Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1929
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19291001
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192910014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19291001
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
- Monat1929-10
- Tag1929-10-01
- Monat1929-10
- Jahr1929
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
A. Wiedemann fchrif Herr Geist «deshalb 1921 ein eigenes Anti quariat »A. Wiedemann G. m. b. H.«. Auch der Buchexport nahm in diesen Jahren wieder größeren Umfang an, es wurde eine Exportabteilung eingerichtet, die später wegen Ausdehnung in eine eigene Export- und Versandbuchhandlung umgewandelt wurde. Diese bestand seit 1925 unter der Firma »Geist, Filter L Co.«, sie war gemeinsam mit Franz Leuwer und Ernst Filter, der die Leitung übernahm, ins Leben gerufen. Als die Infla tionszeit vorüber und die feste Mark eingeführt war, machte sich wieder ein neues Übel bemerkbar, das bekämpft werden mußte: die allgemeine Geldknappheit und in deren Folge das Zusam menschmelzen des Käuferkreises. Um hier Abhilfe zu schaffen, schien es nötig, die Käufer selbst aufzusuchen und ihnen den An kauf von teueren Werken zu erleichtern, indem man ihnen Raten zahlungen zugestand. Zu diesem Zwecke gründete die Firma 1924 noch eine Tochtergesellschaft, die Reissbuchhandlung »H. Midding G. m. b. H.« in Bremen. An diesem Unternehmen ist die Jubel firma heute noch beteiligt, wogegen sie aus dem Antiquariat und der Exportbuchhandlung wieder ausgeschieden ist. Nach den schweren Kriegs- und Jnflationsjahren, die durch die vorgenannten Gründungen gut überstanden waren, ging die Jubelfirma daran, die großen Bestände an Jnflationserzeug- nissen durch vollwertige zu ersetzen und wandte ihre ganze Auf merksamkeit wieder dem Sortiment und dem Verkehr mit Schu len und Behörden zu. Ihren Kundenkreis hat sie wesentlich durch die Übernahme von drei Buchhandlungen — die Firma Otto Krabbe Nächst, die Buchhandlung von H. W. Silomon und die Firma H. Drewes Buchhandlung — erweitert. — In der von Herrn Arthur Geist 1920 erworbenen Verlagsbuchhandlung, die Gustav Winter bis dahin weitergeführt hatte, wird insbeson dere der Verlag von Bremensien, wissenschaftlichen Werken und Lehrbüchern, speziell für Seefahrts-, Handels- und Beamten schulen, gepflegt. So ist mit der vorliegenden Firmengeschichte einiges aus Bremens Entwicklung in den letzten 100 Jahren an uns vor übergezogen. Die großen Hoffnungen und Erwartungen, die der Gründer seiner Zeit gehegt hat und die ihn veranlaßten, seiner Gründung den stolzen Namen eines »Museums der neuesten Literatur« zu geben, sind lange unverwirklicht geblieben. Zen sur, wechselnde politische Verhältnisse, Schicksalsschläge Hinder ten lange eine gedeihliche Entwicklung, ja gefährdeten zeitweise das Bestehen der Firma ernstlich. Vieler Kräfte und glück licherer Zeiten bedurfte es, um dann in langem Aufbau die Handlung zu dem zu machen, was sie nunmehr geworden ist. -» Die zahlreichen weiteren, auf den 1. Oktober fallenden Firmenjubiläen lassen wir gleich an dieser Stelle folgen. » Die Firma I. Aigner in Ludwigsburg besteht am 1. Ok tober 125 Jahre. — Schon vor 1804 hatten sich einige Buchhändler in Ludwigsburg niedergelassen. 1730 eröffnete als erster der Buch händler Metzler mit herzoglicher Erlaubnis einen Buchladen, doch scheint das Unternehmen nur von kurzer Dauer gewesen zu sein. Im gleichen Jahre wurde die in Stuttgart von Christian Gottfried Cotta gegründete Druckerei, als »dermalen die beste im Lande« vom Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg nach der neuen Residenz Lud wigsburg berufen und Cotta wurde bald darauf zum »Wirklichen Hof- und Kanzleibuchbrucker« ernannt. Nach seinem Tode im Jahre 1733 zog sein Nachfolger mit der Druckerei wieder nach Stuttgart zurück. 1745 gründete der Buchhändler Chr. Heinr. Pfotenhauer aus Dresden in Ludwigsburg eine Buchhandlung, aber auch er scheint keinen Erfolg mit seinem Unternehmen gehabt zu haben. — Die jetzige Aigner'sche Hosbuchhandlnng wurde am 1. Oktober 1804 von Christoph Friedr. Nast ins Leben gerufen. Nast leitete das Unter nehmen, bestehend aus Sortiment, Verlagshanblung und Druckerei, 20 Jahre. Im August 1824 trat er es an seinen Sohn ab, der das Sortiment im August 1848 an Adolf Neubert verkaufte, während er selbst die Vcrlagshandlung und Druckerei behielt. Adolf Neubert führte das Sortiment bis zu seinem Tode im Jahre 1856, dann ging es in den Besitz der Witwe Frau Caroline Neubert über, die es 1865 an Heinrich Ungeheuer verkaufte. Am 1. Juli 1873 erwarb Julius Aigner die Buchhandlung, sodaß die Firma nun bereits Uber ein halbes Jahrhundert im Besitz der Familie ist. Aigner gehörte seit 1845 dem Buchhandel an. Seine Laufbahn hatte ihn in die Firmen Franz Köhler in Stuttgart, Bahnmaier's Buchhandlung in Basel, I. Keßmann in Genf und I. F. Steinkopf in Stuttgart geführt, wo er von 1857—73 Prokurist war. Die von ihm 1873 erworbene Neubert'sche Buchhandlung führte er seit 1. Oktober 1880 unter dem Namen K. Hofbuchhandlung von I. Aigner. 1895 trat Julius Aigner die Firma an seinen Sohn, Herrn Hermann Aigner, den heutigen Seniorches, ab, der noch im gleichen Jahre zum Hof buchhändler ernannt wurde. 1923 nahm Hermann Aigner seinen Sohn, Herrn Kurt Aigner, als Teilhaber auf. Hermann Aigner hatte bei dem Vater gelernt und war dann als Gehilfe in Zürich, Stuttgart, Gießen und London tätig. Unter den Mitgliedern der Familie Aigner hat die Firma einen glänzenden Aufstieg genommen. Um die Stadt Ludwigsburg erwarben sie sich besondere Verdienste durch die Herausgabe zahlreicher Schriften lokaler Art und durch die jährliche Veranstaltung von Vorträgen, die das geistige Leben der Stadt ohne Zweifel gefördert haben. Hermann Aigner wurde in den Vorstand des Verkehrsvereins berufen, auch war er Mit gründer des Historischen Vereins in Ludwigsburg. Die Berufs kollegen sicherten sich ebenfalls seine wertvolle Mitarbeit. So ge hörte er 35 Jahre dem Ausschuß des Württembergischen Buchhändler- Vereins an, dessen 2. Vorsitzender er meist war. Aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums des Vereins wurde Herr Hermann Aigner zum Ehrenmitglied ernannt. Am 1. Oktober besteht die Firma I. N. Trutsch in Bregenz 100 Jahre. Der Gründer, I. N. Teutsch, hatte in der Verlags buchhandlung Nicol. Doll in Augsburg gelernt und war später, vom 1. Oktober 1825 bis zur Firmengründung, Geschäftsführer der Wagner'schen Buchhandlung in Augsburg. Von beiden Firmen wurde er im Rundschreiben vom 1. Oktober 1829, mit dem er mitteilte, daß er nach erhaltener Bewilligung von der hohen Landesstelle in Bregenz eine Buchhandlung errichtet habe, »gegenwärtig die ein zige in ganz Vorarlberg«, aufs wärmste empfohlen. Aus dem Rundschreiben geht weiter hervor, daß er besonders katholisch-theo logische und Schul- und Jugendschriften zu pflegen gedachte. Teutsch war offenbar ein sehr rühriger Buchhändler. 1830 wollte er für sein Geschäft einen Buchbinder einstellen, doch wurde ihm dies durch das Einschreiten der Bregenzer Buchbinder untersagt. Da kam er 1832 um die Bewilligung zur Errichtung einer Steinöruckerei ein; diese wurde ihm denn auch — jedoch unter erschwerten Bedin gungen — unterm 3. August 1832 zugestandcn. Er führte die Buch handlung und die Steindruckerei in vorzüglicher Weise, sodaß die Behörde, als er 1848 auch um die Bewilligung zur Errichtung einer Buchdruckerei bat, ihm diese am 30. Dezember 1848 ohne weiteres erteilte. Nach dem Tode I. N. Deutschs, am 1. September 1863, führte dessen Tochter, Frau Frederike Findler, gestorben 1921, mit ihrem Mann Ferdinand Findler, gestorben 1895, dnrch viele Jahre die Firma. Heute sind deren Söhne, die Herren Karl, Ferdinand und vr. Gebhard Findler, im Geschäft tätig. Das Vorarlberger Volksblatt wird seit seiner Gründung im Jahre 1866 in der Druckerei Teutsch nebst anderen Blättern und Zeitschristen hergestellt. In zwischen sind auch zahlreiche Verlagswerke aus der Druckerei hervor gegangen, die sich unter fachkundiger Leitung zu einem großen, mo dernen Betriebe mit zahlreicher Arbeiterschaft entwickelt hat. Das Sortimentsgeschäst wurde durch eine Musikalienhandlung vergrößert. Die Bickhardt'sche Buchhandlung, Inh. Hans Herrfarth in Berlin-Neukölln wurde am 1. Oktober 1879 von dem Buchhändler Guido Hugo Bickhardt in Rixborf bei Berlin, dem jetzigen Neukölln, gegründet. Bickhardt war 1855 in Leipzig geboren, hatte den Buchhandel bei Fr. Lndw. Herbig erlernt, war dann in mehreren Firmen in Leipzig, Dresden und Berlin tätig, und machte sich kurz nach seiner Verheiratung selbständig. Herr Bick hardt bürgerte sich in seinem neuen Wohnort bald ein und konnte sein Geschäft immer umfangreicher gestalten. Das Vertrauen seiner Mitbürger berief ihn in den Gemeindevorstand und die Kirchen vertretung. Nach seinem Tode — 1899 — wurde das Geschäft von seinen Erben fortgefllhrt, bis es nach Frau Bickhardts Tode und dem Ausscheiden der Erben im Jahre 1912 an Hermann und Theobald Werncke verkauft wurde, von denen es 1914 der heutige Inhaber, Herr Hans Herrfarth, erwarb. * 1055
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder