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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1938
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- 1938-03-01
- Erscheinungsdatum
- 01.03.1938
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- Deutsch
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Marschner, Schumann und Reger. Kostbarkeiten aus Leipziger öffent lichem Besitz sowie seltene Stücke aus den Archiven der Leipziger Musikverseger sind ausgestellt. Zu gleicher Zeit wurde im Gohliser Schlößchen (Haus der Kultur) als wertvolle Ergänzung eine Ausstellung »Leipzig — die Musikstadt im neueren deutschen Schrifttum« eröffnet. Sie zeigt das wesent liche neuere Schrifttum etwa seit der Jahrhundertwende bis auf unsere Zeit und umfaßt Wissenschaft und Belletristik. Mit der Durch führung der Ausstellung war der Direktor der Leipziger Stadtbiblio thek vr. Johannes Hofmann in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bücherei beauftragt. Auf beide Ausstellungen werden wir wegen ihrer Bedeutung noch in anderem Zusammenhang zurückkommen. Juden in der Musik Von dem schnell bekannt gewordenen Nachschlagewerk: »Brückner- Nock, Judentum und Musik mit dem ABC jüdischer und nichtarischer M u s i k b e f l i s s e n e r« ist soeben die dritte Auflage erschienen (Hans Brückner-Verlag, München. 304 S. Lw. NM 4.80). Sie ist wiederum erweitert und bearbeitet von Hans Brückner. Fehler und Unstimmigkeiten, die sich bei einem solchen Nachschlagewerk nicht vermeiden lassen, und die erst der Gebrauch anfdeckt, konnten in den Neubearbeitungen ausgemerzt werden, sodaß der Benutzer immer mehr die Gewißheit haben kann, zuverlässige Angaben zu besitzen. Für diejenigen, die die früheren Auflagen nicht besitzen, sei noch hinzugefügt, daß das Buch (der etwas umständliche Titel gibt keine eindeutige Auskunft) in alphebtischer Reihen folge alle bekannt gewordenen jüdischen und nichtarischen Musiker, Komponisten, Musikverleger, Textdichter, Musikwissenschaftler, Musik pädagogen usw. aufzählt, die in und außerhalb Deutschlands je tätig waren und noch sind. Soweit bekannt, sind Geburts- und Todesdatum, Geburts- und Sterbeort, Tätigkeit, Werke, Anschrift, Vorfahren, Ver ehelichung usw. angegeben. Dazu kommt noch die Angabe der benützten Quelle. Schätzungsweise sind in dem Buch rund fünftausend Namen als Haupteintrag genannt, wozu noch einige hundert Namen als Nebeneintrag innerhalb eines Haupteintrages kommen. . Der klare und übersichtliche Druck sowie die solide Ausstattung dieses wichtigen Nachschlagewerkes sind hervorzuheben. Preisausschreiben des NSLB. für Männerchöre Der Reichswalter des NSLB., Gauleiter Wächtler, wendet sich mit folgendem Aufruf an die Tonsetzer im NSLB.: Der National sozialistische Lehrerbund ruft auf zur Schaffung neuzeitlicher Männer chöre in drei- oder vierstimmigem a-cappella-Satz oder mit einfacher Instrumentalbegleitung. Erwünscht sind auch Chorwerke, die der Leistungsfähigkeit kleinerer Vereine entsprechen. Zur Vertonung dürfen nur Dichtungen schöpferischen Inhalts aus der Zeit des werdenden oder gewordenen neuen Deutschlands gewählt werden. Der NSLB. setzt drei Preise aus, und zwar einen ersten Preis in Höhe von 500 NM, einen zweiten Preis von 300 NM und einen dritten Preis von 200 NM. Die nur mit einem Kennwort versehenen Parti turen (Name und Anschrift sowie Porto sind in einem verschlossenen Briefumschlag beizufügen) sind bis spätestens 30. März 1938 an den Neichssachbearbeiter für Musikerziehung im NSLB., Karl Landgrebe (Berlin-Charlottenburg, Schloß, Luisenplatz) einzusenden. Gründung einer Hans Pfitzner-Gesellschaft Die NS.Gemeinschaft »Kraft durch Freude« — Kulturgemeinde (Vorsitzender Wilhelm Matthes) gründete mit dem.Sitz in Berlin eine Hans Pfitzner-Gesellschaft. Es soll alljährlich in drei Konzerten das Schaffen Hans Pfitzners dem Volke erschlossen werden. Daneben wird sich die Gesellschaft der Förderung neuer Musik, die mit der Kunstanschauung Pfitzners vereinbar ist, wie auch der Aufführung vernachlässigter Meisterwerke zuwenden. Das erste Konzert in der Philharmonie war als Gründungsfeier ausschließlich Pfitznerschen Werken gewidmet. Die Leitung hatten Hans Pfitzner und Wilhelm Furtwängler, der Ehrenvorsitzende der Gesellschaft. Der Führer verlieh Professor Seissert die Goethe-Medaille Der Führer und Reichskanzler hat dem Leiter des Staatlichen Instituts für deutsche Musikforfchung in Berlin Prof. vr. Max Seissert anläßlich seines siebzigsten Geburtstages am 9. Februar in Anerkennung seiner großen Verdienste um die deutsche Musikwissen schaft die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Sein Werk »Geschichte der Klaviermusik« hat ihn in weiten Kreisen bekanntgemacht. Schrifttumslehrgang in Danzig Vom 9. bis 10. Februar fand in der Adolf-Hitler-Schule in Jenkau bei Danzig der zweite Lehrgang für Schrifttumsfragen statt, an dem wieder junge Danziger Dichter, Buchhändler und Leihbuch händler sowie die Schrifttumsbeauftragten der Gliederungen der Partei teilnahmen. Der Lehrgang diente vor allem der kameradschaft lichen Zusammenführung der im Schrifttum Tätigen und ihrer Vor bereitung auf die großen Aufgaben ihres Faches. In zahlreichen Vorträgen sowie in Arbeitsgemeinschaften wurden die Lehrgangs teilnehmer mit den wichtigsten Fragen des Schrifttums und der nationalsozialistischen Zielsetzung auf diesem Gebiete bekanntgemacht und ihnen Gelegenheit gegeben, ihre Kenntnisse zu erweitern. Aus dem Reich war eine Reihe von Rednern gewonnen worden, deren Ausführungen richtungweisend für die Schrifttumsarbeit in Danzig waren. So sprach vr. Erckmann vom Propagandaministerium über: »Schrifttumspolitik« sowie »Gestriges Schrifttum und Unter haltungsschrifttum«. Sehr aufschlußreich waren die Ausführungen des Pg. Nielson von der Hanseatischen Verlagsanstalt-Hamburg zum Thema »Arbeiter und Buch«. Besonders interessant waren seine Zahlenangaben über die Auflage bekannter Schriftsteller und Dichter wie Löns, Rilke, Ganghofer, Will Vesper, Beumelburg, Wilhelm Naabe und andere. Er wies zugleich daraus hin, welche Lücken auf dem Gebiete des Schrifttums noch bestehen, um den deutschen Arbeiter mehr als bisher für das Buch zu gewinnen, und würdigte die ver schiedenen Versuche und ihre Ergebnisse, dem deutschen Arbeiter das Buch nahezubringen. Mit gleichgroßem Beifall wurden die fesselnden Darlegungen von Pg. Schönfelder, dem Leiter der Reichsschule des Deutschen Buchhandels in Leipzig ausgenommen, der über »Schvift- tumsvermittlung als Beruf« und »Die Geschichte des Buchhandels im deutschen Osten« referierte; gerade das letzte Thema fand besondere Aufmerksamkeit der Hörer. Der Vortrag von Pg. Laudien-Hannover über den deutschen Buchhandel und seine Bedeutung innerhalb der deutschen Volkswirtschaft brachte vielfach überraschendes Zahlen material über die bedeutende Rolle, die der Buchhandel in der deut schen Wirtschaft spielt. Weiter behandelte Pg. Laudien das Ver hältnis von »Dichter und Buchhändler« und der »Buchhändler unter einander« und ging dabei auf besondere Fragen des Buchhandels ein. Eingeleitet wurde der Lehrgang durch einen tiefschürfenden Vor trag Pg. Neumärkers, der sein letzter vor seinem Scheiden aus Danzig war. Er sprach über »Das Buch als Mittel des politischen Kampfes«, vr. Hans Bernhard Meyer behandelte die deutsche Volks kunde und ihre Bedeutung für die Gegenwart, Gaustellenleiter Tuchel schilderte die Organisation der Landeskulturkammer, vr. Haßbargen zeigte den Hörern die Entwicklung des Bibliothekswesens. Weitere Vortragsthemen waren »Nationalsozialistisches Schrifttum«, zu dem Prof. vr. Burger-Danzig sehr fesselnde Ausführungen machte, »Rassische Geschichtsbetrachtung« (Studienrat Herd), »Das Buch im deutsch-polnischen Volkstumskampf« (vr. Kranhals) sowie »Arbeiter und Buch« (Gaustellenleiter Bott). Neuregelung der Fragen der Übersetzungen und der Kritik in Italien vkW. Bei einem Empfang des Direktoriums der faschistischen Or ganisationen der Freien Berufe und des faschistischen Syndikatsver bandes der Schriftsteller und Verleger beim italienischen Minister für Volksbildung Alfieri unterbreiteten die Präsidenten Pavolini und Marinetti dem Minister die Ergebnisse der vom Verband in Rom abgehaltenen Tagung, die sich vor allem mit den Fragen der Übersetzungen und der Kritik befaßte. Hinsichtlich der Übersetzungen wurde — unter Bestätigung der Bedeutung der Übersetzung als kulturförderndes Mittel — vor allem auf die Gefahr einer übermäßigen Verbreitung von Schund literatur hingewiesen, einer Literatur, die nur von spekulativen Ge sichtspunkten aus übersetzt und meist in schlechtem Italienisch von Leuten wiedergegeben werde, die für eine so delikate Aufgabe nicht berufen seien. Hierzu gab das Direktorium die Anregung, die für die Übersetzung in Betracht kommenden Werke seitens der zuständigen Stellen kontrollieren und eine namentliche Ubersetzerliste auf stellen zu lassen. Zur Frage der Kritik wurde vom Direktorium angeregt, die Aus gaben eines Kritikers nur solchen Persönlichkeiten zu übertragen, die hierzu alle moralischen und literarischen Fähigkeiten besitzen. Auf das Prestige der italienischen Literatur in der Welt müsse besonders geachtet werden. Minister Alfieri erklärte zu diesen Anregungen, sein Mini sterium habe schon seit geraumer Zeit Maßnahmen in dieser Richtung getroffen und werde sie durch eine auf die Ausmerzung dieser Unzu träglichkeiten gerichtete Aktion noch weiter vervollständigen. Nr. 60 Dienstag, den 1. März 1988 169
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