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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.08.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-08-30
- Erscheinungsdatum
- 30.08.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19280830
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
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202, 3V. August 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.b.Dtschn.Buchhanvrl. Vidici (Neue Ausblicke), ein halbmonatlich erscheinendes Amts blatt für die Distrikte Split und Dubrovni! »Slurbeni Glasnik«, eine sehr verbreitete Monatsrevuc für Wissenschaft, Literatur und Politik »Puöka Prosvjeta- (Volksaufklärung), ein monatlich er scheinendes offizielles Frcmdenverkehrsorgan »Jugoslovenski Turizan«, das einzige Blatt dieser Art in Jugoslawien, schließ lich eine fallweise erscheinende archäologische Zeitschrift »Vjesnik za Achcologiu«. Das Zeitungswcscn der dalmatinischen Pro vinzstädte ist recht schwach entwickelt. Man liest in Split die großen Agramer Blätter, u. a. das in deutscher Sprache erschei nende »-Morgenblatt-, ferner eine und die andre Zeitung aus Belgrad, unter den österreichischen und deutschen Blättern ln erster Linie alle großen Wiener Tageszeitungen, ferner illustrierte Zeitschriften und Magazine aus Wien, Berlin, Mün chen, Leipzig; die Blätter von Scherl und Ullstein werden hier viel verlangt. Schließlich gehen in Split auch italienische, fran zösische, englische und amerikanische Zeitungen und Zeitschriften. Der Einzelverkauf erfolgt durch Buchhändler, Papier händler und durch kleine Händler, die in ihren Kiosken nur Zei tungen und Zeitschriften führen. Der Großvertrieb ist gut organisiert. Die meisten Blätter werden durch die Medjunarodni Promctni Novinfki i Oglasni Zavod (Deutscher Firmenwortlaut: Internationales Zcitungs-, Ankündigungs und Berlehrsbureau) vertrieben, eine Aktiengesellschaft mit dem Sitz in Agram, deren Filiale für Dalmatien sich eben hier in Split befindet. Die Einzelverschleißer sind selbständige Kommittenten dieser Firma. Sie haben mit ihr, d. h. mit der betreffenden Filiale zu verrechnen, erhalten aber die meisten Blätter direkt vom jeweiligen Verlag. Nur Monatsmagazine und andere Veröffentlichungen, bei denen die Gefahr unzeit gemäß zu werden nicht groß ist, gehen den Verschleißern nicht direkt vom Verlag, sondern durch die Filiale der Aktiengesell schaft zu. Die Firma hat u. a. die Alleinauslieferung für Ullstein inne, ihre Filialen befassen sich für die hier ausgelieferten Ver leger auch mit dem Verkauf an Privatkunden, überdies ist die Aktiengesellschaft unter anderem Namen (»Konzoroij za Jzda- vanjc Tiskopisa-) selbst Buchvcrleger. Earl Christian Horvaths Leben. (Fortsetzung aus Nr. 188.) Mit jenem alten Verlage *) fing ich 1777 in der Ostcrmcsse zu Leipzig an, Meßgeschäste zu nieinem eigenen Etablissement zu machen und changirte dagegen Sortiment von anderen Buch händlern. Da ich nun durch die Geschäfte der Pauli'schen Hand lung allgemein bekannt war, so nahmen Viele von diesem alten Verlag und gaben mir dagegen, was ich von ihnen verlangte, wodurch ich sogleich ein recht gutes, ausgewähltes kleines Sorti ments-Lager erhielt. Nun war jedoch noch nicht bestimmt, wo ich mich ansicdcln wollte. In Berlin legte man dazumal jedem Schwierigkeiten in den Weg und ich hatte auch keine Lust, dort zu bleiben. Man schlug mir Halle, Potsdam, auch Brandenburg vor. Nach geendigtem Meßgeschäft in Leipzig reiste ich über Halle, um diesen Ort in Absicht der Geschäfte zu sehen und um zu hören, was daselbst zu machen sei, fand aber, daß die alten Handlungen alles an sich zogen und eine gegen die andere mehr Rabatt gaben, als ich dort verdienen konnte. Ich entschied mich daher für Potsdam, weil wir von Berlin aus recht artige Geschäfte mit einem damaligen Pagenhofmcister Fuchs machten, obgleich die Vossische Handlung in Berlin, welche eigentlich aus Pots dam stammte, noch eine Filial-Handlung dortselbst hatte, die ein sehr alter Diener Namens Roch besorgte. (Diese Filiale hatte auch ihren besonderen Verlag. Es erschien z. B. von Matthias Österreich: »Beschreibung der Königlichen Bilder- gallerie und des Kabinets in Sans-Souci- in Potsdam, bei Christian Friedrich Voß, 1764.) Gleich nach meiner Ankunft in Berlin reiste ich nach Pots dam, besah den Ort, zog Erkundigungen in Hinsicht meines Vorhabens ein und machte Bekanntschaft mit dem Kaufmann Herrn Dickow am Markte, welcher mich auf die freundschaftlichste *> Dem Pauli'schen. 986 Art in seinem Hause aufnahm und mich vorzüglich dazu über redete, in Potsdam zu bleiben, da man wünschte, es möchte sich daselbst ein Buchhändler niederlassen, besonders weil die starke Suite König Friedrich's ll. aus sehr reichen und wissenschaft lichen Officieren bestände. Dies bestimmte mich, sogleich meinen Entschluß zu fassen. Das damals nöthige Königliche Privilegium zur Errichtung einer Buchhandlung wurde nachgesucht und unter dem 11. Februar 1778 ertheilt. Insofern ist die Gründung des Horvath'schen Geschäfts auf diesen Tag zu datiren. Das Privi legium selbst, mit reichverziertem Eingänge, welchen der Name und der Titel des Königs bilden, lautet: Wir Friedrich von Gottes Gnaden König von Preußen, Marg- graf zu Brandenburg, des Hetl. Röm. Reichs Erz-Kämmerer und Chursttrst, Souveraincr und Oberster Herzog von Schlesien, Souve- ralner Printz von Oranten, Neuschatcl und Vallengin, wie auch der Grasschaft Glatz, in Geldern, zu Magdeburg, Cleve, Jülich, Berg, Stettin, Pommern, der Caßuben und Wenden, zu Mecklenburg und Crossen Herzog, Burggraf zu Nürnberg, Fürst zu Halberstabt, Min den, Camtn, Wenden, Schwerin, Rahcburg, Ost-Frleßland und Mörs, Gras zu Hohcnzollcrn, Ruppin, der Mark, Ravensberg, Hohenstein, Tecklenburg, Schwerin, gingen, Bühren und Lehrdam, Herr zu Ra venstein, der Lande Rostock, Stargard, Lauenburg, Bütow, Arley und Brede etc. Thun kund und fügen hiermit zu wissen, daß wir den aus Ungarn gebürtigen Buchhändler Carl Christian Horvath zum Be huf seines Etablissements in unseren Landen das nachgesuchte Pri vilegium zur Anlegung eines öffentlichen Buchladens in Unserer Stadt Potsdam in Gnaden bewilligt haben. Wir privileglren demnach, und begnadigen den benannten Carl Christian Horvath hierdurch und Krasst dieses, dergestalt und also, daß derselbe besugt scyn, und ihm srey stehen soll in Unserer Stadt Potsdam, eine öffentliche Buch-Handlung anzulegen und zu betreiben, und gleich anderen privilegirten Buchsllhrern allerley gute, nützliche und erbauliche Bücher, auch Materien in allen Facultaeten, srcyen Künsten, Wissenschaften und Sprachen, in und außerhalb den öffent lichen Jahr-Märkten, zu kaufen und zu verkaufen, er auch dergleichen gute und nützliche Bücher, wenn solche gehörigen Ortes revidiret und censiret worden, selbst auflegen, drucken laßen, und verhandeln kann und mag, auch überdem Papiere, Kupferstiche und Land-Charten führen und verlausen kann. Wir befehlen auch der Chur-Märkischen Krieges- und Domainen- Cammer sowohl, als dem Magistrat zu Potsdam in Gnaden, den be nannten Horvath bep diesen ihm ertheilten Buchhandlungs Privi- legio jederzeit zu schützen, und ihm darunter aus keine Weife beein trächtigen zu laßen; Jedoch Uns an Unsern und sonst jedermann an seinen Rechten ohne Schaden. Dessen zu Urkund unter Unserm bey- gedrücktcn König!. Jnsiegel. So geschehen und gegeben zu Berlin, den 11. Febr. 1778. I,. 8. Aus Seiner Königlichen Majestät allergnadigsten Special-Besehl. v. Blumenthal. v. Tierschau. Schulenburg. v. Gaudi. Privilegium für de» Buch-Händler Carl Christian Horvath, zu Anlegung eines öffentlichen Buch-Handels zu Potsdam. Herr Dickow, so erzählt Horvath nun weiter, verschaffte mir ein Logis am Markte dicht beim Schlosse vom Goldschmidt Herrn Müller, welches ich auf Johannis 1778 beziehen konnte. Ich wurde mit demselben über jährlich 70 Thlr. Miethe einig, und er versprach mir, das Quartier nebst Laden bis zu jener Zeit ein zurichten. Froh ging ich nach Berlin zurück, um nun in den fol genden sechs Wochen die nöthigen Anstalten zum Hinüberziehen zu treffen. Herr Dickow erbot sich, mein Mobiliar und meine Betten bis zu meiner Ankunft in Potsdam in seinem Hause zu verwahren und mir alle mögliche Hilfe für mein Fortkommen zu leisten, was dieser vortreffliche Mann auch redlich gcthan hat. Die Zeit rückte nun heran, da ich Berlin verlassen mußte, und in der festen Hoffnung, daß Herr Müller meine Wohnung in Ordnung gebracht hätte, reiste ich am 25. Juni 1778 mit meiner Frau und einem damals 14 Jahr alten Sohn in der Journa- liöre nach Potsdam. Zu meinem größten Erstaunen fand ich, daß Herr Müller noch gar nichts zur Instandsetzung meines Logis ge- than; er war aber so freundschaftlich, mich einstweilen aus 14 Tage in sein Haus aufzunehmen, bis Laden und Quartier fertig waren.
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