Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1938
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- 1938-07-28
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- 28.07.1938
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Vörsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr. 173 (R. 83) Leipzig, Donnerstag den 28. Juli 1938 185. Jahrgang Einband-Fragen Vorbemerkung Die folgenden Ausführungen sind ein paar Abschnitte aus einer vor dem Abschluß stehenden größeren Arbeit: »Das Schöne Buch. Ein Katechismus für Hersteller«. Der Verfasser beabsichtigt mit diesem seinem Beitrag zum buch- gewerblichen Schrifttum keineswegs etwa das zu wiederholen, was bereits bei Krüger, Säuberlich, Schröder und anderen zu lesen ist, sondern er möchte diese im wesentlichen aus die handwerk lichen Grundfragen der Hersteller-Arbeit gerichteten Bücher nach der ästhetischen Seite hin ergänzen. Dabei ist »ästhetisch« aber in einem weiteren Sinne zu verstehen, als man dies gemeinhin tut; denn »schön« kann nur etwas sein, das auch echt, handwerklich gut gearbeitet und zweckentsprechend ist! »Das Schöne Buch« wird voraussichtlich (Verlag noch unbe stimmt) im Spätherbst dieses Jahres erscheinen. Selbstverständlichkeiten Nimmt man einen Stapel beliebiger Bücher und Prüft man ihr Gewand eingehend auf seine Eignung zum Gebrauch, so kommt man leicht zur Überzeugung, daß oft mancher Hersteller vergessen hat, wo das »katum lidelli» sein (vorläufiges) Ziel findet — ehe es ins Antiquariat oder zum Makulaturhändler wandert: daß dieses Ziel nicht das Schaufenster des Buchhändlers ist, sondern der Bücherschrank des Lesers. Gewiß: die Schaufensterwirkung ist nicht unwichtig, sie ist sehr wichtig sogar: aber die »Bücherschrank- Wirkung«, besser gesagt: die Gebrauchseignung, ist viel, viel wich tiger, ist die Hauptsache. Das Schaufenster — das ist nicht zu ver gessen! — ist nur Zwischenstation! Der Einband ist gemeinhin das letzte Stück der Arbeit am Buche; aber das darf nicht heißen, daß die Gedanken sich erst dann mit ihm beschäftigen dürfen, wenn die sämtlichen Aus hängebogen säuberlich gefalzt bei der Arbeitsmappe liegen und der Drucker anfragt, an wen das Rohmaterial abzuliefern sei, oder wenn zufällig gerade der Vertreter einer Binderei ins Haus kommt! Das wäre nicht anders gehandelt, als wenn eine junge Mutter die Säuglingswäsche erst dann besorgen wollte, wenn sie das Wochenbett eben zum erstenmal verlassen darf. Frauen sind in solchen Fällen umsichtiger: Sie betrachten Monate vorher nach denklich rechnend den Kalender und richten sich darnach ein. Lieber Berusskamerad: Sie sollen ja auch ein Kindlein (wenn auch nur ein papiernes) in die Welt setzen; lernen Sie also von der weib lichen Voraussicht! . . . Der Einband hat einen dreifachen Zweck: Die Bogen bedruck ten Papiers mehr oder minder dauerhaft zusammenzuhalten, den Leser auf das Innere des Buches vorzubereiten (wobei »das Innere» sowohl den geistigen Inhalt wie dessen Gestaltung im Druck einschließt), endlich auch dazu beizutragen, daß der Bücher freund seines Besitzes von Herzen froh wird. Der Einband gleicht etwa dem Tor eines Hauses, das dieses abschließt, das sich den Gästen einladend öffnet, und das durch seine sinngemäße Ein gliederung in die Ganzheit des Gebäudes zu dessen Symbol wird. Die handwerklichen, technischen und Material-Bedingtheiten des Einbandes sind bereits so oft und eingehend von fachkundiger Seite — von Douglas Cockerell bis Hermann Nitz — erörtert worden, als daß das Unterfangen einer neuen Schilderung be rechtigt wäre. Es geht uns hier auch um anderes als um die Dar stellung von Arbeitsvorgängen, die nicht zum unmittelbaren Ar beitsbereich des Verlegers gehören. Auch die aus jenen Arbeits vorgängen zu folgernden Vorbedingungen für Werkstoff und Ber- arbeitungsart sollen hier nur kurz gestreift werden. Aber eines einzigen heißen Buchbinder-Wunsches sei hier gedacht, indem er zum strengen Gebot erhoben wird: Bereite den Einband vor, sobald der endgültige Umfang des Buches feststeht, damitnachAusdruckdesletztenBogens derBuchbinderunverzüglichmitderArbeitbe- ginnen kann! Was dem Buchbinder an notwen diger Arbeitszeit entzogen wird, das nimmt man dem Buche an handwerklicher Güte! Mit Überstunden ist beim Buchbinder nicht viel auszurichtcn; ein Vorgang, der unabhängig ist vom Tempo menschlicher Arbeit, wie das Austrocknen, kann durch nichts beschleunigt werden, ohne daß diese Zeitersparnis für das Buch von Nachteil ist. Der Werk st off des Einbandes darf kein Blender sein, darf nichts anderes, erst recht nichts besseres Vortäuschen, als er ist. Erstes Hauptgcbot ist also: Materialechtheit! Kein »Kunstleder« aus Webstoff oder Papier, aber auch kein »echtes« Leder, das so dünn gespalten ist, daß es selbst bei mäßigem Ge brauch sich durchscheuert. Keine prunkvolle aber fragwürdige Ver- »gold«ung, die in Bälde schwarz wird. Keine Papiere, deren Pressung oder Aufdruck Leder, Pergament, Leinen, Holz und noch anderes »edle« Material vorspiegeln soll! Die Ausführung des Einbandes muß auf den Gebrauch be rechnet sein. Die angenehme Wirkung auf das Auge tut es nicht allein. Einbände, die beim Aufklappen des Buches aus dem Leim gehen oder von selbst wieder zuklappen, sind ein Greuel. Man prüfe nicht nur den von der Binderei gelieferten Probeband, son dern auch wahllos aus der Auflage hcrausgegriffene Exemplare gründlichste und bespreche mit der Herstellerfirma etwa bemerk bare Schäden, um sie für die Zukunft auszuschalten. Nicht selten wird die unsorgfältige Arbeit das Ergebnis einer zu knapp be messenen Lieferfrist, mitunter auch eines ungenügenden Preises sein. Die Parole »billige Bücher« hat leider den gesunden Quali- tätsgedanken etwas in den Hintergrund gedrängt. Empfindliche Materialien, die man ängstlich schonen muß, sollten sich von selbst verbieten. Endlich muß der Einband in Stoff, Ausführung und Schmuck auch in einem guten Verhältnis zum Buchvolumen und -gewicht stehen: für kleine und dünne Büchlein nicht zu massiv, und für Ausfuhrregelung Zum Merkblatt vom 15. Juli 1937 ist unter Ziffer 87 »Sonderbestimmungen für den Verkehr mit Wiener Kommissio nären« ein Nachtrag erschienen. Der Nachtrag ist den in Öster reich ansässigen Exporteuren zugesandt. Exporteuren aus dem Altreich steht dieser auf Anforderung zur Verfügung. Im Merkblatt vom 15. Juli 1937 sind folgende Änderun gen vorzunehmen: In Ziffer 52 ist zwischen die Worte »Zalko-Zettcl« und »usw.« zu setzen »Zahlzettel der Wiener Sortimenter- Kommissionäre«. Es ist hinzuzufügen: »Ziffer 589 durch Jnlandszahlungcn der Wiener Kom missionäre laut Absatz 87«. Es ist zu streichen: Ziffer 851. Berlin SW 68, den 26. Juli 1938 Friedrichstraße 31 Wirtschastsstclle des deutschen Buchhandels I. V.» gez. Schröder
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