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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1930
- Strukturtyp
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- 1930-05-31
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1930
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- Deutsch
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Interessante Zahlen von der internationalen Kinoindustric. — Das Bureau des Internationalen Arbeitsamtes in Genf veröffentlicht jetzt Ziffern über die Entwicklung der kincmatographischen Industrie ans der Erde. Die erste öffentliche Kinovorführung fand am 28. De zember 18!)5 statt. Hellte beträgt das in der kinematographischci, In dustrie investierte Kapital über vier Milliarden Dollar. Die Hälfte dieser Lumme kommt ans die Vereinigten Staaten, ivo die Kino- indnstrie den dritten Rang innehat, nämlich den nach der Konserven- nnd Antomobilindnstric. Frankreich hat in der .Kinoindustrie zwei Milliarden Franken investiert. England 70 Millionen Pfund und Japan 12 Millionen Jen. In Deutschland besitzt eine einzige große Gesellschaft ein Kapital von 45 Millionen Mark. Es gibt in der Welt mehr als 57 000 Kinosäle. Hiervon ungefähr 25 000 in den Vereinigten Staaten, 5000 in Deutschland, 4000 in Eng land, 4000 in Frankreich, 2000 in Italien, 2000 in Spanten, 1300 in Schweden und über 1000 in der Tschechoslowakei. Die 25 000 Kino- sälc in Amerika mit ihren acht Millionen Plätzen können wöchentlich hundert Millionen Zuschauer fassen. Die Produktion an Filmen im Jahre 1927 betrug: Nordamerika 473, Japan 407, Deutschland 278, England 100, Frankreich 74, China 57, Österreich 15 und Dänemark 10 Filme. Die kinematographischen Unternehmungen beschäftigen in den Vereinigten Staaten 225 000 Arbeiter, 30 000 Statisten und einige Tausend Künstler. In Deutschland arbeiten in dem Hauptunternehmen allein 4000 Arbeiter. In England leben 70 000 Menschen von der Kinoindustrie. Frwp. VerkekrSnackrickten. Postrciscschcrke. Um den Bedürfnissen des reisenden Publikums künftig noch besser gerecht zu werden als bisher, hat der Reichspost- minister dem Verwaltnngsrat der Deutschen Neichspost vorgeschlagen, den Postkreditbrief durch den »Postreisescheck« zu ersetzen. Der Ver waltungsrat hat diesem Vorschlag zugestimmt. Es handelt sich dabei um eine Neuordnung, die dem Reisenden gegenüber dem bisherigen Zustand erhebliche Vorteile bringt. Die Postreisescheckhefte werden vom 1. Juni ab bis zum Höchstbetrag von 2500 RM auf alle durch 25 (bisher 100) teilbare Reichsmarkbeträge ausgefertigt. Anträge auf Ausstellung eines Postreisescheckhefteö durch die Postscheckämter neh men alle Postanstalten entgegen, und zwar zahlt der Besteller den Betrag, auf den das Rclsejcheckheft lauten soll, gleichzeitig am Postschalter mit Zahlkarte ein. Postscheckkunden können den Betrag auch aus ihrem Postscheckkonto ans das für sie anzulegende Neisescheck- konto überweisen. Von seinem Neisescheckguthaben kann der Inhaber des Postreisescheckheftes bei jeder Postanstalt beliebige durch 25 teil bare Reichsmarkbeträge abheben. Als Ausweis dient ihm hierbei der im Scheckheft angegebene behördliche Ausweis mit Lichtbild und eigenhändiger Unterschrift. Liegt der Höchstbetrag nicht über 1000 RM, so kann sich der Inhaber des Reisescheckhests auch nur durch seine eigenhändige Unterschrift answeisen, die er ans einem vom Postscheck amt dem Neisescheckheft beigefttgten Unterschriftsblatt abzugeben hat. Für das Heft, das eine Gültigkeitsdauer von drei Monaten hat, wird eine Einheitsgebühr von 1 RM erhoben. Die Gebühren der alten Postkrcditbriefe waren gestaffelt und beträchtlich höher. ?ersvnalnaclrrickteir. 00. Geburtstag. Herr Verlagsbuchhändler Dr.-Jng. e. h. T h e o d o r 'S t e i n k o p f f, D r e s ü e n, konnte am 26. Mai seinen 60. Geburtstag begehen. Seine hervorragende verlegerische Tätigkeit, die sich besonders auf das Gebiet der Naturwissenschaften, Medizin und Technik erstreckt, verdient wohl eine Würdigung. Theodor Stein kopfs wurde als Sohn eines Arztes in Magdeburg geboren. Er ab solvierte das Glimnasium in Torgau, wohin fein Vater bald nach seiner Geburt die Praxis verlegte. Seine buchhändlerische Lehre verbrachte er in Meißen bei Louis Mosche (mit dem kürzlich ver storbenen Georg Springer zusammen). Seine Gehilfen-Wanderjahre führten ihn nach Erfurt, Hamburg, Leipzig und Berlin; besonders sind davon die Jahre bei Veit L Comp, unter Hofrat Credner und seine Tätigkeit bei Hermann Seippel in Hamburg hervorzuheben. Er gründete 1908, nachdem er bereits über zehn Jahre Mitinhaber des Fachzeitschriften-Verlages Steinkopff L Springer, Dresden, war, seinen jetzigen Verlag. Den Grundstock hierfür bildete die kurz zuvor ins Leben gerufene Kolloid-Zeitschrift. In zielbewußter Arbeit ent wickelte sich im Laufe der Jahre ein vielseitiger Bnchverlag, der heute bereits weite Gebiete der reinen und angewandten Naturwissen schaften und Medizin umfaßt. Von den bedeutenden Gelehrten ihres Faches, die der Verlag Theodor Steinkopff zu seinen Autoren zählt, seien nur einige wenige genannt, wie Wolsgang Ostwald, der bekannte Vertreter der Kolloidchemie und Herausgeber der Kolloid-Zeitschrist sowie des großangelegten und bereits in mehreren Bänden vorliegen den Handbuchs der Kolloidwissenschaft; H. Bechhold, Frankfurt a. M. (Biologie und Medizin), N. E. Liesegang, Frankfurt a. M. (Kolloid chemie), Erich Müller, Dresden (Elektrochemie), E. Warburg, Berlin (Physik), C. Doelter, Wien (Mineralogie), F. Ephraim, Bern (Chemie) und viele andere mehr. Kurz nach dem Kriege wurden von dem Verlag die Sammlungen »Wissenschaftliche Forschungsberichte, Naturwissenschaftliche Reihe«, herausgegeben von N. E- Liesegang, und »Technische Fortschrittsbcrichte«, herausgegebcn von Prof. l)r. B. Nassow, Leipzig, ins Leben gerufen. Aber auch dem medizinischen Gebiet widmete der Jubilar sein lebhaftes Interesse. Neben der Zeitschrift »Pharmazeutische Zentralhalle« sowie der Zeitschrift für Kreislaufforschung entstand eine Reihe wertvoller Veröffentlichungen, wovon nur das große 7bändige Handbuch »Praktische Disferential- diagnostik für Arzte« und die Sammlung »Medizinische Praxis« er wähnt seien. Zuletzt sei noch aus dem Gebiete der Technik die Samm lung »Wärmelehre und Wärmewirtschaft« eriöähnt. Dieser kurze Ausschnitt mag Zeugnis ablegen von der vielseitigen und fruchtbaren Arbeit, die der 60jährige Jubilar in zielbewusstem unermüdlichen Vorwärtsdrängen geleistet hat und womit es ihm gelungen ist, der Firma Theodor Steinkopff Weltruf zu verschaffen. Trotz der Fülle seiner beruflichen Arbeit hat er aber immer noch Zeit gefunden, sich zahlreichen öffentlichen und beruflichen Ehrenämtern zu widmen. So war er viele Jahre hindurch Handelsrichter, Vorstand des Ver eins Dresdner Buchhändler und im Vereinsausschuß des Bör senvereins tätig. Die schönste Ehrung wurde ihm 1928 seitens der Dresdner Technischen Hochschule zuteil, als ihm anläßlich der Hundertjahrfeier der Hochschule die Würde eines Dr.-Jng. e. h. verliehen wurde. Möge diesem schaffensfreudigeu zielbewusste» Manne noch viele Jahre hindurch erfolgreiches Wirken im Dienste der Wissenschaft und des wissenschaftlichen Buches beschicken sein. Gestorben: in Feudenheim der frühere Buchhändler Herr E r n st A l b r e ch t im Alter von 75 Jahren. Der Verstorbene war über 25 Jahre Inhaber der Buchhandlung A. Bender in Mannheim, die 1912 an Herrn W. Esfelberger über ging. Die Inflation brachte den tüchtigen und überall geschätzten Fach mann um die Früchte seiner Arbeit. Ferner: am 27. Mai nach langem, schwerem Leiden, 45 Jahre alt, Herr Oswin Fülle, Mitarbeiter der Firma Fr. Kistner L C. F. W. Siegel in Leipzig. Mit Ausnahme der Kriegsjahre war der Verstorbene ununter brochen 27 Jahre bei der oben genannten Firma tätig, nachdem er seine Lehrzeit in der Geschäftsstelle des Vereins der Deutschen Musi kalienhändler verbracht hatte. Der stille, fleißige Mensch — der, ob gleich selbst leidend, von echtem kameradschaftlichem Geiste erfüllt war — wird von seinen Herren Chefs wie von feinen Kollegen in gleicher Weise betrauert. ^nhallsveczeichms. Bekanntmachung: Bayer. Buchh.-Verein betr. Mitgliederver sammlung. S. 505. Artikel: Bericht über die Hauptversammlung des Mitteldeutschen Buch händlerverbandes in Frankfurt a. M. S. 505. Bericht über die 8. Hauptversammlung des Verbandes det Deut schen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakischen Republik in Prag. S. 505. Das Rüstzeug des Sortimenters. S. 506. Der deutsche Büchermarkt im März 1930. Von Ludwig Schönrock. S. 510. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. S. 508. Kleine Mitteilungen S. 509—512: Ausverkauf / Jubiläum A. Gaertuer, Königshütte / Süddeutscher Buchhändler-Verein / Evangelische Jungbuchhändler-Freizeit 1930 / Buchhändlerverein Rübezahl, Breslau / Die Entwicklung des deutschen Rundfunks in Zahlen / Interessante Zahlen von der internationalen Kino industrie. V e r k e h r s n a ch r i ch t e n S. 512: Postreiseschecke. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n S. 512: 60. Geburtstag Vr. Th. Stetu- kopff, Dresden / Gestorben: Ernst Albrecht, Feudenheim; Oswin Fülle, Leipzig. Bcrantivmtk. Schriftleiter: Franz Warner. — Verlag: Der Börsen ne re in der Deutschen Buchhändler zn Leipzig, Deutsches Bnchhändlcrhauö. ^ruct: E. HedrichNach s. Sämtl. in Leipzig. — Anschrist d. Schristleitung u. Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhanö», Postschließsach 274/72. Ü12
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