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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1922-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1922
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- Deutsch
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Erscheint werktäglich. Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag inbegriffen, wei tere Stücke zum eigenen Gebrauch frei Geschäftsstelle oder Postüber weisung innerhalb Deutschlands 100 M. vierteljährlich. Für Nichtmit- glleöer jedes Stück Z00 iN. vierteljährlich. Om Postbezug 1250 M. viertel jährlich. Für Kceuzbandbezug sind die portokosten, Nichtmitglieder haben außerdem noch 15M. vierteljährlich Nersandgebühren, Zu erstatten. Nmfang einer Sette Züo vtergespaltene Petitzeilen. Mitgliederpreis: die Zeile L M., '/, Sette 1875 N^.. Seite 1000 M., '/« Seite 500 M. Nichtmltgliederprris: die Zeile IS M., V, Seite 5S25M., '/.Seit, 5000M., '«Seite 1500 M. Stellengesuche S M., die Zeile. Chiffre- gebühr 4 M. Bestellzettel für Mitglieder und Nichtmitglteder dir Zeile SM. Wochen-Anzeiger: Dieselben Preise wie im Börsenblatt für Mitglieder und Mchtmitglleder. — Auf alle Preise 50 "/« Zuschlag. — Bei- lagen werden nicht angenommen. — Beiderseitiger Erfüllungsort Leipzig. — Rationierung des Börsenblattraumes, sowie Preissteigerung, auch ohne besondere Mitteilung im ClnzelfaU jederzeit Vorbehalten. Nr. 2tt (R. 142». Leipzig, Sonnabend den 9. September 1922. 89. Iatirgtmg. Redaktioneller Teil Allgemeiner Deutscher Buchhandlungsgehilfen-Verband, Leipzig. Im vergangenen Monat August wurden ausgezahlt: 3 267,25 Mk. Krankengelder, 900,— Mk. Begräbnisgelder, 166,80 Mk. Witwen- und Waisengelder, 242,— Mk. Jnvalidengelder, 200,— Mk. Notstandsunterstützung, 100,— Mk. außerordentliche Krankenunterstützung. Leipzig, den 4. September 1922. Der Vorstand. Feste Grundpreise und beweglicher Multiplikator Von vr. G. A. Delbanco. Wieder einmal stehen wir mitten in einer Revolution aller Preise. Immer plötzlicher, schneller wirkend, in immer größe rem Umfange brechen derartige Katastrophen über uns herein. Jedermann kennt jetzt aus eigener trauriger Erfahrung die Ein flüsse, die von einer Valutaverschlechterung auf das innerdeutsche Preisniveau ausgehen müssen, und deshalb wird eine Devisen verteuerung, wie sie jüngst infolge der außenpolitischen Lage ein setzte, sofort Anlaß zu fast grenzenloser Nachfrage nach Sachen. Denn — das dürfte ein wesentliches Merkmal der jetzigen Hausse sein, wodurch sie sich von derjenigen im November unterscheidet — man flüchtet heute viel mehr in die Sachen als in die Sach werte, deren vermeintlicher Goldcharakter mehr und mehr als Phantasiegebilde erkannt wird. So »blühen« zurzeit die Geschäfte — und doch ist diese Hausse wieder ein gewaltiger Sprung näher an den Abgrund heran. Die Hausse ist eine Katastrophe. Für den Konsumenten ist sie es, indem sie ihn nötigt, seine Ersparnisse in haltbaren Gütern an zulegen, damit sie ihm nicht, falls er sie als Sparkasseneinlagen stehen lassen würde, unter den Händen zerrinnen. Löhne und Gehälter steigen gewaltig — aber für die besser Bezahlten in ge ringerem Maße als für diejenigen, die nur das Minimum des Notwendigen beziehen, denn immer weniger reicht das Volksein kommen aus, höhere Leistungen besser zu entlohnen als einfache. Alle Konsumentenkreise mit festem Einkommen werden dem Ver hungern einen großen Schritt näher gebracht. Und Produzenten, und Händler sehen, wie ihnen die Waren aus den Läden geholt werden, trotz täglicher Preiserhöhungen, und wie sie nachher doch nicht genug Einnahmen erzielt haben, um ihre Lager auf die alte Höhe zu bringen, wie also ihr Betriebskapital wieder um ein Erhebliches geringer geworden ist. So geht die deutsche Wirtschaft', von deren »Blüte« Poin- carö zu sprechen wagt, in Scherben, und Frankreich konstatiert »Verfehlungen gegen übernommene Verpflichtungen«. »Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode!« Auch der Buchhandel hat wieder Tage erlebt — mitten im Spätsommer —, die den lebhaftesten Weihnachtstagen zu verglei chen sind. Reißender Absatz von Büchern — der doch nur ein Pyrrhussieg ist. Roch einige solcher Siege, und der deutsche Sor timenter sieht sein Lager klein und kleiner werden, ohne es er neuern zu können. Bankgeld ist karun zu haben, jedenfalls nur zu Sätzen, bie der Verdienst des Buchhandels nicht aufzubringen vermag. Dazu tritt die Unsicherheit. Zwar verspricht die Fort setzung der Geldentwertung eine Erleichterung für Rückzahlung aufgenommener Kapitalien, aber wer weiß, ob nicht bald schon das Geschäft abslauen wird, sodaß keine Gelder herausgezogen werden können und die Zinsen zur schweren Last werden? Schnell kann diese Last unerträglich werden, wenn die Zinssätze, wie mit Sicherheit zu erwarten steht, noch weiter steigen. (Meines Wis sens sind sie in Österreich schon aus 20 bis 25^ angelangt.) Dieser katastrophalen Entwicklung muß per Buchhandel, der schon schwer genug geschädigt worden ist im Verlaus der letzten Jahre, endlich positiven Widerstand entgegensetzen. Er muß ver hindern, daß ihm in Zeiten täglicher Geldentwertung seine Be stände, sein Kapital zu alten Preisen aus den Händen gerissen wird, daß sich also andere auf seine Kosten bereichern. »Wo alles springt, kannst du allein nicht rasten«, möchte ich in Anlehnung an Schillers Wort ausrufen. Die gegenwärtige Methode des Buchhandels, seine Preise in Papiermark zu stellen, erfordert in Zeiten wie den gegenwärtigen täglich die Herausgabe eines neuen Katalogs jedes Verlegers, wenn man Kapitalverluste vermeiden will. Die Preisberechnung des Buchhandels ist zu unbeweglich rmd erfordert einen ungeheuren Aufwand völlig unproduktiver Arbeit «durch das Umzeichnen, ganz abgesehen von der Schädi gung, die die Bücher allmählich durch häufiges Radieren er fahren. Ich sehe nur einen Weg der Abhilfe, nämlich den folgen den: Jeder Verleger setzt sofort für jedes Buch einen Grund preis*) fest; der Börsenverein (oder eine Wirtschaftskommission) setzt einen Multiplikator fest; aus Grundpreis mal Multiplikator ergibt sich der Ladenpreis (zu dem der Sortimenterzuschlag tritt); jede Veränderung der allgemeinen Wirtschaftslage findet ihren Ausdruck in einer Veränderung des Multiplikators. Die Ab rechnung zwischen Verleger und Sortimenter kann nach wie vor aus Grund prozentualer Sätze geschehen, also: 33ich?L vom Grundpreis bzw. bei Abnahme von 20 Stück 40°/° usw.; oder aber die Bedingung lautet z. B.: Grundpreis 6 Mk., netto 4 M. Dieser Vorschlag ist weder originell noch neu. Er ist auch im Börsenblatt schon wiederholt ausgetaucht und, auch von mir (Bbl. 1921, Nr. 213), abgelehnt worden. Die Bedenken, die ich da gegen vorbrachte, gelten auch heute noch. Nimmt man den ein mal vom Verleger bestimmten Grundpreis als unabänderlich an, so ist der Verleger künftig der Möglichkeit beraubt, die Preise seiner Bücher selbst zu bestimmen, da die Festsetzung des Multi plikators ja von einer zentralen Stelle aus geschehen soll. Das Recht des Verlegers aus Bestimmung seiner Preise ist aber nicht nur ein gesetzlich geregeltes, sondern — was viel wichtiger ist — eine wirtschaftliche Notwendigkeit. — Läßt man andererseits, wie ich Vorschläge, dem Verleger die Freiheit, jederzeit seine Grundpreise abzuändern, so werden für eine ganze Reihe von Büchern die Preisänderungen und somit das Umzeichnen fort- daucrn. Statt des Papiermartpreises ändert der Sortimenter den Grundpreis — das ist der ganze Unterschied. Diese und andere Gründe sprechen heute wie früher gegen obigen Vorschlag. Aber der Grund, der dafür spricht, wiegt viel *) Dieser Grundpreis Hut nichts mit dem Begriff »Goldmark« zu tun (siehe unten). D. Vers. It8I
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