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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1931-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1931
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- Deutsch
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148, 30. Juni 1S31. Roixiktivneller Teil. Nörsenblatt s d.DIschn.Buchhandel. Buch Interesse erwecke, so habe der seit 30 Jahren bestehende Goethe-Bund Autoren aus Reich und Heimat dem Publikum persönlich nahegebracht. Beide verbindet Idealismus und Optimismus sowie das Bekenntnis zur Idee der Freiheit und der Kultur. Wie bei den Griechen werden erst spätere Ge schlechter unsere Kulturbestrebungen erkennen. Frau Magnus sprach im Namen des Vorstandes des Verbandes der Königs berger Frauenvereine und der angeschlossenen 33 Vereine und Verbände sowie des Provinzialverbandes der Frauen-Vereine. Sie erinnerte an die gemeinsame Arbeit beim Tag des Buches, die zu einer Woche des Buches wurde. Das Buch gehört in das Reich der Frau, die damit das Beste Pslegen kann. Der Buchhändler soll ein Spiegel seiner Zeit und ein Diener der Ewigkeit sein. Frau Stadtrat Harpf überreichte als Ver treterin des Kreisvereins Oft- und Westpreußen im Verband der Deutschen Musikalienhändler dem Vorsitzenden als Angebinde eine Glocke. Es schloß sich ein gemeinsames Essen an festgeschmückter Tafel an, bei dem Herr Nit sch mann des Vaterlandes, der Heimat und des Reichspräsidenten gedachte. Es fehlte nicht an geistigen Genüssen in Form von reichen Buch- und Bildspenden, die den Teilnehmern auch in ferner Zukunft noch Erinnerungen an den harmonischen Verlauf der Tagung wecken werden, zu gleich an die gemütvollen Stunden in den Gewölben des Blut gerichts. Süddeutsche Duchhiindler-Meffe. Die Hauptversammlungen des S ü d d e u t s ch e n und des Württembergischen Buchhändler-Vereins fan den in Stuttgart in der Handelskammer am Montag, dem 15. Juni 1831 statt. Alter Übung gemäß wurden zunächst die Regularien der beiden Einzelvereine behandelt, die allgemeinen Fragen bei beiden Vereinen gemeinsam. Der Vorsitzende des Süddeutschen Buchhändlervereins H. Kurtz konnte in dem Jahresbericht feststellen, daß die Zahl der Fir men, die ihren buchhändlerischen Verkehr über Stuttgart leiten, im Jahre 1930 um 50 zugenommcn hat. Der von der Reichs bahn erfaßte Stückverkehr des Buchhandels über Stuttgart hat im ganzen um mehr als 10 Prozent zugenommcn; interessanter weise ist die Zunahme beim Eilgut stärker als beim Frachtgut. Der Kassenbericht von vr. Druckenmüller gab ein,stabiles Bild, die Einnahmen gleichen sich mit den Ausgaben ungefähr aus. Zur Wiederwahl standen die Herren Freihen-Heidelberg und Wicke-Luzern. Da Herr Wicke infolge beruflicher Inanspruch nahme eine Wiederwahl ablehnen mußte, wurde an dessen Stelle Herr G. Helbing-Basel neu-, Herr Frechen wiedergewählt. Der Jahresbericht des Württembergischen Buch händler-Vereins, den ebenfalls Herr H. Kurtz erstat tete, verzichtete auf eine Betrachtung über die allgemeine Wirt schaftslage, die dank der regelmäßigen Berichte im Börsenblatt als bekannt vorausgesetzt werden konnte, und beschränkte sich auf eine Bemerkung über die speziellen Verhältnisse in Würt temberg. Eingehender beschäftigte er sich mit der Fortbildung des Jungbuchhandels, über die Herr Herbert Hoff mann ein Referat erstattete, und mit einem Auszug aus der Regi- strande des Vereins, in dem die wichtigsten der zahlreichen Vor fälle kurz dargestellt wurden, die den engeren Vorstand im Laufe des Jahres beschäftigt haben. Als erfreuliches Zeichen stellte der Bericht fest, daß der Vorstand des Kreisvereins sich bei seiner Tätigkeit immer mehr mit Erfolg auf die Satzungen und Ordnungen des Börsenvereins stützen kann, ein Beweis, daß der Börsenverein immer weiter an Einfluß aus seine Mit glieder und an Geltung nach außen hin zunimmt. Herr G. D u- saysl schloß den Kassenbericht an und auch den Bericht über die Albert Koch- und Or. Paul Schumann-Stiftung des Ver eins. Die satzungsgemäß ausscheidenden Herren Paul Berkhan, Paul Jünemann und Or. Siebeck wurden einstimmig wieder gewählt. Auf Veranlassung des Vereins berichtet dann Amtsge richtsdirektor vr. Kallee über Fragen aus dem Arbeitsrecht und gab an Hand von anschaulichen Beispielen einen überblick 622 über den gesamten Stoff. Eine interessante Anregung bildete die ausgestellte Schau der 50 schönsten englischen Bücher, die von den Anwesenden »aus Herz und Nieren« geprüft wurden. Ein Gegenstück der Schau vom vorigen Jahre, wo die 50 schön sten deutschen Bücher ausgestellt werden konnten. Mit dieser an sich natürlich im einzelnen anfechtbaren Auswahl wird für alle Fälle ein sehr anregender Durchschnitt über die äußere Form der Buchproduktion gezeigt. Leider beschränkt sich zu nächst diese Auswahl stark auf den Roman und die Biographie, also das Geschenkbuch, während der eigentliche Sinn dieser Aus wahl doch der ist, daß auch das Gebrauchsbuch, das wissenschaft liche Lehrbuch, das Schulbuch einmal unter dem Gesichtspunkt der Ausstattung angesehen und gewertet werden. Der Ernst der Lage und eine Reihe von Zuschriften von Vereinsmitgliedern veranlaßte die Vereinsleitung, von jeder noch so bescheidenen Festlichkeit abzusehen. So vereinigte ledig lich ein kurzes Frühstück die Teilnehmer der Versammlung in, unmittelbaren Anschluß an diese. Es war so Gelegenheit ge geben, neben der rein sachlichen Aussprache sich noch persönlich über Not und Hoffnung zu besprechen. Max Abraham und die Anfänge der Edition Peters. Bon Wilhelm Weismann. vr. Max Abraham, dessen 16V. Geburtstag die von ihm ge gründete Edition Peters am 3. Juni feiern konnte, gehörte zu jenen großen Führer-Persönlichkeiten des deutschen Verlagswesens, die in ihrer Natur zwei, meist einander widerstrebende Eigenschaften auss glücklichste zu vereinigen wußten: eine ebenso tief- wie weitblickende, von idealistischem Streben getragene Geistigkeit und, als zweites, die klare Erkenntnis der Berufsersordernisse, die rasche Erfassung und Ausnützung der gegebenen Möglichkeiten. In dieser seltenen Ver bindung darf man wohl das Geheimnis des glanzenden Ausstiegs von Max Abraham und seines ebenso segensreichen wie nachhaltigen Wirkens erblicken. Wie schon mancher Erfolgreiche seines Standes war auch der aus Danzig gebürtige Abraham kein »Zünftiger«. Er kam von der Jurisprudenz her. Sie entsprach indessen ebensowenig wie eine nach her in Paris und London ausgellbte Banktätigkeit seinen idealen Neigungen. Wohl aber schärfte beides die reale, erkenntniskritische Seite seines Wesens. 1882 machte Abraham in Berlin die Bekannt schaft von Julius Krieblaender, der 18KV durch Kauf in den Besitz der altberühmten Verlagshanülung »liureau cke dlusigue 0. b. keters« gekommen war. Friedlaender beschäftigte sich damals mit der Er findung eines neuen, verbilligten Notendruckverfahrens und forderte Abraham auf, an seinen Bestrebungen teilzunehmen. Der Musi kalienhandel war in dieser Zeit noch auf zwei Arten des Noten drucks angewiesen. Die eine war der heute noch bekannte Typen notendruck, die andere der Druck mittels Handpresse, b. h. die Ab züge wurden direkt von den Stichplatten gemacht, ein wegen der be schränkten Auflagenmöglichkeit ebenso kostspieliges wie umständliches Verfahren. Friedlaenders Rcformierungsverfuche galten dem Typen notendruck. Bor Abrahams Augen eröffnete sich plötzlich ein Tätig keitsfeld, das seinem innersten Wesen auf zwiefache Art entsprach. Mit Freuden ergriff er daher bas Fricblaendersche Anerbieten, mußte aber bald das Unzulängliche von dessen Versuchen erkennen. 1863 trat dann Abraham als Teilhaber in die Handlung ein, und es scheint, als habe sich der damals 32jährige den hochgesinnten Geist der Grün der und seitherigen Besitzer des Verlages zu eigen gemacht. Die seit dem Bestehen des Verlages verfolgte Idee, die Werke der musi kalischen Großmeister in mustergültigen Ausgaben zu edieren — die Gründer Hoffmeister L Kühne! hatten mit Bach, Beethoven und Mozart begonnen —, verband sich in Abraham mit dem Gedanken an bas Herstellungsproblem, dessen Lösung (»billig und gut«) ihn nunmehr unablässig beschäftigte. »In diese Jahre — wir folgen hier der trefflichen Schrift ,vr. Max Abraham' von Paul Ollendorfs — fallen die ersten Versuche mit den lithographischen Notendruckschnellpreisen, ein Verfahren, das, für den Buchdruck seit langem angewandt, nunmehr für den Noten druck nutzbar gemacht werden sollte; es ermöglichte große Auslagen und war bei großer Schnelligkeit der Herstellung unvergleichlich billiger als di« früheren Vervielfältigungsarten. — Carl Gott lieb Röder, Gründer des heutigen Welthauses C. G. Röder, hatte sich In seiner Notenstccherei und Druckerei auch mit diesem Problem befaßt und nach manchen schwierigen Kämpfen im Fahre 1868 die Sache soweit gefördert, baß ernsthafte Versuche gemacht werden
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