.Xü 214, 13. September 1921. Künftig erscheinende Bücher. VSrscnblatt s. d. Dllcha. vuchhLLdel. 9085 xxxxxxxx Verlag Im September erscheint: M-olf Paul Mus öer Chronik öes „Schwarzen Zerkels" Phantastische Erzählung Umschlag- und Einbandzeichnung von Karl Arnold. Ladenpreis geh. M. 9.—, geb. M. 15. Diese neue Erzählung Adolf Pauls ist so sonderbar wie ihr Titel. In der geheimnisvollen Künstlerkneipe zum „Schwarzen Ferkel" geschehen die unglaublichsten Dinge. Die Schatten Strindbergs und Drachmauns geistern dort. Meister Unruh erscheint mit seinen Gesellen, dem Dichter, dem Maler, dem Muflker und dem Barden, um beim Wein über Weib und Welt zu disputieren. Da wird plötzlich vor dem Fenster eine Grauen einflößende Gestalt in schwarzem Kaftan sichtbar: Ahasver, der ewige Jude. Der Unheimliche tritt ein, setzt sich zu den Zechern und beginnt einen Handel um ihre Seele. Gold will er dafür geben und ein wunderkräftlges Elixier — wer davon trinkt, muß alle seine Geheimnisse preisgeben. Verführerisch funkelt die Flasche mit dem Zaubertrank auf dem Tisch. Ahasver grinst: einer von den vieren kann der Versuchung nicht widerstehen und trinkt. Nun wächst das Grauen, er beginnt zu reden und erzählt von einem Mord . . . Den weiteren Verlauf des tollen Geschehens zeigt uns Paul in den seltsamsten Farben gleichsam aufeinergespenstisch flimmernde» Filmleinwand. Die Verwirrungen, die des Dichters erfinderische Phan tasie schattenhaft in die Wirklichkeit verwebt, halten uns in fiebernder Spannung, bis sich der dunkle Vorhang wieder gesenkt hat. Adolf Paul hat uns mit dieser phantastischen Erzählung eins seiner originellsten,amüsan testen und zugleich tiefsten Werke geschenkt. Ein großer Erfolg ist seinem Buche sicher.^ Wir liefern nur bar mit 33^g^L und 11/10 Im September erscheint: Siegfried Hemke Roman Umschlagzeichnung von W. Schulz, Einbandzeichnung von I. Drobek. Ladenpreis geh. M. 15.—, in Leinen geb. M. 27.— Siegfried Reinke hat sich als feinsinniger Novellist einen guten Namen gemacht. Sein erster, in bäuerlichen Kreisen spielender Roman wird dem jungen Dichter die Aufmerksamkeit und de-' Beifall weiterer Kreise gewinnen. Reinke gestaltet mit schlichter Selbstverständlichkeit und wohltuender Natürlichkeit ein Menschenschicksal, das im Grunde genommen mehr oder weniger jedermanns Schicksal ist. Dieser ländliche Hiob, der einstige Bild schnitzer Schrattenwang, führt einen schweren Kamof gegen dunkle Mächte, die ihn um so grausamer verfolgen, je mehr er sich gegen sie auflehnt. Kaum glaubt er einmal lebensfrohen Atem schöpfen zu dürfen, so trifft ihn schon ein neuer Schla g Er bewirtschaftet ein kleines Anwesen, das er mit dem sauer ersparten Gelbe erwarb. Der Frühling naht, und die Felder müssen bestellt werden. Gerade da muß ihm die alte Magd, seine einzige Hilfe, wegsterben. Alle Arbeit lastet auf seinen Schultern, und Einsamkeit bedrückt seine Seele. Er holt sich seine Nach barin als Weib heim, eine Witwe, die, einsam wie er, schwer gegen den Verfall ihres armseligen Anwesens ankämpft. Doch bald tritt ihr Sohn, der aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt, zwischen beide. Er ist zum Faulenzer und Tunichtgut geworden und macht das Leben auf dem Hofe zur Qual. Schrattenwang jagt ihn eines Abends zum Hause hinaus und treibt damit auch seine Frau davon. Schließlich brennt ihm auch noch sein Anwesen ab, aber auf der Brandstätte finden sich die drei Menschen wieder, um in friedlichem Miteinander ein neues Heim zu bauen. — Reinke läßt uns die stille Tragik seines Hiob in steigender Anteil nahme miterleben. Die einfache Linienführung in Wort und Gebärde, die fesselnde Handlung und die warmherzige Darstellung des kleinen, bäuerlichen Lebens geben diesem Roman einen hohen dichterischen Reiz und werden ihm viele Freunde gewinnen. Wir liefern nur bar mir 331^ und 11/IO xxxxxxxxx