267, 15. November 1921. Künftig erscheinende Bücher. VSrirnbl-U !. d. Ltschn. vuchiaadel. 12 60b »»» »»»» «^8 K08LK1 Vekü/r086ULttN/rftII)I.0ftI6 Verlag: Hans Robert Enqelmann, Berlin W 15 Erich Lilienthal Der Volkskönig Roman Broschiert 20 Mark - In Halbleinen gebunden 30 Mark Luxusausgabe in Halbleder und Halbpergament 80 Mark Das Buch handelt von einem König, dem die Krone eben zufällt, als aus den Tiefen herauf, aus Not und Sehnsucht von Millionen, die Revolution sich ringt, und der, die Stimme des bis dahin streng regierten Volkes in der eigenen Brust vernehmend, den Ereignissen cntgegengeht. Nicht innerlich widerstrebend sich mit einem Scheinkönigtum begnügend und dabei auf die günstige Stunde hoffend, vorbehaltlos steht der König zum Volk. Und beruft selbst die Führer der Masse, die Aufwiegler und Verfolgten von gestern. Sie sollen mitentscheiden, Last und Verantwortung mit ihm tragen, die Wege in die Zukunft weisen und diese Wege ebnen. Erwächst nun aber aus dieser^Opfcrtat Rettung, Hellung, Versöhnung, das glückliche Zeitalter? Es kommt anders, als der König, als auch das Volk will. Im Bewußtsein ihrer Macht und Würde vergessen die Führer der Masse allzu rasch das ursprüngliche Streben nach Gerechtigkeit, dem ganzen Volke dienlicher Reforni. Bald türnien sich wieder Mauern zwischen Regierung und Volk. Ergeizige Streber, Verdiener halten die Mauer. Der König leidet: er ist seinem Ziele — „mit freiem Volk auf freiem Grund zu stehen" — ferner als zuvor. Das Volk stöhnt: Die Führer haben uns verlassen. Endlich aber, in der Stunde der Gefahr, da ein Feind das Land bedroht, wächst der König über die ratlosen Räte und Regierer hinaus, gehoben und getragen vom Vertrauen der Masse Millionen,die instinktiv nach der kraftvollen Führerpersönlichkeit, dem Herzog, dem Helden verlangen lind nun erst wird er König, der des Volkes Schicksal -in starken und gerechten Händen hält Volkskönig . . . Ein Zeitbuch, nicht ein Streitbuch ist dieser Roman. Die Problerne des sozialen Ausgleiches, der Bodenreform und vor allem des Führertums sind aufgeworfen, aber nicht in demagogischer Weise gelöst. Es wird weder ein „absolutes" noch „konstitutionell-demokratisches" Königtum in der üblichen und üblen unterhaltend-tendenziösen Weise propagiert. Menschen, von den Strö mungen der Zeit erfaßt, werden zu Handelnden, ein König, seiner äußeren Macht freiwillig sich entkleidend, wird durch Hingabe und Beispiel der wirkliche Lenker, Menschkönig! Und diese Strömungen der Zeit, ebenso wie die durchfluteten Menschen, sind klar und meisterhaft ge schildert von einem, der das Wesen der Revolution tiefer erfaßt hat, als die Schreier auf dem Markte, und der Liebender des Volkes geblieben ist. Über alle Begebenheiten des Buches liegt ein Glanz, der das Harte und Häßliche mildert und ins traumhaft Wirkliche rückt, das Innige und Zarte aber wundersam fein und leuchtend macht. Das Ganze in einer schönen dichterischen Sprache, die bild- und sinnnbildhaft gestaltet. Es ist Erich Lilienthals erstes großangelegtes Werk. Sein Name wird wiederkehren, man wird hinfort nach seinen Büchern greifen. 6LÜÜM VV IZ, io November 1921