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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1938
- Strukturtyp
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- 1938-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1938
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- Deutsch
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umfangreiche, große »Schinken- nicht zu zierlich und zu leicht! Dieses Verhältnis bezieht sich auch auf den Charakter des Buches selbst: Ein Geschichtswerk z. B. darf man ebensowenig nach Art eines Versbuches einbinden, wie man etwa einem Fabrikgebäude keine Renaissance- oder Rokoko-Pforte cinfügen kann. Das sind alles Selbstverständlichkeiten: doch sie müssen gerade deswegen erwähnt,werden, weil die angstvolle Scheu vor dem Selbstverständlichen, gepaart mit mißverstandener »Originalität- ost auf die entlegensten Abwege führt. Vom Einklebcn der Bilder Von der Erörterung der einzelnen Bindearten soll kurz auf einen Punkt cingegangen werden, den man gemeinhin etwas zu vernachlässigen pflegt: das Einkleben der Bilder, Es hat sich da die erst in den letzten Jahren häufiger durchbrochene Übung er geben, Bilder (worunter auch alle sonstigen Beilagen zu verstehen sind), die kleiner sind als das Seitenformat des Buches, am oberen, das heißt dem Kopfsteg parallelen Rand auf die Unterlage auf zukleben, Ob das nun eine Erinnerung an das Briefmarken album ist oder sonstige »innere Gründe- hat (ich vermag das nicht zu entscheiden) —> auf jeden Fall ist es eine trübe Quelle ständigen Verdrusses für die Besitzer und Benutzer der Bücher, Es macht keine Freude, hilflos zusehen zu müssen, wie bei den auf Unterlage geklebten Bildern langsam aber sicher die dem Bund steg zugekehrte untere Ecke eingeknickt und verknittert wird, bis sie schließlich abbricht. Es wäre ja gewiß vorzuziehen, die Bildtafeln würden in der gleichen Größe wie die Buchseite gehalten und — mittels Falz oder einfachen Hcrumlegens — zusammen mit den Textbogen geheftet. Wirtschaftliche, ästhetische oder andere Erivägungen ver langen aber sehr häufig, das Bild in einem kleineren Format zu halten und dann auf das Textpapier oder auf eine besondere Kartonunterlage aufzukleben. Für diesen Fall breche man endlich und endgültig mit jener alten Unsitte des Einklebens parallel zum Kopfstcg! Eine aufge- schlagenc Buchscite liegt bekanntlich niemals eben, sondern stellt eine, je nach der Art der Bindung, mehr oder weniger gekrümmte Fläche dar. Ist das Bild nun oben angeklebt, so folgt nur sein oberer Rand der Krümmung der Buchscite, während die untere Hälfte je nach der Stärke des Jllustrationspapieres mehr oder minder flach bleibt: die beiden unteren Ecken ragen frei in die Luft, und um die Unberührtheit der inneren Ecke ist es beim Um blättern und besonders bei einem raschen Durchblättern des Buches gar bald geschehen! Ganz abgesehen davon, daß die so bewirkte Lage des Bildes für den Beschauer möglichst un günstig ist. Außer dem oberen Rand noch die innere untere Ecke anzu- ileben oder das Bild an d r e i Ecken zu befestigen, ist nicht ratsam, diese Art macht nicht nur den Eindruck einer schäbigen Knauserei, sondern auch hierbei wird das Bild durch das Abstehen einer Ecke in eine ungünstige Lage für den Beschauer gebracht. Beim Ankleben aller vier Ecken kommt es sehr häufig vor, daß durch die beim Blättern unvermeidliche Biegung der Karton unterlage das Bild beschädigt oder gar ganz abgerissen wird. Es bleibt daher nur die eine, einzige Möglichkeit: das Bild seitlich, das heißt zunächst und paralleldemBundsteg, einzuklcben. Als wir vor Jahren diese Forderung in dieser Ausschließlich keit erstmals erhoben, wurde uns entgcgengehalten: »Ja, aber die Laufrichtung des Papieresl- Darauf konnte schon damals er widert werden, daß bei einem sorgfältig hergcstellten Buche die Laufrichtung der Pnpierfaser immer in der Richtung des Bogcn- falzcs gehen muß, daß daher gerade auch aus diesem Grunde das Einkleben parallel zum Nundsteg das Gegebene ist. Und es bei der Anordnung des Druckes auf dem Bcilagcnpapier ebenso zu halten, ist wohl ohne weiteres möglich. Auf solche Weise schmiegt sich das Bild am besten an die gewölbte Buchsläche an, und die leidige innere untere Ecke bleibt unversehrt, Abraten möchten wir hingegen von einer Beschränkung des Anklebens auf die obere und untere innere Ecke, da auch hier wieder die Lage des Bildes ungünstig wird und außerdem bei so schwacher Befestigung das Bild sich leicht von der Unterlage loslöst. Auch Beschädigungen des inneren Randes sind dabei nicht ausgeschlossen. Müssen Bilder in Textseiten eingeklcbt werden, so verfährt man hinsichtlich der Befestigungsart nicht anders. Zu beachten ist aber dabei noch, daß die Anordnung genau wie beim einge druckten Bild zu treffen ist. Nach Möglichkeit vermeide man aber diese Art des Einklebens, denn ein Buch ist kein Sammelalbum für Briefmarken oder Zigarettenbilder, Heinrich F, S, Bachmair (Schluß folgt,» Vom Buchhandel in Japan Der zwölften Tagung des Internationalen Verleger-Kongresses wohnte als Delegierter der japanischen Verleger-Organisation Herr Professor vr. Kitayama bei. Wir hatten Gelegenheit, uns mit ihm iiber das Buchwesen in Japan -zu unterhalten, wobei er uns folgende Angaben machte: Die Zahl der Buchhandlungen in Japan betrug im Jahre 1965 14 884, -davon allein in Tokyo 3248 und in Osaka 1149. Außer den zentralen Buchhandelsorganisationen gibt es auch örtliche Vereinigungen und solche für bestimmte Sparten. So gibt es z. B. neben dem Neichs-Buchhändler-Verband, der alle Zweige des Buchhandels umfaßt, einen Verleger-, einen Zeitschriften-, einen Buchhändler- und einen Antiquar-Verein in Tokyo. Die Zeit schriftenverleger halben ihre eigene Organisation, ebenso die Schul- bücher-Verleger und die medizinischen Verleger. Im ganzen werden 53 verschiedene Verbände gezählt. Der Verlegerverein mit Sitz in Tokyo hat 1846 Mitglieder. Außer Tokyo sind noch andere Städte, wie Osaka, Kyoto, Kobe, Dokohama, Nagoya wichtige Verlagsorte. Es wird angestrebt, die Mitgliedschaft in der Organisation, die bis her freiwillig ist, zur Pflicht zu machen. Die an den Ladenbuchhandel vom Verlag gewährten Rabatte sind niedriger als bei uns. Unter bietungen des vom Verleger festgesetzten Verkaufspreises werden ver folgt. Wichtigster Auslandskunde des japanischen Verlages ist China. Auch nach den Vereinigten Staaten ist die Ausfuhr ziemlich be trächtlich, ebenso sind die europäischen Universitäten Abnehmer japani scher Literatur. Der erste japanische Druck stammt aus dem Jahre 756. Ein im Jahre 770 auf Geheiß der Kaiserin Shotoku in einer Million Exem- plaren an die buddhistischen Tempel verteilter religiöser Text ist noch in einzelnen Exemplaren vorhanden fauch das Deutsche Buch museum in Leipzig ist Besitzerin eines solchen Druckes). Druckträger war neben dem Papier Seidenstoff. Das erste Bücherlexikon wurde im Jahre 804 angelegt. Bis zum Jahre 1186 werden 1800 Druck erzeugnisse (Holztafeldrucke) gezählt, bis 1627 etwa 5000, bis 1868 etwa 60 000 und bis 1876 etwa 130 000. Der Druck mit beweglichen Typen erfolgte erstmals gegen Ende des 16. Jahrhunderts, er wurde teils durch die holländischen Missionare, teils über Korea.eingeführt, geriet aber später wieder in Vergessenheit. Die erste Stauhope-Drucker presse kam 1840 über Holland nach Japan. Die Bücherproduktion betrug von 1880—1887 im Durchschnitt jährlich 2750, von 1888—1807 dagegen schon durchschnittlich 7500Bände im Jahre. 1917 war dieZahl von 20000Büchern überschritten, 1918—24 sank jedoch die Durchschnittszahl unter den Auswirkungen des Welt krieges auf etwa 10000 Bände jährlich herab. 1926 wurden wieder über 20 000 Bände gezählt, eine Zahl, die seitdem in fortwährendem Steigen sich befindet, sodaß 1936 die japanische Bücherproduktion 32 095 Bände erreicht hat. (Die Verteilung auf die einzelnen Wissens gebiete ist aus unserer Veröffentlichung in Nr. 159: »Internationale Statistik der Geistesarbeit« ersichtlich.) Große Bedeutung hat in Japan auch das Zeitungs- und Zeit- schriftenwcsen in den letzten Jahrzehnten erlangt. Während man 1875 erst 53 Zeitungen und Zeitschriften zählte, waren es 1878 schon 225 und um die Jahrhundertwende war das Tausend überschritten; 1907 waren es schon über 2000 und 1916 über -3000. Ein unaufhör liches starkes Ansteigen hat diese Zahlen bis 1934 auf über 12 000 gebracht. Es gibt z. B. allein 74 Kinderzeitschriften. Andere Gebiete sind wie folgt vertreten: Frauenzeitschriften 19, Unterhaltung 19, Schöne Literatur 82, Bildende Kunst 16, Musik 10, Theater und Film 23, Spiel 10, Sport 13, Erziehung 68, fremde Sprachen 20, Politik 70, Wirtschaft 65, Technik 50, Rechtswissenschaft 19, Medizin 26, Landwirtschaft 28, Religion 20; eine Besonderheit des japanischen Unterrichtswesens sind die Zeitschriften, -die auf ein Examen vor bereiten, es gibt -deren 18. Wa. 594 Nr. 173 Donnerstag, den 28. Juli 1S38
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