^ 268, 17. November 1932. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchbanbel. 6361 Zwei Kcauensthicksale Randbemerkungen zu öen neuen Vüchern von Grabenhorst unö Menzel Sie Wecken in uns Erinnerungen an Krank Thicß unü an Rudolf vorcharüt. Sie scheinen besangen zu sein in ücr großen Krage des Krauenschicksals üer Gegenwart/ Sie durch Borchorüts Buch unü sehr viel leidenschaftlicher üurch Gerhard Menzels schweres Buch „Wieviel Liebe braucht Ücr Mensch" hindurch- schlägt. Gewiß/ diese neue Erzählung Grabenhorsts, die den Namen Ser Heldin Merve als Mel führt/ ist ruhiger/ ver haltener unü sehr norddeutsch/ in ihr zünden nicht Sic drama tischen Energien ÜcS Schlesiers Gerhard Menzel. Unü doch ist dieser Roman eine „spannende Erzählung"/ eine Sichtung/ die uns nicht losläßt, hier steht am Ende nicht der Unter gang/ nicht der Selbstmord/ sondern das sehr verdunkelte und ein wenig verschlossene Gesicht eines Mensche»/ üer den weg aus Resignation und Verzweiflung fand und um das Leid weiß. - Zwischen dem UicÜccsachscn Grabenhorst unü dem Schlesier Menzel liegt nicht nur die deutsche Stommesgeschichtc/ zwischen ihnen stehen auch die persönlichen Erlebnisse: die Einsamkeit ÜcS nahezu erblindeten Sichters, die leidenschaftliche Erregtheit des Dramatikers/ dessen Schaffen von dem Schauspiel Toboggan an bis zu dieser Beichte einer Krau der Gestaltung großen unü stürmischen Erlebens dient. Unü doch gehören sie zusammen. Leide wissen um das Krauenschicksal unserer Zeit/ aus beiden spricht die Erregung über das Geschehen/ das unbemerkt vom Alltage die Herzen Ser Besten überwältigt. Gerhard Menzel steht auch sichtbarlich in dieser Zeit. Aber bei Grabcnhorst ist die Ruhe kein Abseits/ keine träge Geborgenheit. Grabcnhorst ist neben Menzel der Dichter der Zurückhaltung/ in dessen Büchern norddeutsche Uebelfahnen über Virkenzweige und Heidekraut einen Schleier breiten. Beide Dichter aber gehören ln diesem Sinne zusammen und haben beide uns lehr viel zu laoen/ weil sie wirklich Sichter sind — und nicht proble« maliker unü Propagandisten. rsgiiche Runöschou, v-riin. Gerharö Menzel Die Deichte eines leiüenschastlichen Herzens 10.-15. Tausend / Ganzleinen NM 4.50 Das „I'seeiiso" dieser Tage, Sie glühende Anklageschrift gegen fene saubere, nüchterne Sachlichkeit, mit der üer heutige Mensch die Liebe zu einer SättigungSangclcgcnheit hcrabwürüigen will. Dresdener Nachrichten. Georg Grabenhorst Nerve Der Roman eines jungen Maüchens 5.—10. Tausend / Ganzleinen NM 5.50 Entscheidend ist aber: hier ist ein Luch von echt deutscher Jugend, einer rein gebliebenen unü schonungslos mit sich ringenden Jugend. Krciburger Zeitung, Krciburg i. Br. Beachten sie öen Sonderrabatt! c^6ivioc ei c/eulk Börsenblatt s. d. Deutschen Buchhandel. SS. Iirhrgang. 757