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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1928
- Strukturtyp
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- 1928-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1928
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X- 70, 22. März 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel wieder gutzumachen sucht. Ein Buch zu borgen, ist ja so leicht und so bequem. Aber das geborgte Buch auch zu lesen, ist eine andere Sache. Man stellt es zunächst einmal in den eigenen Bücherschrank und wartet Lust und Laune ab, bis man es vornehmen wird. So vergißt man alljährlich, woher man bas Buch hat, und hält es schließlich mit bestem Wissen und Gewissen für sein Eigentum. Eine Aufrüttelung der Gemüter durch einen Gedenktag wäre daher sehr erwünscht. Italienische Buchpropaganda in Nord- und Südamerika. — Seit mehr als einem Jahre wird auch in Italien von Fachleuten und Laien nach dem Mittel gesucht, die Bücherkrise zu überwinden. »Giornale öella Libreria«, das offizielle Blatt der »Associazione Editoriale Libraria Italiana« in Mailand beschäftigte sich in seinen letzten Nummern mit Artikeln in Zeitschriften wie »Jndustria«, »Jllustrazione Toscana«, »Jl Raduno«, die zur Lösung des Pro blems beizntragen versucht hatten. Wiederholt hat sich das Parla ment mit buchhändlerischen Fragen beschäftigt, zumal da der Präsi dent der »Feöeraztoue Editoriale Fascista« Franco Ciarlantini Deputierter ist. Die Regierung hat daher zur Unterstützung der Pläne zur Verbreitung des italienischen Buches sich fast stets bereit gefunden oder sogar von sich aus zu propagandistischen Unter nehmungen aufgerufeu. So hat im vergangenen Jahre die Ausstellung des italienischen Buches in Buenos Aires in der gesamten südamerikanischen Presse ein gutes Echo gefunden. Der moralische Wert sei außer ordentlich groß gewesen. Die Ziffern über den Absatz sind zwar nicht veröffentlicht worden, allein es wird hervorgehoben, daß die Ausstellung kaufanregend gewirkt habe. Im Anschluß an diese Aus stellung ist in Buenos Aires die »Casa del Libro e dell'arte ita- liana« gegründet worden, die zu einem Mittelpunkt geistigen, künst lerischen und geselligen Lebens der italienischen Kolonie werden soll. Man erwartet von diesem Haus, dem ein ständiger Buchver kauf angeschlosseu ist, einen Einfluß auf diejenigen siidamerikani- schen Städte, in denen der italienische Gedanke bisher nicht nach haltig wirksam gewesen ist. Aus den Erfahrungen mit dieser Aus stellung wird hervorgehoben, daß vom argentinischen Publikum die gut gebundenen und schön gedruckten Bücher bevorzugt wurden. Die Eröffnung des Hauses der Italiener (»Casa italiana«) am 21. April 1928 in Ncuyork Ist ebenfalls Anlaß zu einer großen Ausstellung des italienischen Buches. Aus Einladung des Minister präsidenten Mussolini werden die »Associazione Editoriale Libraria Italiana« und »Federazione Nazionale Fascista dell'Jndustrie Edi toriale« die Beschickung dieser von der »Casa Eüitrice di Cultura« an der Columbia Untversity geplanten Ausstellung organisie ren. Nach »Giornale della Libreria« werden fast alle Büchergattun gen (mit Ausnahme der Schulbücher), also Kunst, Musik, Wissen schaft, schöne Literatur, Enzyklopädien usw. und Zeitschriften ausge stellt. Es wird darauf hingewiesen, daß dem nordamerikanischen Markt entsprechend nur das Beste zu schicken ist, d. h. also eine Auswahl nach Güte des Inhalts und der Herstellung notwendig sei. Wenn möglich, sollen alle Bücher gebunden ausgestellt werden. Die Spesen der Ausstellung in Neuyork und für den Rücktransport der unver kauften Bücher übernimmt die »Casa italiana«. Für die Hinreise werden die beteiligten Fachvertretungen'für kostenlose Beförderung sorgen. Die 3. internationale Buchmesse in Florenz wird von einer ganzen Anzahl Staaten beschickt sein. Die Buchausstellung auf der Mustermesse in Mailand soll daher tu diesem Jahr ausfallen, da mit den Verlegern die Möglichkeit zu vollzähliger Teilnahme au der Florentiner Veranstaltung nicht erschwert werde. Zum Lohnkonflikt im deutschen Buchdruckgcwerbc. — Im Zu sammenhang mit dem vom Deutschen Buchdrucker-Verein gestellten Antrag, den Schiedsspruch seitens des Reichsarbeitsministers für verbindlich zu erklären, finden am 21. März im Neichsarbeitsministe- rium nochmals Verhandlungen statt, und zwar unter dem Vorsitz des vom Reichsarbeitsminister bestellten Referenten. Die Tarif- partcien werden hier wiederum ihre Stellungnahme präzisieren, worauf dann.der Arbeitsminister seine Entscheidung fällt. In der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« wird noch darauf auf merksam gemacht, daß bas gegenwärtig bestehende Lohnabkommen bis zum 31. März d. I. in allen seinen Einzelheiten in Kraft bleibt. Eine Verweigerung von Überstunden würde eine Verletzung des Tarifs bedeuten, namentlich dann, wenn die Verweigerung in Ver bindung mit Lohnforderungen erfolge. Ebenso würben Massen kündigungen eine Verletzung der tariflichen Friedenspslicht sein, wie das Neichsschiedsamt früher entschieden habe. — Am 23. und 24. März wird der Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker- 322 Vereins zu einer Sitzung in Berlin zusammentreten. In dieser Sitzung wird auch zu den schwebenden lohntariflichen Fragen Stellung genommen werden. Zum 50. Todestag Ernst Keils. — Am 23. März sind es 50 Jahre, daß Ernst Keil, der Gründer und erste Herausgeber der »Gartenlaube«, sein an Arbeit und Erfolg reiches Leben beschloß. Wenige Publizisten haben eine so eindringliche und nachdrückliche Wirkung auch über die Grenze ihres Lebens hinaus ausüben kön nen wie er. Ursprünglich gelernter Buchhändler — während seiner Lehrzeit in der Hoffmann'schen Buchhandlung in Weimar wurde er oft zu dem greisen Goethe geschickt, ihm die »Novitäten« der deut schen Literatur vorzulegen — war der wagemutige Mann schon früh als Schriftleiter und Herausgeber tätig. Zuerst leitete er den »Pla net«, dann gab er selbst eine Monatsschrift »Der Leuchtturm« her aus. Als großdeutscher Patriot hatte er sich begeistert der 48er Be wegung angeschlossen, von der er die Erfüllung seiner Träume und Wünsche erhoffte. Die unerschrockene publizistische Vertretung seiner Überzeugung, auch nach dem Rückschlag, trug ihm eine längere Festungshaft auf Schloß Hubertusburg ein. Hier in der Stille der Haft faßte er den Gedanken zur Gründung einer Familienzeitschrift, die fortan sein Lebeuswerk sein sollte. »Die Gartenlaube« sollte sie heißen, in dankbarer Erinnerung an die Laube in seinem Hause in der Dresdner Straße in Leipzig, wo er rm Kreise seiner Lieben so oft Ruhe und Erholung gefunden hatte. Was »Die Gartenlaube« war und ist, wurde in den Aufsätzen zum 75jährigen »Gartenlaube«- Jubiläum am Jahresanfang gewürdigt (vgl. auch den Aufsatz »75 Jahre Gartenlaube« von vr. Johannes Schlirmann in Nr. 4 des Bbl. vom 5. Januar d. I.). Es war Ernst Keil noch vergönnt, die beispiellose Entwicklung der »Gartenlaube« zur meistgelesenen deutschen Familienzeitschrift mitzuerleben. Kurz nach dem Jubiläum ihres 25jährigen Bestehens ist er gestorben. Der Gründer war nicht mehr, aber das Werk war seinem Schöpfer entwachsen; der schönste Lohn, der ihm zuteil werden konnte:' heute, 50 Jahre nach seinem Tod, blüht »Die Gartenlaube«, ist sie dem Geist und den Idealen des Gründers unwandelbar treu geblieben. vr. Cl. Eine Theatergcsellschaft in München. — Unter dem Ehrenpräsi dium des Generalintendanten Freiherrn von Franckenstein und dem Vorsitz Prof. Ernst von Bassermann-Jordans hat sich in München eine Gesellschaft zur Förderung und Belebung des Münchner Theater wesens wie zur Pflege der Theaterkultur und Theatergeschichte gebil det, die durch Vorträge, Veranstaltungen, Veröffentlichungen das all gemeine Theaterinteresse heben will. Geschäftsführer ist Professor Or. H. H. Borcherdt; dem Vorstand gehören u. a. an Prof. Artur- Kutscher, Or. E. Preetortus, Prof. Franz Rapp, Direktor Otto Falckenberg. Zur deutschen Zcitungs- und Zcitschriftcnstatistik. — Einige feste Anhaltspunkte für die deutsche Zeitungsstatistik finden sich in den Jahresberichten der Deutschen Rcichspost. Danach vertrieb im Jahre 1926 die Reichspost 9557 Zeitungen und Zeit schriften Hierin sind aber alle Zeitungen und Zeitschriften einbe griffen, die durch die Post bezogen werden können, auch außerdeutschc in deutscher Sprache, auch solche in fremden Sprachen, darunter 229 englische (nur 22 außerhalb Londons erscheinend), 207 schweizerische, 147 österreichische, 119 französische, 106 dänische, 101 tschechische, 99 niederländische, 89 schwedische, 78 nordamerikanische, 56 norwegische, 65 belgische, 55 italienische, 20 ungarische, 17 finnläudische, 14 luxem burgische, 13 memelländische, 9 lettische, 7 litauische, 5 estläudische usw., insgesamt 1426 ausländische Zeitungen und Zeitschriften. Mit Spanien und Rußland wurde noch kein Abkommen erzielt. Von den durch die Post beziehbaren 9557 Zeitungen und Zeit schriften erschienen 60 zweimal täglich, 2645 täglich und 6852 seltener, meist wöchentlich. Weiteren Anhaltspunkt liefert die Statistik der im innerdeutschen Postverkehr beförderten Zeitungsnummern. Von der Deutschen Reichspost beförderte Zei tung s n u m m e r n : 1926 1919 Millionen Stück, 1925 2002 1924 1992 1923 1931 1910 1878 1904 1343 1800 676 1885 411 Diese Zahlen veranschaulichen nur unvollkommen die Verbrei tung der Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland. Nicht ent halten sind darin diejenigen Zeitungen und Zeitschriften, die durch die Spediteure und ihre Boten den Abonnenten zugestellt, ferner die
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