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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1938
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- 1938-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1938
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von der Qualität des Lichtdruckes, daß es oftmals, bei entspre chender Ausmachung, selbst für den Fachmann nicht leicht ist, das Original vom Druck zu unterscheiden. Unerreicht ist ganz beson ders der Farbenlichtdruck, der hervorragende Druckergebnisse liefert und der als das beste farbige Wiedergabeverfahren be zeichnet werden kann. Wie schon erwähnt, nimmt der Lichtdruck für seinen Ar beitsvorgang fast ausschließlich die Photographie zu Hilfe. Die wiederzugebenden Originale werden meistens schon vorher einer gründlichen »Positivretusche» unterzogen, ehe die Aufnahme — auf Film oder Glasplatte — in der vorgesehenen Größe gemacht wird. Die durch die Aufnahme erhaltenen Negative erfahren nochmals eine genaue Retusche und werden dann auf eine Glas platte montiert. Dabei werden die Stellen, die später weiß blei ben sollen, wie z. B. Ränder und dergleichen, mit Staniol abge- dcckt. Schon bei der Montage der Negative ist selbstverständlich auf die spätere Anordnung und den Stand der Bilder ge- nauestens Rücksicht zu nehmen. Für den Auslagedruck selbst findet eine etwa 6—10 mm starke, an den Rändern seitlich abgeschrägte, mattierte Spiegel glasplatte Verwendung. Auf diese Glasplatte wird gleichmäßig eine lichtempfindliche Chromgelatineschicht aufgegossen und dann wird die Platte mehrere Stunden lang bei 60 Grad Wärme in einen Trockenschrank gestellt. Durch die Trocknung erhärtet sich die Gelatineschicht und es bildet sich das für den Lichtdruck so charakteristische »Runzelkorn«. Auf diese so präparierte Licht- druckplatte werden nun die auf der Montageplatte vorher zu sammengestellten Negative kopiert. Nachdem die Lichtdruckplatte in einem Wasserbad »fixiert- und bei normaler Temperatur ge trocknet worden ist, wird sie für den Druck behandelt, d. h. die Gclatineschicht wird durch ein Gemisch, das in der Hauptsache aus Wasser und Glyzerin besteht, ein bis zwei Stunden gefeuch tet. Durch diesen Feuchtungsprozeß wird die bei allen Flach druckverfahren typische Eigenschaft erreicht, daß die Stellen, die Wasser angesaugt haben keine Farbe, dagegen die Teile der Lichtdruckplatte, die nur wenig oder fast gar nicht gefeuchtet sind, solche mehr oder weniger annehmen. Durch die unterschied liche Feuchtung der Druckplatte ist natürlich auch die unter schiedliche Ausnahme von Druckfarbe bedingt, sodaß das gedruckte . Bild genau alle die Tonwerte richtig wiedergibt, die das Origi nal zeigt. Ein gutes Ergebnis im Lichtdruck hängt sehr von der Feuchtigkeit im Druckraum und vor allem von der gleichmäßigen Feuchtigkeit der Druckplatte ab. Während des Druckganges wird der Platte durch die Papierbogen stets ein gewisses Maß Feuch tigkeit entzogen, sodaß die Druckplatte immer wieder gefeuch tet werden muß. Damit erklärt sich auch, daß beim Licht druck eine Auflage nie ganz gleichmäßig gedruckt werden kann und daß dieses Verfahren infolge des unterschiedlichen Ausfalls vieler Drucke bedeutend mehr Zuschuß als andere Reproduk tionstechniken benötigt. Beim farbigen Lichtdruck ist der technische Werdegang der gleiche wie bei dem einfarbigen Lichtdruck. Nur müssen hier von dem farbigen Original die sogenannten »Farbauszüge« her gestellt werden, indem von dem bunten Bild durch die Vor schaltung bestimmter farbiger Filter vor der Kamera hinter einander drei oder mehrere Aufnahmen gemacht und für jede dieser Farben eine Lichtdruckplatte angefertigt werden muß. Durch den libereinanderdruck der verschiedenen farbigen Platten erhält man die wundervoll schönen, farbigen Lichtdrucke. Einen Nachteil hat noch der Lichtdruck, und zwar braucht er für den Druck verhältnismäßig viel Zeit. Obgleich der Auf lagedruck in sogenannten »Schnell«pressen vorgenommen wird, so mutet die Tagesleistung einer solchen Maschine von nur 500 Drucken sehr niedrig an, wenn man dabei an die enorme Leistungsfähigkeit moderner Buchdruck- oder Osfsetschnellprcssen denkt. Man muß aber bedenken, daß hier der Druck von einer zerbrechlichen Glasplatte erfolgt, daß durch das stete Feuchten viel Zeit verloren geht und daß endlich der Lichtdruck als das beste Wiedergabeverfahren eben seine Zeit braucht, um gute Arbeit liefern zu können. Nach dieser kurzen technischen Einführung in die Arbeits weise des Lichtdruckes ergibt sich eigentlich ganz von selbst, daß eine zweckmäßige Verwendung des Lichtdruckes in erster Linie nur für kleine Auflagen bis zu etwa 1500 Stück in Betracht kommt. Hier hat der Lichtdruck auch preislich einen nicht zu unterschätzenden Vorsprung, und ist dadurch anderen Reproduk tionsverfahren überlegen. Sobald aber die Auflage 1500 Stück übersteigt, ist eine neue Lichtdruckplatte anzusertigen und damit wird ganz von selbst eine höhere Auflage im Lichtdruck un rentabel. Früher war die Verwendung des Lichtdruckes als Jllustra- tionsverfahren für Bücher sehr verbreitet. Doch mit der zuneh menden Auflagensteigerung mußte der Lichtdruck anderen Be- bilderungsversahren den Platz räumen. So kommt es, daß der Lichtdruck für die Bebilderung von Büchern nur noch wenig verwendet wird. Heute finden wir Lichtdruckbilder höchstens noch in wissenschaftlichen Werken, die in niedriger Auflage her gestellt werden und wo es auf möglichst genaue Übereinstimmung mit dem Originalbild ankommt. Wenn auch der Lichtdruck für die Illustration von Büchern jetzt weniger in Betracht kommt, so ergeben sich aber trotzdem eine Menge Arbeitsmöglichkeiten im Buchhandel, besonders im Verlagsbuchhandsl, bei denen er zweckmäßig angcwendet werden kann. So eignet sich der Lichtdruck im besonderem Maße für den Druck von Plakaten, Bildblättern, Einschalttaseln, bebilderten Katalogen, soweit diese Drucksachen in kleinen Auflagen herge stellt werden sollen. Besonders findet der Lichtdruck in der Ver vielfältigung von Ansichtspostkarten Verwendung, die in »Sam melformen« zu verschiedenen Dessins zufammengcstellt und ge druckt werden. Oftmals ergibt sich eine Möglichkeit, daß die eine oder andere Bildbeigabe eines Buches in einer solchen -Sammcl- form« zu einem oder mehreren Nutzen äußerst billig, dabei aber in sehr guter Ausführung mitgedruckt werden kann. Wie jedes andere Verfahren, so hat auch der Lichtdruck seine Stärke. Wie schon erörtert, liegt der Vorteil im Druck kleiner Auflagen. Wer unter dieser Voraussetzung den Licht druck verwendet, wird bestimmt nicht enttäuscht sein, sondern außerdem an dem guten Druckausfall seine Freude haben. Werner Weber. Äber naturwissenschaftliche Abbildungen Vorbemerkung In der Flensburger Ausstellung »Schöne Tier- und Pflan zenbücher aus vier Jahrhunderten-') wurde der Öffentlichkeit zum erstenmal im Zusammenhang ein Teil der naturwissenschaft lichen Werke gezeigt, die zwischen 1480 und 1840 entstanden. Be deutsamen künstlerischen Gehalt besitzen diese oft sehr kostbaren Arbeiten durch ihre reiche Bebilderung. In den ersten Büchern, dem 8ortu5 sauitatis, 1485, den Kräuterwcrken der »Pflanzen- '1 Die Ausstellung fand vom 23. Januar bis 10. März im Kunst gewerbemuseum bei Stadt Flensburg statt. Sie wurde durch vr. Hans Kahns und den Leiter des Museums vr. Fuglsang aufgebaut. Väter« Brunsels, Bock und Fuchs, im Gcsner und Tabcrnaemon- tanus 1558 und 1588 sind es Holzschnitte, die den Text begleiten. Dann übernimmt der Kupferstich diese Aufgabe, zuerst in der »Ld^tobasanos« des Fabius Colonna, 1592, bald darauf im prachtvollen »üortus L)-stetten8>s» des Basilius Besler. Er be hält seine unbestrittene Herrschaft bis gegen 1800. 1797 und 1804 erscheinen Bcwicks zwei Bände »Historz- »k kritisü kiircks«, das Werk, in dem der Erfinder die Arbeitsweise des Holzstichs anwandte. 1819 erscheint von Franz von Paula von Schrank die »Sammlung von Zierpflanzen«, das erste lithographierte Pflan zenwerk. Eins der letzten großen künstlerischen Naturgeschichts werke überhaupt, das Palmenbuch des K. F. PH. v. Martius, 1823— Nr. S1 Donnerstag, -en 17. März 1988 2l9
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