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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1928
- Strukturtyp
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- 1928-11-06
- Erscheinungsdatum
- 06.11.1928
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- Deutsch
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259, 6. November 1928. Rodallioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhanücl. Aus den Bereinigten Staaten. — Die Herbstanzeigennununer von Publishers' Weekly stellt sich selbst (im Leitaussatz) als stärkste Herbstnummer vor, die jemals erschienen ist, und spricht von einem Rekordjahr des Verlages. Die Nummer enthält 400 Seiten, genau die Hälfte davon wird von Verleger-Anzeigen eingenommen, die andere Hälfte wird von dem umfangreichen Inhalts- und Bücher verzeichnis und den gewöhnlichen Textseiten gefüllt. Diese Nummer veröffentlicht einen Buchhandelskalender, der natürlich ganz auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten ist und auch nur verstan den werden kann, wenn man den amerikanischen Buchhandel ver folgt hat. Es heißt darin: September: Schulbeginn, die Kirchen beginnen ihre verschiedenartigen Tätigkeiten; Oktober: Tie Vereine fangen mit ihren Veranstaltungen an. Vorträge und Rundfunk regen zum Bücherkauf an, die längeren Abende veran lassen zum Lesen daheim (Uoms rsadinZ); November: Die Herausgabe von Büchern und die Anzeigentätigkeit erreichen ihren Höhepunkt. Kinderbuchwoche vom 11.—17. Fürsorgliche Käufer ver sorgen sich schon fiir das Weihnachtsfest; Dezember: Jeder manns Monat zum Bllcherkaufen. — Die Liste der herumreisenden literarischen Vortragenden wird vom Lector-Bureau bekannt gemacht. 5 Unternehmungen oder Sonderstellen für Redner geben die Namen von 85 Rednern. Deutsche Verfasser sind diesmal nicht dabei, von Ausländern: Chinesen, Indier, Russen (Graf Jlja Tolstoi). Aus fallend ist es, das; sehr wenige Franc« dabei sind, die doch sonst im Buchhandel und Bücherschreiben eine große Rolle spielen. — Eine Abbildung zeigt ein Buch-Fenster, das Duttons Buchhandlung in der 5. Avenue ausgestellt hat. Der Hintergrund besteht aus einer Mauer, aufgebaut von Büchermappen (Summer Book-boxes von Dutton). Davor ein grober weiter Lattenzaun, der mit Rosen be- schlungen ist, in der Mitte sitzt auf einem Stuhl ein dicker Mann im Anzuge der Dickenszeit und liest in einem Buch, eben in dem einen Buch, das besonders durch das Ein-Buch-Fenster hervorgehoben werden soll. Die Figur ist aus Pappe oder Sperrholz und bemalt. Wer Überfluß an Fenstern hat, kann es einmal nachmachen. Sch. Der »Magazin-König« von Japan. — Die Dai Nippon Zuben- kwai Kodansha in Tokyo, eitle große Verlagsgesellschaft zur Ver breitung der Beredsamkeit und Belesenheit des jüngeren Japan ver sendet eine kleine Druckschrift über den Lebensgang und die Erfolge ihres Gründers und Leiters Setji Noma, des »Königs der Maga zine«. Wie seine Gattin aus dem Lehrerberufe hervorgegangen, hat der jetzt 50jährige es verstanden, im Laufe eines halben Menschen alters einen Verlag aufzubauen, der 9 Magazine von verschiedenem Charakter mit einer Leserschar von über zehn Millionen herausgibt, also etwa U der einschlägigen Produktion Japans auf sich vereinigt. Die Titel der einzelnen Blätter sind: »King«, »Fuji«, »Gendai« (Unsere Generation), »Auben« (Beredsamkeit), »Fujin-Kurabu« (Für die Frauen), »Shonen-Kurabu« (Für die jungen Männer), »Shojo- Kurabu«, »Kodan-Kurabu«, »Honen-Kurabu«. Die drei letztgenannten sind der Jungmädchenlektüre, der Nomanltteratur und den Schul anfängern gewidmet. In amerikanischer Weise gibt das interessante Heftchen auch alle Einzelheiten über den Materialverbrauch des Unter nehmens. Eine Fürsten-Bibliothek. — Für die Liebhaber der französischen illustrierten Bücher des 18. Jahrhunderts bedeutete die letzte Graup e-Auktion, die der Auflösung der Bibliothek der Herzogin Augusta-Amalia von Leuchtenberg-Beau Harnais galt, einen Gradmesser für die gegenwärtige Bewertung. Die Herzogin war eine Tochter Maximilian Josephs l. von Bayern. Ihre Herkunft, ihre Ehe mit einem der fähigsten Mitglieder der Familie Bonaparte, ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu den anderen regierenden Häusern waren natürlich fiir die Bildung ihrer Bibliothek bestim mend. Der Hauptwert dieser liegt in dem getreuen Bild, das sie von der europäischen Kultur unter Napoleon und während der Nestaura tionszeit gibt. Einen besonderen Reiz bot die Bibliothek in den kost baren Einbänden, Arbeiten der besten Meister ihrer Zeit. Es sind wahre Zimclien der Buchbindekunst, Meisterwerke von Bozerian, Thouvcnin, Simier u. a. Fast jeder Band trägt auf den Deckeln das gekrönte Monogramm der Besitzerin oder des Herzogs. Die Haupt- sensation der Veranstaltung war das Unikum von größter Kostbar keit, das die kleine, 71 Seiten umfassende Kinderarbeit Louis' XV. »Cours des principaux Fleuves et Niviöres de l'Europe« darstellt. Die Schrift wurde 1718 vom König selbst gedruckt und später der Marquise von Pompadour zum Geschenk gemacht. Das Werk trägt die eigenhändige Tinteneintragung und ist in prachtvollem, rotem Maroguinband gebunden, dessen Deckel dreifache Filetenbordüre mit floralen Eckstücken und als Mittelfeld das große Königswappen bzw. das der Marquise tragen. Der Vorsatz ist in gelber und roter Seide ausgeführt. Das vorzüglich erhaltene Werk erzielte in der Tat den angesetzten Preis von 20 000 Mark, die ein Pariser Händler wohl im festen Auftrag anlcgte. — Die Taxpreise wurden zuweilen weit über schritten. Statt 2500 brachten La Fontaines Contes et Nou- velles en Vers, ein Didotdruck aus dem Jahre lll (1795) 7000 Mark. Grund der Wertstcigerung war hier jedenfalls die Vollständigkeit der 32 Kupfer »avant la lettre«. Auch der dreibändige Voltaire »Romans et Contes« von 1778 in prachtvollen Maroquinbänden wurde weit überzahlt, d. h. mit 3050 statt 1200 Mark. Von weiteren Theatre von Corneille (Genf 1764), deren rote Maroquinbände mit dem großen prachtvoll reich geprägten Wappen des Philippe-Kga- litd geschmückt sind. F 6 nelons »Aventures deTölsmaque« von 1781, von Drouet ganz in Kupfer gestochen, ein breitrandiges Exemplar auf papier velin in grünem Maroquinband, brachte 3000, die gleiche Summe die »Chansons« von La Borde, vier Bände Paris 1773, von dein Cohen-Ricci schreibt, daß es »un des plus beaux du 18s siöels« sei und »Is plus aZrsabls par Ir» Zräes des sujets et la varidte des eostumes«. Die vierbändige Ausgabe der Fables choisies, miscs en vers von La Fontaine mit 275 Kupfern vorwiegend nach Oudry, ergab 6000, ebensoviel Longus les Amours Pastorales de Daphnis et de Chloe mit den Bildern, die der Duc d'Orleans zeichnete, in einem Exemplar der auf Pergament gedruckten Luxus ausgabe. Molieres Obändige »Oeuvres« lagen in einem von dem jüngeren Deröme gebundenen Exemplar vor. Der neue Eigentümer legte 4200 Mark an. Ovids Metamorphoses in lateinischer und französischer Sprache, vier Bände, Paris 1767, mit 139 Kupfern nach Boucher, Eisen u. a. wurden mit 4500 Mark bewertet. Ein Pracht exemplar in herrlichen signierten Mofaikbänden von Simier ist P r 6- v o st s Histoirc de Manon Lescaut, ein Druck des älteren Didot aus dem Jahre V, der hier in einem der 100 Exemplare auf grand papier velin ausgerufen wurde. So weit eine kleine Auslese der wertvollen französischen Bücher. Erwähnt sei noch das ziemlich frische Exem plar der berühmten reich illustrierten K u r f ü r st e n b i b e l, im Auftrag des Herzogs Ernst zu Sachsen, Jülich, Cleve und Berg durch Endter in Nürnberg 1736 gedruckt, die in einem prachtvollen deutschen Barockeinband aus braunem Leder gebunden ist. Der Rücken ist überreich vergoldet, der Teckel weist äußerst reiche Bandornamentik in Schwarz und Hellbraun auf sowie reichste Stempelvergoldung. Die getriebenen Messingschließen zeigen figürliche Darstellungen. Der hierfür gezahlte Preis blieb allerdings wesentlich hinter dem Tax preis zurück. Das Buch erzielte nur 1200 Mark. An eine kleinere Gemeinde der Bibliophilen wandte sich die Sammlung von Büchern kleinsten Formates. Diese Liliputbücher waren einst eine Liebhaberei der vornehmen Damen und oft verschwenderisch ausge- stattct. Wir heben zur Kennzeichnung nur den Almanach pour 1783 »Le Reveil matin« hervor. Das nur 21 : 16 Millimeter »große« Büchlein enthält 62 Textseitcn und 12 Kupfer und ist in getriebenen Silberband gebunden. Sein Preis betrug 160 Mark. Prüfung für den höheren und für den mittleren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken Sachsens. — Es finden in Leipzig Prüfungen statt: I. für den höheren Dienst am Montag, dem 4. März 1929 und den folgenden Tagen, II. für den mittleren Dienst am Dienstag, dem 6. März 1929 und den folgenden Tagen. Gesuche um Zulassung sind nebst den erforderlichen Nachweisen (Bekanntmachung des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts vom 24. September 1917 im Gesetz- und Verordnungs blatt für das Königreich Sachsen 1917, Stück 15, Seite 92 ff., und Bekanntmachung über die Prüfungen für den höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken vom 20. August 1910 im Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat Sachsen 1919, Stück 20, Seite 226 ff.) für die unter I. genannte Prüfung bis spätestens Montag, den 21. Januar 1929, fiir die unter II. genannte Prüfung bis spätestens Dienstag, den 22. Januar 1929, an den Vorsitzenden des Prttfungsamtes, Bibliotheksdirektor Professor l)r. Glauning, Leipzig, Universitäts-Bibliothek, Beethovenstr. 6, einzureichcn. Sächsisches Prüfungsamt für Bibliothekswesen. Das Kanzlei-Format ist veraltet. — Der Ncichssparkommissar hat alle Behörden in Reich, Ländern und Gemeinden angewiesen, statt des früheren Folio- (Kanzlei-) Formats 33X21 em nur noch Din-Formate nach dem Normblatt Din 476 Reihe ^ fiir Schrift- und Drucksachen zu verwenden. Der Ncichssparkommissar hat daher, wie die Papier-Zeitung mittcilt, an den Verein Deutscher Papierfabri kanten die Bitte gerichtet, die Fertigung von Folio-Formaten cinzu- stellen und durch Din-Format zu ersetzen. Zugleich sind der Papier großhändlerverband und der Neichsbund Deutscher Papier- und 1227
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