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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1939
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- 1939-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1939
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 208/218 <!>i. 88) Leipzig, Sonnabend den 8. September 1939 100. Jahrgang Wir sind aufgerufen Or.H.L. Mit gesteigerter Spannung, aber auch mit kalt blütiger Ruhe hat das gesamte deutsche Volk in den letzten Augusttagen die Entwicklung der politischen Lage verfolgt. Die Meldungen des Rundfunks und der Tagespresse von den Vor gängen an der deutsch-polnischen Grenze, von den beispiellosen Verfolgungen des Volksdcutschtums durch die Polen und von den in immer kürzeren Zeitabstäudcn sich wiederholenden Grenz verletzungen polnischer Aufständischer und Soldaten machten cs uns allen deutlich, das; die Zustände im Korridor unhaltbar ge worden waren und daß es so, wie die Dinge sich entwickelt hatten, nicht mehr lange wcitergehcn konnte. Mit der Entschlossenheit des deutschen Volkes, eine klare Bereinigung des Problems der deutschen Ostgrenze vorzuneh men, verband sich die durch den Führer noch in allerjüngster Zeit mehrfach betonte Friedensliebe des deutschen Volkes, die sich auch in der Art und Weise dokumentierte, mit der es die Nachrichten über die diplomatischen Vorgänge der Woche zwischen dem 27. August nud 3. September aufnahm. Es konnte den Bemühungen, eine friedliche Lösung des Problems der deutschen Ostgrenze herbcizusührcn, mit um so stolzerer Ruhe zusehen, als es sich dessen bewußt sein durste, daß jede Unauf richtigkeit, die dabei etwa von seiten Englands mit im Spiele war, mit der entschlossenen Betonung der unabdingbaren deut schen Forderungen beantwortet werden würde. Als in den Abendstunden des 31. August das großzügige Angebot bekannt wurde, das vom Führer als Grundlage für den Versuch einer friedlichen Lösung des deutsch-polnischen Kon fliktes ausgearbcitet und vorgcschlagcn worden war, da mußte die Umwelt mit aller Klarheit erkennen, wo die Schuldigen saßen, wenn eine Einigung auf der Grundlage dieses Ange botes nicht erzielt werden konnte. Das deutsche Volk selbst aber erhielt durch dieses Angebot erneut einen Beweis der Friedens liebe des Führers, zu dem es gerade in diesen Tagen und Wochen der äußersten Spannung mit höchstem Vertrauen emporblickte. Jeder Deutsche war beseelt von der Überzeugung, daß der Führer es, so oder so, recht machen werde. Und jeder bereitete sich innerlich aus die Stunde vor, in der es sich zeigen sollte, daß es keine Phrase, sondern ein wirkliches Bekenntnis war, wenn wir in den letzten Jahren immer wieder versicherten: »Führer befiehl! W i r so l g e n d i r!« Die frühen Morgenstunden des 1. September brachten mit der Proklamation des Staatsgrundgesetzcs der »Freien Stadt« Danzig, durch das diese deutsche Stadt wieder in das Reich zu rückkehrte, jene Lösung der Danzigsrnge, die nicht nur die Dan- ziger selbst, sondern alle Deutschen seit Wochen ersehnten, und die nicht von der Zustimmung der Westmächte, für die das Dan zig-Problem nicht im geringsten «lebenswichtige Interessen« darstellte, abhängig gemacht werden konnte. Wenige Stunden darauf vernahm das deutsche Volk aus der Erklärung der Reichs regierung vor dem Deutschen Reichstag die Antwort des Füh rers auf die fortgesetzten Provokationen der Polen, die sich in der Nacht von: 31. August auf 1. September immer frechere Übergriffe auf deutsches Grenzgebiet herausgenommcn hatte». Im Aufträge ihres Obersten Befehlshabers, des Führers, holte die deutsche Ostarmee zum Gegenschlag gegen Polen aus, um die Sicherung des Deutschen Reiches, den Schutz des Volksdeutsch- tums in den durch das Diktat von Versailles widerrechtlich Polen zugesprochenen deutschen Gebieten zu übernehmen und die Befriedung der deutschen Ostgrenze vorzubercitcn. Zwei Tage darauf erlebte die Welt das unglaubliche Schauspiel des unver schämten englischen Ultimatums an Deutschland, auf das vom deutschen Volk nur eine Antwort gegeben werden konnte, jene Antwort, die der Führer in seinen: Memorandum au die eng lische Regierung erteilte. Was jeden: vernünftigen Menschen, ob er nun Deutscher oder Angehöriger irgend einer anderen Nation war, als absoluter Un- und Widersinn erscheinen mußte, nämlich Danzig gleichsam zu der Spitze zu »rachen, auf der das britische Weltreich stehen sollte, und das Korridor-Problem, ein rein deutsches Problem, zum Casus dcili zu erheben, das war mit der Kriegszustanderklärung der englischen Regierung, der wenige Stunden daraus die entsprechende Erklärung der sich in: Schlepptau Englands befindlichen französischen Regierung folgte, politische und geschichtliche Wirklichkeit geworden. Der Führer wandte sich in dieser neugeschasfenen, nunmehr aber völlig klaren Lage mit Ausrufen an das deutsche Volk, an die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, an die Solda ten der Ostarmee, die in wenigen Tagen schon unvergleichliche Erfolge erzielen tonnte, und an die deutsche Westarmec, der die Ausgabe gestellt ist, den Schutz der Westgrenzen des Reiches zu übernehmen. Deutschland hat den Konflikt mit England und Frankreich nicht gewollt, es kann mit ruhigem Gewissen den: Urteil entgegensetzen, das dereinst die Geschichte über das eng lische Vorgehen füllen wird. Für jeden Deutschen gibt es in dieser Zeit nur noch ein Gesetz: der Führer hat gerufen, wir werden ihm folgen. Jeder einzelne von uns ist aufgcrufcn. Jeder Mann, jede Frau, jeder Beruf, jeder Stand, jeder, der irgendwo einen Platz aussülit in der Lcbensordnuug seines Volles. Es sind harte Gesetze erlassen worden, die das Volt vor Saboteuren und Verrätern schützen. Sie bedürfen keiner Rechtfertigung, denn jeder Deutsche weiß, daß er nichts ist als nur ein einzelnes Glied in der Schicksals- gemeinschast seines Volkes. Er weiß, daß jeder Deutsche mit dem Schicksal seines Volkes steht und fällt. Wer aus dieser Schicksals- gcmeinschaft ausbricht, der hat sein Leben verwirkt. Das ist ein klares Gesetz, daran kann und braucht nicht gedeutelt zu werden. Im Jahre 1019 schrieb der Dichter E. G. Kolbcnheycr den Satz: »Ein Deutscher aber, der am Grabe seines Volkes zu stehen meint, weil das Behagen seiner Generation vernichtet ist, der verrät die heiligste, innerste Lcbensgewißheit seines Volkes«. Die darin ausgesprochene Wahrheit gilt heute wie ehedem. Ein Deutscher, der nun kleinmütig und schwach wird, der sich Ver- zweislungssti,umungen hingibt, weil er aus seinem alltäglichen, bequemen Lebensbehagen hcrausgerisscn worden ist, der verrät, wie cs in dem Worte Kolbenhehers heißt, die »innerste, heiligste Lebensgcwißheit feines Volkes«. Er hat für eine derartige Ein stellung und für ein derartiges Verjagen kein Verständnis zu er warten. Das deutsche Volk kämpft einen entschlossenen und heiligen Kampf un: seine Lebcnsrechte. Deutsche Männer, die in: grauen Rock ihre Pflicht erfüllen, müssen in diesem Kampf ihr Leben einsetzen und hingeben. Solange dieses höchste Opfer, das ein Mensch zu geben hat, von deutschen Soldaten gegeben werden muß, ist ke:n Einsatz und lein Opfer, das von den in der Heimat Zurückgebliebenen gefordert wird, zu groß. Diese Einsicht muß die Haltung jedes einzelnen von uns bestimmen. Viele unserer Berufskameraden erfüllen ihre Pflicht als Soldaten. Auf denen, die in der Heimat ihrer Arbeit nachgehen dürfen und müssen, liegt eine ernste und hohe, aber auch eine schöne Verantwortnug. Nun mnß und wird cs sich zeigen, ob das Bekenntnis zu unserem Volk, das wir in den letzten Jahren bei mancher Gelegenheit ausgesprochen und erncnert habe», nicht o i;r
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