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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19390128
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193901282
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19390128
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- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
- Monat1939-01
- Tag1939-01-28
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Richtige Auswertung des Börsenblattes Von Dr. Paul Liebe, Dresden Ein bei einem Sortimenterkursus gehaltenes Referat über die Frage -Wie liest man das Börsenblatt richtig?« gibt Ver anlassung, im Börsenblatt selbst zu dieser Frage Stellung zu neh men. Hierbei soll nicht allein eine Aufzählung der Vorteile des Börsenblattes erfolgen, sondern es werden zugleich einige Wünsche und Anregungen zur Sprache gebracht, die vielleicht dazu ermuntern, der Schriftleitung des Börsenblattes aus dem Leserkreis weitere Wünsche zu unterbreiten. Immer wieder wird im Buchhandel die Klage laut, daß der Buchhändler sein Börsenblatt nicht richtig läse; das behauptet der Verleger, wenn auf fein Inserat nicht genug Bestellungen eingehen, das behauptet der Sortimenter, wenn er selbst mittels Inserates im Börsenblatt etwas sucht, das nicht genügend Be achtung findet. Trotzdem scheint doch das Börsenblatt recht genau gelesen zu werden, jedenfalls werden jedesmal Stimmen laut, wenn einmal etwas im Börsenblatt veröffentlicht wird, das auf Widerstand stößt. Es steht außer allem Zweifel, daß der Buchhändler ohne sein Börsenblatt ungeheuer viel mehr Arbeit und Mühe auf wenden müßte, um alles das zu erfahren und richtig auszu werten, was er aus dem Börsenblatt erfährt. Daß jede Gruppe der Leser das Börsenblatt mit anderen Augen liest, ist selbstver ständlich. Der Verleger wird wissen wollen, ob er mit seinen Verlagsplänen aus keine Konkurrenz stößt, ihn interessieren auch äußere Gestaltung des Inserats und vor allem, was die Konkurrenz tut. Der Fachgelehrte und der Bibliothekar werden ihr besonderes Fachgebiet suchen. Für den Sortimenter ist aber das Börsenblatt am unentbehrlichsten, deshalb soll !m folgen den das Börsenblatt auch besonders mit den Augen des Sorti menters gesehen sein. Vorteile des Börsenblattes 1. Fortlaufende Orientierung und erster Ein druck Der wichtigste Vorteil, den uns das Börsenblatt bringt, scheint mit darin zu liegen, daß uns die tägliche Lektüre die Möglichkeit gibt, fortlaufend dasSchaffendesdeut- schenVerlages nebeneinander zu verfolgen. Aus diesem Nebeneinander vieler Verleger ergibt sich eine zu sammenfassende Übersicht, die geradezu unentbehrlich ist. Keine andere Quelle ist in der Lage, uns ein gleiches Bild zu geben, denn außer der Tatsache, daß wir die einzelnen Neuerscheinun gen kennenlernen — das können wir ja evtl, auch in anderen Bibliographien —, erfahren wir hier die Einstellung des Ver lages zu seinen Büchern. Dazu können wir der Anzeige vielfach einiges über den Inhalt des Buches entnehmen. Die Auf machung der Anzeige läßt oftmals Schlüsse auf die Aufmachung des Buches zu und häufig hören wir auch etwas über die erste Kritik. Auch wenn wir berücksichtigen, daß ein Verleger wohl nie seine eigenen Bücher tadeln wird — und diese Berücksich tigung nimmt der Sortimenter gewohnheitsmäßig vor —, so bleibt trotzdem bestehen, daß der erste Eindruck ausschlaggebend ist. Ist aber dieser Eindruck ein schlechter, so kann er fast nie mals durch nachträglichen Vertreterbesuch oder eine andere Werbung wieder wettgemacht werden. 2. Vorzeitige und bessere Orientierung Neben dem allgemeinen liberblick ermöglicht das Börsen blatt, sich vorzeitig über die in Vorbereitung befindlichen Er scheinungen bzw. Neuauflagen zu unterrichten; — ein Vorteil für den Verlag wie für das Sortiment, denn vielfach ist da durch dem Verlag die Möglichkeit gegeben, festzustellen, inwie weit sich das Sortiment in einen Werbeplan des Verlages ein schaltet und wie unter Umständen ein zunächst theoretisch auf gestellter Werbeplan auf Grund der ersten Erfahrung zu ändern ist. Für das Sortiment ergibt sich der Vorteil, seinerseits bei zeiten seine Maßnahmen treffen zu können. Auch hier ersetzt keine andere Werbung des Verlages das Börsenblatt, weil schon gewohnheitsmäßig fast immer auf Grund des Börsenblattes die ersten Werbungen durchgeführt werden. Dazu ist die Orientierungsmöglichkeit besser als in jedem anderen Bücherverzeichnis, weil neben den bibliographischen Angaben meist schon vor Erscheinen Auskunft über Inhalt, Aus stattung, Interessentenkreise sowie Leseproben u. a. gegeben wer den. Wünschenswert ist allerdings, daß die Anzeigen der Ver leger auch wirklich das Wesentliche enthalten und daß nicht ver sucht wird, den Sortimenter durch nichtssagende Redensarten zu fangen. 3. Vielerlei Anregungen Dem großen Vorteil, daß das Börsenblatt tagtäglich voll von Anregungen aller Art ist, steht allerdings der ebenso große Nachteil gegenüber, daß nur wenige Sortimenter in der Lage sind, auch nur einen Bruchteil davon voll auszuwerten. Denn bei dem täglichen Umfang und der Fülle der täglichen Anregun gen wird er sicher nicht nur oftmals gar nicht mit der Lektüre bzw. mit dem Auswcrten fertig, sondern er kann auch die rich tige Auswertung vielfach nicht an einem Tag erledigen. Dadurch wird sie leicht abgebrochen, ehe der volle Erfolg erzielt ist, weil neue Anregungen ihr Recht fordern. Das darf uns aber natür lich nicht davon abhalten, wenigstens das aus dem Börsenblatt herauszuholen, was in unseren Kräften steht. Trotz der Unmög lichkeit, die Anregungen voll auszuwerten, gestehen doch viele Sortimenter ein, daß gerade diese vielfachen Anregungen cs sind, die elastisch erhalten. Dazu gehört auch, daß der Sorti menter durch das Börsenblatt über das literarische Leben unter richtet wird. Er erfährt z. B., welche Dichter Vortragsreisen ver anstalten, welche Romane verfilmt werden, welche Dichterpreise verteilt wurden, was der Rundfunk bespricht und sonstige wich tige Mitteilungen über Literatur, Kunst und Wissenschaft. Alle diese Nachrichten wird er in seinem Geschäft, !m Verlaufsge spräch usw. irgendwie verwenden können. Auch sonstige wichtige Umstände, wie Tagungen, Kongresse und andere Gelegenheiten, bei denen Bücher verkauft werden können, meldet das Börsen blatt rechtzeitig. » l. Verwendung zu Werbezwecken Das Börsenblatt findet oftmals unmittelbare Verwendung zu Werbezwecken. In manchen Fällen wird es zur Herstellung eigener Schaufenster-Plakate verwendet, indem einzelne Seiten im Schaufenster selbst als Blickfang angebracht werden. Mancher Sortimenter hat auch einen besonderen Neuigkeitskasten, in dem jeden Tag eine andere Seite des Börsenblattes ausgehängt wird. Wieder andere verwenden den Text der Anzeige zu Werbeschrei ben an ihre Kundschaft. Hierbei sei auch auf die Beilage des »Täglichen Verzeichnisses der Neuerscheinungen» und seine Aus wertung zu Werbeschreiben hingewiesen. Da das Börsenblatt auch dem Kunden ausgehändigt werden kann, liegt auch hierin eine Werbemöglichkeit, wenn man bestimmten Interessenten sein Börsenblatt nach der Durchsicht zur Lektüre überläßt, insbeson dere dann, wenn mehrere Börsenblätter gehalten werden. S. Was tut die Konkurrenz? Sehr wichtig ist ferner, daß wir dem Börsenblatt entnehmen können, was die Konkurrenz tut. Auch der Sortimenter kann aus unzähligen Anzeigen, Bekanntmachungen, Abbildungen, Urteilen und sonstigen Bemerkungen erfahren, was seine Kolle gen tun. Schaufenster werden abgebildet, ein Sortimenter sucht bestimmte Literatur, um Kataloge zusammenzustellen. Dann kommen Berichte über Ausstellungen und das Weihnachtsgeschäft, in Anzeigen wird erwähnt, daß ein Sortimenter bereits hundert Exemplare eines Buches abgesetzt hat, Ergebnisse von Schau fensterwettbewerben werden bekanntgegeben und vieles andere, was Rückschlüsse aus die Arbeit des Kollegen erlaubt. Dabei soll der Gedanke im Vordergrund stehen, daß wir gerade aus der 78
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