Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1923
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- 1923-02-07
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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32, 7. Februar 1923. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s, o. Dtlchn. Buchhandel. zurück. Für Kreuzbänder werden nach wie vor die Abgaben von der AußeuhandelZnebeusteile direkt eingezogen. Auf diese Weise werden alle Schivierigleiien, die die jetzige Lage geschaffen hat, beseitigt. Die Ans- und Einfuhr ist so lange wie irgend möglich über das unbe setzte freie Tentschland zu leiten. Auch die Devisen sind lediglich an die Ncichsbanlstellen im unbesetzten Gebiete abzuführen. »Fränkische Abende«. — Die Verlagsbuchhandlung Lorenz Spiudlcr (Verlag der »Fränkischen Heimat«, Zeitschrift für Heimatkunde und Mandern) in Nürnberg veranstaltet regel mäßig Abende, die die Teilnehmer in die reichen Schätze fränkischer Volks- und Naturkunde einführcn sollen. Ter erste Abend ist am 19. Februar in Nürnberg im lleinen Saale des Luitpoldhauses mit einem Vortrag (mit Lichtbildern) von Oberstudien-Direktor vr. Beck über »Die fränkische Torfkirchc«. Kollegen in Franken, die zur Ermöglichung der Abende auch andercrorts behilflich sein wollen, wer den um Mitteilung an den Verlag gebeten. Diebstahl. — In der Paketaustausch st eile zu Leip zig wurde am Montag, dein 5. Februar, vormittags zwischen 11 und 12 Uhr eine saubere, grau-grüne, 1,S0X 2 m große WagenLecke wider rechtlich aus dem Wagen genommen. Die geschädigte Firma Paul Köhler, Leipzig, Stölteritzerstraße 37, setzt für ihre Wiedererlangung eine Belohnung aus. Verdoppelung des Goldankaufspreises. — Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Neichsbank und die Post erfolgt in der Woche vom 5. bis 11. Februar zum Preise von 180 090 Mark (zuletzt 70 000 Mark) für ein Zwanzigmarkstiick, 75 000 Mark für ein Zehnmark stück. Für ausländische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilbermiinzen durch die Neichsbank und die Post erfolgt vom 5. Februar ab bis auf weiteres zum 3000- fach-en (bisher ISOOfachen) Betrage des Nennwertes. Der deutsch« Gegenwert des Goldfranken bei der Gebühren erhebung im Ausland-Paket-, -Zeitungs-, -Telegramm- und -Fern sprechverkehr ist mit Wirkung vom 5. Februar auf 9500 Mark fest gesetzt worden. Dieses Umrechnnngsverhältnis ist auch bei der Wert angabe auf Paketen und Briefen sowie auf Kästchen mit Wertangabe nach dem Ausland anzuwendcn. Nähere Auskünfte erteilen die Post anstalten. Erhöhung der Buchbinderprcise. — Der Verband Deutscher B u ch b i n d e r e i b e s i tz e r versandte unterm 2. Februar 1923 fol gendes Rundschreiben an seine Auftraggeber: Die in den letzten Wochen cingetretcne ungeahnte Entwertung der Mark hat sich in einer er schreckenden Preissteigerung sämtlicher Einband Materialien ansgewirkt, so daß die Bucheinbände eine ganz bedeutende Verteuerung erfahre», die sich allerdings wegen der Verschiedenheit der verwendeten Materialien in einem bestimmten Prozentsatz nicht ansdriicken läßt. Weiterhin wurde soeben ein Lohn Zuschlag mit Wirkung ab 1. Februar vereinbart, der allein, also ohne Maierialvertenerung, eine Erhöhung von mindestens 10°/, der für Ende Januar gültig gewesenen Richtpreise bedingt. Erhöhungen in der Kranken-, Invaliden- und Altersversicherung. — Ter Ncichsrat stimmte einer Verordnung zu, die die Grunblöhne in der Krankenversicherung von 600 auf 1200 Mark in der untersten und von 1800 auf 3600 Mark in der höchsten Klasse und dementsprechend auch das Sterbegeld erhöht. Angenommen wurde ferner eine Ver ordnung über eine abermalige Erhöhung der Unterstützungen für die Rentenempfänger der Invaliden- und Altersversicherung. Außerkurssetzung des Leipziger Notgeldes. — Der Rat gibt be kannt, daß die Gutscheine der Stadt Leipzig zu 20 und 5 Mark vom 7. Februar ab außer Umlauf gesetzt werden. Die städtischen Kassen und Sparkassenstellen lösen die Scheine noch bis znm 7. März ein. Wie ein Gelehrter sich der Kosmographie von Sebastian Münster entledigte. — Da heutzutage die alte berühmte Kosmographie von Se bastian Münster zu den gesuchtesten Büchern gehört, dürste es wohl manchen Bücherfreund interessieren, wie einmal ein Generak-Prokurator sich dieses Werkes entledigt hat. Es war Markus Paxius, gebürtig aus Vianden an der luxemburgisch-preußischen Grenze, Doktor der beiden Rechte, königlicher General-Prokurator in Luxemburg. Er hatte von seinem Schwiegervater unter anderem auch eine Kosmographie des Sebastian Münster geerbt; als er aber erfuhr, daß das Buch sich auf dem Index befand, verschenkte er cs an die Jesuiten in Luxemburg, die es dankbar annahmen. Es wurde sogar eine lateinische Urkunde darüber errichtet, die nur von Paxius unterschrieben, also wahr scheinlich von den Jesuiten selbst aufgesetzt worden ist. Cie lautet aus deutsch: »Ich, Markus Paxius aus Vianden, der beiden Rechte Tvkior, Gcneral-Prokurator des Provinzialratcs Ihrer katholischen Königlichen Majestät im Herzogtum Luxemburg und der Grafschaft Chiny, in Erwägung, daß dieses mir aus der väterlichen Erbschaft meiner jüngst verstorbenen Gemahlin Barbara i du Bois zugcsallene Buch sich in dem Verzeichnisse der verbotenen , Bücher befindet und sich daher für mich nicht schickt, bezeuge, daß ich dem hochwürdigcn Vater und Herrn in Christo, Hubert Wiltheim, zur Zeit wachsamster Vorsteher des Collegiums der Gesellschaft Jesu in der Stadt Luxemburg, sowie dem ganzen .genannten Collegium dasselbe zum Geschenk gemacht und ich sie aufrichtig und demütig ge beten habe, cs awzunehmcn. Geschehen zu Luxemburg, den 29. De zember 1630. M. Paxius.« — Cs handelt sich um die Baseler Aus gabe von 1614, die sich heute noch in der Landcsdibliothck in Luxem burg befindet. Diese hat nämlich die frühere Jcsuitcnbibliothek im Athenäum in sich ausgenommen. Als Professor Dominik Constantin München von 1806 bis 1818 Bibliothekar dieser Anstalt war, fand er die seltsame Urkunde in dem Folioband und nahm sie an sich, um sie seinem »Versuch einer statistisch-bürgerlichen Geschichte des Herzog tums Luxemburg« einzuoerleiben. Obschon er selbst katholischer Geist licher war, fand er das Verfahren des Markus Paxius so sonderbar, daß er diesen unter die »merkwürdigen Männer der Vorzeit« ein reihte, aber nur wegen der erwähnten Handlung, »die übrigens jeder Leser nach seinen eigenen Ansichten beurteilen mag«! — Zeitungsverbot im besetzten rheinischen Gebiet. — Die Rhein- l a n ö k o m m i s s i o n hat mit Schreiben vom 31. Januar 1923, Nr. 8665/MIRR, folgende Zeitungen verboten: »Deutsche Allgemeine Zeitung« für drei Monate, »Frankfurter Zeitung« für einen Monat, die im Verlag der »Volkszeitung« in Mainz erscheinende und für Worms bestimmte »Volksmacht« für zehn Tage, die »Neue Wiesbadener Zeitung« für fünfzehn Tage. PersoliülliMWen. Gestorben: am 31. Januar nach kurzem Leiden Herr vr. M a n f r e d E ck e r t, Inhaber der Firma Alex. Huschke Nachf. in W e i m a r. Der im besten Mannesalter Verstorbene übernahm am 16. August 1918 die altbekannte Handlung zur Fortführung und hat sie in fleißiger Arbeit zu neuer Blüte entwickelt. Unerwartet hat der Tod seinem fleißigen Schaffen ein Ziel gesetzt; ferner: am 31. Januar im 44. Lebensjahre Herr Max Thomas, In haber der Firma »Mnsilhaus Norden«, Max Thomas in Ber- l i n. Ans bescheidenen Anfängen heraus hat der Verstorbene sein Ge schäft durch eisernen Fleiß und vorbildliche geschäftliche Tätigkeit zu einem ansehnlichen Unternehmen entwickelt, bis ein unheilbares Leiden, von dem er nicht wieder genesen sollte, ihn zwang, sich von den Geschäften vorläufig zurückzuziehcn. Alle Berufsangehörigen des Musikalienhandcls, die den liebenswürdigen Kollegen kennen lernten, werden seinen frühen Heimgang herzlich betrauern. Albert Wenninghofs ch. — Der als Nachfolger Geheimrat Sceligers vom 1. Oktober 1922 als ordentlicher Professor für mittelalterliche Geschichte an die Universität Leipzig berufene Geheime Rcgierungsrat Professor vr. Albert Werniinghoff ist in Halle a. S. am 2. Februar im 54. Lebensjahre nach langem, schwerem Leiden ver schieden. Dem Rufe nach Leipzig hat er wegen Krankheit nicht Folge leisten können. Wenninghofs war von 1896 bis 1902 Mitarbeiter der Nonumsnta Vsrinawias lristoriea, habilitierte sich 1902 in Greifs wald, war darnach in Berlin und Königsberg und zuletzt in Halle a. S. Von seinen Schriften feieti aufgesiihrt: Die Verpfändung der mittcl- und niederländischen Reichsstädte während des 13. und 14. Jahr hunderts (1893), Geschichte der Kirchenversassung Deutschlands im Mittelalter, I (1905), dlonuinevta Osrmsnias üistorrea: Loneilla II, 1 u. 2 (1906/1908), Vcrfassungsgefchichte der deutschen Kirche im Mittelalter (1907, 2. Aufl. 1913), Deutsches Reich und deutsche Nation (1909), Nationalkirchliche Bestrebungen im deutschen Mittelalter (1910), Die Schlacht bei Tannenberg und ihre Bedeutung für das Deutschtum im Osten (1910), Der Deutsche Orden und die Stände bis 1466 (1912), Der Rechtsgedanke von der Unteilbarkeit des Staates in der deutschen und brandenbnrg.-prcußischen Geschichte (1915), Die deutschen Reichs- kriegsstenergesctze von 14>22—1427 und die deutsche Kirche (1916), Lud wig von Epb, der Ältere f1417—1502f (1919), Theodor Lindiier zum Gedächtnis (1920), Conrad Ccltis und sein Buch über Nürnberg (1921). 1d9
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