, seit cs gedruckte Bücher gibt, diejenige Schrift, von der das deutsche Volk sich niemals trennen kann und, wie die gegen wärtige machtvolle Gegenbewcgung zeigt, sich niemals trennen wird, weil sie allein den be sonderen Bedürfnissen unserer Sprache in vielhundertjähriger Entwicklung angcpaßt ist. An einem solchen Volksgute soll man nichts abbröckeln, nicht von oben her reglementieren wollen. Und das gar Ausländern zuliebe, die angeblich — es ist aber in Wirklichkeit anders — zu ungeschickt sein sollen, um bei Bewältigung der schwierigen deutschen Grammatik auch deutsche Schrift zu lesen. Dabei ist diese deutsche Schrift, die für unsere Sprache notwendige Spiel art der Wcltlctter, dem Ansprüche des deutschen Volkes auf Weltgeltung seiner Kultur nicht nur nicht hinderlich, sondern bietet erwiesenermaßen dem Ausländer, selbst des Deutschen unkundigen Kindern keinerlei Schwierigkeiten, ist vielmehr dem Lernenden eine Hilfe zum Verständnis der schwierigen deutschen Sprache. Solche Preisgabe einer berechtigten und notwendigen, niemand beeinträchtigenden deutschen Eigenart lehnen wir als deutsche Verlags buchhändler ab. Wir werden vielmehr, ohne der lateinischen Schrift, wo sie am Platze ist, feind zu sein, in unserer Berufsarbeit helfen, die deutsche Schrift zu hüten und zu verbreiten." Auch künftig wird die Geltung der deutschen Kultur in der Welt nicht, wie Lateinschrister behaupten, von der Preisgabe unseres Erbgutes der deutschen Schrift abhängen, sondern von unserer Selbstachtung. Oie wissenschaftliche For schung hat die Überlegenheit der deutschen Schrift nur immer klarer erweisen müssen, und der Kampf um unser Dasein hat uns gelehrt, jedes Band, das uns alle umschlingt, heilig zu halten. (2) Der Vorstand des Buchhändlerischen Frakturbundes: Fritz-Otto Klasing. Ol. Kurt Koehler. Gustav Ruprecht. Ol. Alfred Tvpelmann. HI 7I7I7I7l(^Schriftleitcr: Franz Wagner. — Verlag: D e r B ö r s c n v e r e i n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhäudlerhaus. Druck' E- Hedrick N a ch f. Sämtl. in Leipzig. — Anschrist d. Schrntleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtswegs tBuchhändlerhaus». Postschlicbl'ach27t/7S.