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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1931
- Strukturtyp
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- 1931-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1931
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- Deutsch
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162, 16. Juli 1831. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d.Dtschn.BuchlMtd-l. Hierfür zu kämpfen, ist unsere Aufgabe. Wir gehen an die Arbeit der kommenden Monate heran in dem stolzen Bewußtsein, in den jüngsten Ereignissen die erneute Bestätigung der Richtig keit unseres Weges erblicken zu können. Wir rufen unsere Mitglieder und Freunde, wir rufen unser deutsches Volk, wir rufen die Jugend Deutschlands auf, im Streben um den nationalen, kulturellen und sozialen Fortschritt dem Geist der Freiheit, dem Geist deutscher Zukunft zu dienen. Wir wissen, daß jene, die heute noch die Mehrheit der Volks meinung beherrschen, dem Geist einer zusammenbrechenden Episode deutscher Geschichte dienen. Wir wissen, daß uns das Morgen, die Zukunft gehört! Der Weg zum Sieg wird noch schwere Kämpfe erfordern! Aber wenn wir nur wollen, werden und müssen wir siegen! Warum Mk. 2L5-Dämmerung? Von AdalbertDroemer. Herrn Walter Schatzki auf seinen Aussatz in Nr. 154 des Bbl. vom 7. Juli zu antworten, darf ich mir wohl erlauben, da ich derjenige war, der den »unglücklichen Standardpreis« von Mk. 2.85 in den Buchhandel eingeführt hat. Damit zeigte ich dem Publikum, daß der Zwischenhandelsrabatt nicht, wie damals immer behauptet wurde, die hohen Vcrlegerladenpreise bedinge. Nicht nur von genossenschaftlich organisierten Unternehmungen an ihre Genossen, also durch den Produzenten direkt an den Konsumenten, konnten Bücher zu einem bisher in Deutschland niemals für möglich gehaltenen Preis verkauft werden, sondern auch durch die Vermittlung des vertreibenden Buchhandels. Da bei handelte es sich zudem um zu jener Zeit urheberrechtlich noch geschützte Werke ersten Ranges, die nicht nur ihres inneren Wer tes wegen, sondern auch durch äußere Ausstattung etwas Beson deres waren und die bisher um ihrer hohen Ladenpreise willen minderbemittelte oder gar arme Leserkreise überhaupt nicht er reichen konnten: z. B. Bismarck, Conrad Ferdinand Meyer, Hamsun, Mereschkowski usw. Es wurden also für breite neue Käufcrschichten, die zum guten Teil buchfremd waren und ohne eine ihren begrenzten Mitteln angepaßte Preispolitik mehr oder weniger buchfremd geblieben wären, Standardwerke der berühm testen Autoren im Umfang von 40 und mehr Bogen geschaffen, Leistungen der deutschen 'Buchherstellung, wie sie von keinem an deren Land übertroffen werden. Was Wunder, daß das Publi kum sich danach drängte und dem Sortimenter mit diesen Mk. 2.85-Bänden Bedarfswerke geliefert waren, deren normale Rabattierung ihm bei dem Massenabsatz einen erheblichen dauernden Nutzen brachte und eine Kundschaft anzog, die bisher selten oder nie seinen Laden betreten hatte. Das waren die großen Ziele des Mk. 2.85-Buches. Es folgten Angriffe von seiten anderer Verleger, die mir vorwarfen, ich zerstöre beim Publikum das Vertrauen in die reelle Kalku lation des Verlegers, der naturgemäß bei beschränkten Auslagen, normalen Honoraren und entsprechenden Rabatten die »berüch tigten« Ladenpreise ansetzen müsse. Das Publikum entwöhne sich von hohen angemessenen Bücherpreisen, und die deutsche Kultur litte darunter. Trotz dieser Klagen, die gewiß verständ lich waren und denen die begeisterten Zuschriften des Sorti ments, das einen lohnenden Brotartikel erhalten hatte, und des Publikums, das sich eine wertvolle Bibliothek mit geringen Kosten verschaffen konnte, gegenüberstanden, fingen die Ver leger bald an, in den Mk. 2.85-Ausgaben — in fremdem und eigenem Verlag — nicht so sehr eine Konkurrenz, als eine sich ihnen vermeintlich öffnende Einnahmequelle zu erblicken. Die Angebote von Lizenzausgaben seitens der »Original«-Verleger und besonders seitens der »lebenden« Autoren häuften sich. Immer und immer wieder nur konnte ich erklären, daß nicht der Preis von Mk. 2.85 das Zaubermittel ist, um ungangbar ge wordene Werke lebendig zu machen, sondern daß die wirkliche Bedeutung eines Werkes die Voraussetzung dafür ist, eine Mk. 2.85-Ausgabe davon zu rechtfertigen. Nur lebendig geblie bene und lebendig bleibende Werke erzielen einen Absatz, der, immer beste Ausstattung vorausgesetzt, einen so billigen Preis 676 ermöglicht. Für den Standard-Preis von Mk. 2.85 verlangt das durch die ersten Erscheinungen dieser Buchart verwöhnte Publi kum — das Publikum nämlich, das heute noch ein Buch kaust, nicht um es flüchtig durchzuschmökern und dann beiseite zu werfen, sondern es ertvirbt, um es zu besitzen — wertvolle Gaben. Trotzdem sind heute, wie ich mit wahrem Entsetzen aus der Feststellung einer Bücherstube erst dieser Tage ersehen habe, sage und schreibe 880 Titel zu Mk. 2.85 auf dem deutschen Büchermarkt! Wenn ich, was ich hier einschalten möchte, um billigen Er widerungen die Spitze abzubrechen, auch in meinen »Romanen der Welt« etwas anderes geboten habe, so habe ich mit diesen wenigstens gezeigt, daß die Liebhaber von Übersetzungen aus fremden Sprachen den Bedarf an solchen Werken zu billigem Preise befriedigen können. Als Grundgedanke des Mk. 2.85- Preises muß aufrecht erhalten werden: Wertvollstes Literatur gut in bester Ausstattung zu bieten. Daß eine Mk. 2.85-Däm- merung bei dem Massenangebot von mehr oder weniger guten, mehr oder weniger noch gangbaren Romanen im Umsang von 18 bis 20 Bogen eben für solche Werke, die diesem Grundge danken nicht gerecht werden, eintreten wird, ist nicht zu bezwei feln. Sie füllen, obgleich sie bei solchem Umfang natürlich mit weit höherem Rabatt abgegeben werden können, dem Sortiment nur die Regale, aber nicht die Kasse. Wenn aber die Anstrengungen immer entschiedener werden, die Leistungen sich steigern und wertvollste Werke von 50 und 60 Bogen Umfang, die einen ewig lebendigen Besitz an geistigem Gut bilden, zu Mk. 2.85 auf den Markt kommen, dann wird eskeineDämmerung, sonderneineMorgen- röte für diese Werke geben. Das ist die einzige Aktivität, die dem Buchhandel seine Löbensmöglichkeit erhält. Ich bin häufig gebeten worden, Mengenprcifr zu gestatten, habe dies bis her aber stets abgclchnt — also bringt das Mk. 2.85-Buch dem Sortimenter einen auskömmlichen Verdienst, wenn er s o wählt, daß er damit bestimmt aus einen sehr großen Absatz rechnen darf. Denn nur solche M k. 2.85-Bücher haben eine wirtschaftliche Berechtigung, die durch ihren innerenWerteinenMassenab satzbeanspruchen dürfen. s. Kursus für Buchhandels X Lehrlinge. 14.—21. Juni in Reichenberg. Die Vorbereitungsarbeiten zielten darauf ab, den Teilnehmer kreis so zusammenzustellen, daß er aus möglichst Gleichaltrigen be steht. Aus «den 97 Lehrlingen des gesamten Verbandsgebietes waren also in erster Reihe die im zweiten Lehrjahre Stehenden heranzu ziehen, einmal deswegen, weil man bei diesen gewisse Vorkennt nisse voraussetzen konnte, andererseits weil hier die Möglichkeit ge geben war, sie auch im nächsten Jahre zu einem zweiten Kursus wieder zu vereinen. So stand die überwiegende Anzahl der Teil nehmer im 20.-22. Lehrmonat. Wenn diese Grenze vereinzelt nach oben und unten überschritten wurde, geschah dies nur auf Grund besonderer Nebenumstände (höhere Schulbildung, Alter usw.). Der Aufbau des Kurses sah von vornherein eine Dreigliederung vor: 1. Einsührungswoche zur Auflockerung und Vorbereitung für den Fernunterricht, 2. Fernunterricht während des Zeitraumes eines Jahres, 3. Abschlußkurs im Jahre 1932. Auf der ersten Woche vereinten sich 24 männliche und sechs weib liche Teilnehmer (darunter drei Cheftöchter), eine Zahl, die über die sonst übliche Grenze hinausging und leicht zu einem Verhängnis werden konnte, wenn die Wahl des Kursleiters keine so glückliche gewesen wäre. In dieser regen, unbedingt stärkeren Beteiligung zu einer Zeit, wo der Buchhandel unter Anspannung aller Kräfte arbeitet, liegt eine positive Anerkennung der Bestrebungen zur zeitgemäßen Heran bildung der jungen Generation; es ist erfreulich, zu konstatieren, daß sich der Kreis um diese Bewegung immer mehr weitet. Nicht Auf sätze und Artikel in Fachblättern haben zu dieser aufsteigenden Linie geführt, sondern die Erfolge der vier vorangehenden Kurse, die sich nun auszuwirken beginnen unb uns dadurch neues Material zusühren.
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