Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.09.1921
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- 1921-09-13
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^ 214, 13. September 1921. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. geschoß des Deutschen Buchgewerbehauses. Zwar abseits vom großen Meßbetrieb gelegen, bot sie dem Buchhändler doch allerlei Neues und Bemerkenswertes, wenn er die Fortschritte der Tech nik kennen lernen wollte, von der die Herstellung des Buches ab hängig ist. Druck- und Buchbinderei-Maschinen wurden dort in vollem Betrieb borgeführt. Wenn man bedenkt, daß diese Aus stellung zum ersten Male auf der Leipziger Messe erschien, daß ferner ein wesentlicher Teil der Fabrikanten von Druckmaschinen, namentlich von Schnellpressen, fehlte, weil ein heute recht unzeit gemäßes Verbot der Teilnahme an Ausstellungen und Messen bei dem Verein Deutscher Druckmaschinen-Fabrikanten noch be steht, so muß man sich wundern, daß diese Veranstaltung zu rela tiv recht guten Erfolgen führte, jedenfalls zu solchen, die zu ihrer Beibehaltung ermutigten. Neben den buchgewerblichen Maschi nen fanden sich im Deutschen Buchgewerbehausc auch zahlreiche Gelegenheiten, allerlei Druckerei- und Buchbindereibedarf vorteil haft zu decken. Obgleich die Beteiligung ausländischer Einkäufer an der diesjährigen Herbstmesse nicht gering war, so traten sie auf der Büchermesse und auf der übrigen buchgewerblichen Schau doch nur vereinzelt auf und vermochten keineswegs die Umsätze in ent scheidender Weise zu beeinflussen. Eine literarische Begleiterscheinung der Messe sei noch er wähnt. Im »Schlager-Verlag« erschien ein Leipziger Messe- Roman »Die Dollarfürstin aus der Peters st raße« von Max Bunge. Halb Kriminal-, halb Zukunftsroman, unterscheidet er sich in nichts von ähnlichen Romanschöp fungen und würde auch an dieser Stelle der Erwähnung nicht wert sein, wenn sein Verfasser nicht eine bekannte Leipziger literarische Größe wäre, der man eine solche Entgleisung nicht zu- gctraut hätte, und wenn nicht ein Stimmungsbild aus dem Buch händler-Neste im Hotel Sachsenhof gezeichnet würde, wobei die Namen einer Reihe bekannter Buchhändler offen genannt wer den. Als Überraschung wurde dem Buche während der Messe eine Binde umgelegt, auf der Hans Reimann, der Heraus geber des »Drachen«, als Verfasser bezeichnet wurde! vs gustibus non sst ckispuwllckuM. Der Fall hat nichts gemein mit der Ver spottung ungesunder Süßlichkeit und scheinheiliger Erotik, deren sich Wilhelm Hauff gegenüber von Claurens »Mimili« bediente, indem er die Form nach ahmte. Hätte Reimann mit seinem Buche gegen die Dutzendware fabrikmäßig geschriebener Unter haltungsliteratur in ähnlicher Weise auftreten wollen, so hätte man wenigstens etwas davon merken müssen. Man merkt aber nichts oder vielmehr nur, daß nicht die Muse, sondern der Ver leger hinter dem Dichter gestanden hat. Soviel vom Buchhandel. Das allgemeine geschäftliche Er gebnis der Herbstmesse ließ, von geringen Ausnahmen abgesehen, zu wünschen übrig, trotz des gewaltigen Fremdenzustroms, der während der Meßwoche dem Straßenbild eine besondere Note der Geschäftigkeit verlieh. Die warme Sonne prächtiger Spätsom mertage machte es in tausend freudigen Farben erstrahlen und gestattete dem weiblichen Element, mit den duftigsten Sommer kleidern zu prunken. An äußerer Stimmung fehlte es also nicht. Sie auf das Innere zu übertragen, dürfte diesmal selbst den unverbesserlichsten Optimisten schwer gefallen sein. Die Zukunft ist ein großes Fragezeichen. Ein jeder fühlte ihr Damoklesschwert unsichtbar über seinem Scheitel schweben! Der Musikalienhandel auf der Herbst-Bugramesse 1921. Auch diesmal waren es wieder 25 Musikberleger, die sich an der großen Musterschau im Bugra-Meßhaus beteiligten. Neue Firmen waren nicht hinzugekommen, aber auch keiner der früheren Verleger hatte seinen Stand aufgegeben. Letzteres mag Wohl darauf hindeuten, daß die kleine Zahl der bisherigen Aussteller mit der getroffenen Einrichtung und den erreichten Umsätzen zu frieden gewesen ist. Daß neue Verleger nicht zu verzeichnen sind, hat gewiß darin seinen Grund, daß alle Stände besetzt waren und für neue kein Platz geschafft werden konnte. Die Ausstellung zeigte kein wesentlich anderes Bild als auf der Frühjahrsmesse.! Neuigkeiten waren nicht viel zu bemerken, Schuld daran tragen! die hohen Herstellungs- und Vertriebskosten und die zu schwere! l Einführung neuer Werke, was namentlich auf ernste Musik zu trifft. Zu erwähnen ist noch, daß verschiedene Musikverleger des hiesigen Platzes in ihren Geschäftsräumen wieder Sonderausstel lungen veranstaltet hatten. Zum zweiten Male hatte der Verein der Deutschen Musika lienhändler seinen »Bugra-Meßführer für Musika lienhändler« herausgegeben. Er zeigte wieder das schmucke Aussehen des ersten und wurde, wie das letzte Mal, umsonst verteilt. Der Besuch der Bugramesse enttäuschte an den beiden ersten Tagen, denn bei früheren Messen wurden gerade an diesen Tagen die größten Umsätze erzielt. Doch in den darauffolgenden Tagen belebte sich das Geschäft, sodaß alle Aussteller mit Befriedigung auf diese Messe zurückblicken können. Belangreiche Einkäufe mach ten wieder die Warenhäuser, allerdings nur in Schlagermusik. Reine Musikalienhändler waren bedauerlicherweise nur wenige zugereist, dagegen ist es mit Freuden zu begrüßen, daß eine ganze Reihe Handlungen aus kleineren Orten und auch solche, die sich in der Hauptsache mit dem Verkauf von Büchern oder Mu sikinstrumenten befassen, die also den Musikalienhandel nur als Nebenzweig betreiben (Buchhändler und Jnstrumentenhändler), erschienen war. Für diese ist die Messe eine willkommene Ein richtung, ihren Bedarf decken zu können, weil ihnen hier Gelegen heit geboten ist, aus der großen Masse der Erscheinungen durch Augenscheinnahme das auszuwählen, was sie für ihre Kundschaft gebrauchen können. Wenn ich mit Bedauern bemängelte, daß diesmal der Besuch von Kollegen unseres Sonderberufs als ein schwacher angesehen werden muß, so soll dies kein Vorwurf der Interesselosigkeit für diese sein. Wie wir wissen, werden sie ja regelmäßig von Rei senden besucht und kaufen bei diesen die gangbarsten Artikel. Da gegen werden Handlungen, die abseits von der großen Heerstraße liegen, also von Reisenden nicht überlaufen werden, in den vollen Genuß der Vorteile am besten durch den Besuch der Messe ge langen. Hier können sie vorteilhaft ihre Lager ergänzen und auf frischen. Viele haben schon den Wert der Messe erkannt und ge hören zu den regelmäßigen Besuchern, hoffentlich folgen recht viele ihrem Beispiel, zu eigenem Nutzen, liegt doch im vorteil haften Einkauf der geschäftliche Erfolg. Für die Teilnehmer der Herbstmesse hatte das Meßamt wie der eine ganze Reihe musikalischer Veranstaltungen, die sich alle besten Zuspruchs zu erfeuen hatten, vorgesehen. Wie immer, üben die Gewandhaus-Sonderkonzerte eine besondere Anziehungskraft für die Messebesucher aus. Man hatte sich deshalb entschlossen, diesmal zwei Konzerte zu veranstalten. An Stelle des in Süd amerika auf Konzertreisen weilenden Dirigenten Prof. vr. Arthur Nikisch hatte man für die Leitung den Dirigenten der Sinfonie konzerte der Staatskapelle in Berlin und der Museumskonzerte in Frankfurt a. M., Wilhelm Furtwängler, gewonnen und als Soli sten Telemaque Lambrino (Klavier). Im neuen Theater ge langten folgende Opern zur Aufführung: Der Barbier von Bagdad, Versiegelt, Lohengrin, Don Juans letztes Abenteuer, Der Freischütz, Mona Lisa, Der Mantel, Schwester Angelica, Gianni Schlecht und Die Meistersinger von Nürnberg. Die übrigen Theater (Schau spiel und Operette) hatten bekannte Zugstücke und moderne Werke auf ihren Spielplan gesetzt und damit volle Häuser. Mit einem Sinfoniekonzert wartete der Leipziger Konzerlverein unter Lei tung von Hermann Scherchen, Solist Hermann Kögler (Klavier), auf. Die Leipziger Singakademie (Dirigent Prof. Gust. Wohl gemutst) brachte Haydns Schöpfung zu Gehör. An musikalischen Genüssen leichterer Art wurde viel geboten; dies hier anzuführen, würde zu weit führen. Carl Schubert. Kleine Mitteilungen. Von der Hcrbsttagung des Verbandes der Kreis- und Ortsvcreine in Heidelberg. — Aus Heidelberg telegraphiert man uns: Die Verhand lungen in Heidelberg über die Sortimcnter-Tcucrungszuschläge ergaben Übereinstimmung dahin, daß die Beschlüsse der letzten Kantateoersamm lung auch weiterhin die Grundlage bleiben müssen. Die Sonderab- machungcn haben sich als ein Mittel erwiesen, das vorwärts führt; soweit sie abgeschlossen sind, ist durch sie Ersatz für die Notstandsord nung geschaffen. Der Abschluß weiterer Abkommen verdient allseitige 1363
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