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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1926
- Strukturtyp
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- 1926-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1926
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X; 23. 28. Januar 1926. Redaktioneller Teil. sterilen Umgebung alle die verschiedenartigen Anregungen empfangen, welche sich stufenweise in seiner vielseitigen späteren Tätigkeit aus gewirkt haben«. Im folgenden sind einige Stellen, die sich ans Buch und Lesen beziehen, abgedruckt, um auf den ganz besonderen Reiz und Wert dieses Buches aufmerksam zu machen: --Ein Umstand hat den größten Einfluß auf meine Entwicklung ausgeübt. Es war dies die Möglich keit, von meinen Kameraden Bücher verschiedener Art zu erlangen. Bücher waren in meinem Kreise einigermaßen selten und kostbar. Das freie Lesebedürfnis wurde aus Leihbibliotheken befriedigt, deren Bestand sich auf schöne Literatur, vor allem zeitgenössische Romane beschränkte. Daneben erschien im Hause einmal wöchentlich eine Nummer der .Gartenlaube', deren Jahrgänge, gut gebunden, den Hauptbestandteil der häuslichen Bücherei ausmachten und durch eine ganze Reihe von Jahren den Hauptanteil meiner geistigen Nahrung lieferten. Beim Rückblick kann ich aussprecheu, daß diese Nahrung ausgiebig und gesund war. Die Zeit — Anfang der sechziger Jahre — war die des großen Aufschwunges der Naturwissenschaften und des Beginnes der gegen wärtigen Technik und Industrie in Deutschland. Hier hatte der Herausgeber der .Gartenlaube' mit glücklicher Hand zugegrsifen, in dem er mannigfaltige Aufsätze aus beiden Gebieten brachte, denen ich vielfältige Belehrung und Anregung verdanke. Auch die kräftige Vater landsliebe, die stets zutage trat, hat mein Elternhaus und mich darin befestigt, uns frag- und zweifellos als Deutsche zu fühlen. Bei dem lebhaften Blicheraustausch zwischen den Schulkameraden gelang es mir, ein Buch über die Feuerwerkerei (v. Websky) zu er halten, die mir schon lange im Sinne gelegen hatte. ... In der Hauptsache mußte ich mich an die gedruckten Anweisungen halten, und es ist entscheidend für mein Leben geworden, daß ich bei dieser frühen Gelegenheit die Erfahrung machen konnte, daß alle Kunst und Wissen schaft der Menschheit im gedruckten Wort aufbewahrt ist und von einem eifrigen und hingebungsvollen Leser jederzeit wieder zu tätigem Leben erweckt werden kann. Daß ihr Dasein im Wort nur ein un vollständiges ist und daß der Leser um so mehr aus ihm gewinnt, je mehr er aus Eigenem dazu zu bringen vermag, habe ich damals zwar praktisch erlebt, ich habe es mir aber natürlich damals nicht zum Be wußtsein bringen können. Durch den Bücherleihverkehr mit den Schulkameraden fielen mir einige Bruchstücke -es Kater Murr von E. T. A. Hoffmann in die Hände, die mich so fesselten, daß ich nicht ruhte, bis ich mir auch andere Schriften von ihm verschafft hatte. Von Hossmann habe ich dann ge lernt. die seelische Seite der Musik zu verstehe«. Da das Lesebedürfnis meiner Mutter durch die zwei Familien- zeitschriften nicht gestillt war, deren Hefte allwöchentlich gebracht wurden, hatte sie stets noch einige Bände aus einer nahegelegenen Leihbücherei an der Hand. Frühzeitig erbat und erhielt ich die Erlaubnis, sie auch meinerseits lesen zu dürfen, und es wurde bald mein Amt, den Aus tausch der Bände zu besorgen, wobei ich für die Auswahl auch meine Wünsche geltend machen konnte. Da ich immer viel früher fertig wurde als meine Mutter, fand eine Teilung statt, indem sie mir großmütig die Mehrzahl der Bände zum beliebigen Umtausch überließ. So habe ich das, was ich vom Leben in der Welt außerhalb des engen Kreises von Haus und'Schule erfuhr, aus den unzulänglichen und einseitigen Schilderungen der Romanliteratur der fünfziger und sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts lernen müssen. .... Das Glück war mir diesmal besonders wohl, denn ich er langte ein Exemplar der .Schule der Chemie' von Stöckhardt. Es war sehr zerlesen und bestand fast nur aus den auseinaudcrgefallenen Blättern. Ich lernte es aber bald als den größten Schatz hegen und pflegen, der mir bis dahin in die Hand gefallen war. Die Erfahrung, welche ich seinerzeit bei meiner Feucrwcrkerei gemacht hatte, daß nämlich in Büchern genügende Auskunft zu finden ist, um gewünschte Dinge ausführen zu lernen, bewährte sich auch hier (photographische Ausnahmen zu machen) und ist maßgebend für meine weitere Entwicklung geworden. Sie machte mich unabhängig von der Notwendigkeit, durch persönlichen Unterricht vorwärtsgebracht zu werden . . . . ich verdanke meinen Büchern sehr viel mehr als meincn Lehrcrn. Ich begann, Vorlesungen zu hören und, da diese mir wenig Freude machten, Lehrbücher der zunächst zu bearbeitenden Fächer an- zuschaffcn und durchzusehen. Denn bei den Vorlesungen störte mich, daß das Zeitmaß meiner Gedanken durch den Vortragenden bestimmt wurde und nicht durch mein Bedürfnis, hier länger zu verweilen und dort schneller voranzukommen. Das Buch dagegen ist geduldig; es wartet, bis man fertig gedacht hat, und erlaubt wieder jede Ge schwindigkeit. Da ich eine Vorliebe und Dankbarkeit für das Buch aus meinen früheren Erlebnissen mitbrachte, ist es dabei geblieben, und ich habe während meiner ganzen Studienzeit kaum eine Vorlesung regelmäßig gehört. Durch den freien Zugang zur Bücherei des chemischen Labora toriums wurde mir eine neue Welt aufgetan, in welche ich mich als bald mit voller Hingabe vertiefte. Ich war schon als Schüler ein gewaltiger Leser gewesen, der z. B. einen dreibändigen Roman an einem Sonntagnachmittag verschlang, ohne davon geistige Verdauungs beschwerden zu bekommen. Hier sah ich das Paradies meiner Wünsche frei aufgctan und durste es betreten, wo und wie ich wollte. Ich war ohne Kenntnis der Infinitesimalrechnung. Da das An hören einer Vorlesung mir zu zeitraubend erschien, beschaffte ich mir meiner Gewohnheit gemäß ein Buch .... es waren glückliche Stunden, die ich mit diesem geistvollen Buche (von K. Sncll) zubrachte, dem ich nicht nur den Hauptteil meiner mäßigen mathematischen Kennt nisse verdanke, sondern auch die erste Anregung zum philosophischen Denken«. ^öregsbuck Zck^eireriscker ^U8iker, Uusik- unä Oessnxs- vereini^un^en ()lu8ilc-In3titut6, Lidliotd^ken, Uusikkllisn- unck Verlag k'rieclried, 2vrick, ^Vederatr. 9. 291 8. KI. 8°. I^r. 5.—. Dieses Musikeradreßbuch für die Schweiz, das sich den für Deutsch land bestehenden gleichartigen Unternehmen würdig anschließt, füllt eine Lücke aus, die in der Praxis oft genug gefühlt worden ist. Zu verlässigkeit und möglichste Lückenlosigkeit des gebotenen Materials ist der Leitgedanke dieses Unternehmens gewesen, das im übrigen darauf verzichtet, mehr als ein bloßes Adreßbuch zu sein. Heute, wo das Adressenmaterial für die Propaganda eine außerordentlich große Nolle spielt, wird dieses übersichtlich und schön gedruckte Adreßbuch vom Musikvcrlag zweifellos freudig begrüßt werden. Es ist eingeteilt in einen systematischen Teil, der den schweizerischen Tonkünstler-Verein, die großen Theater sowie Orchester und Konzertgesellschaften, die Kammermusikvereinigungen, Musikinstitute, Bcrufsverbände, Musi kalienhändler, Musikverleger, Jnstrumentenhändler, Salonorchester so wie die Musik- und Gesangsvereine umfaßt, wogegen der zweite Teil nach Orten von mehr als 5000 Einwohnern an gruppiert ist und der dritte Teil ein Personenregister und eine Kllnstler-Adreßtafel enthält. M. Sch. Nestmann, vr. Alf: Die deutsche Weihnachtsmusik. Ver zeichnis der deutschen WeihnachtSmusikalien, gesammelt und kritisch nach Wertklassen und Schwierigkeitsgraden eingeteilt. Nebst einem Vorwort »Weihnachtsmusik« von 0r. Adolf Aber. Leipzig, Funkenburgstr. 26: vr. Alf Nestmann. (1925). 142S. Kart. Mk. —.95 netto. Diese mit außerordentlichem Geschick zusammengeftellte Übersicht über die deutsche Weihnachtsmusik kommt zweifellos einem Bedürfnis entgegen und wird darum nicht nur vom Musikpädagogen, sondern auch vom Musikalienhändler mit Freude begrüßt werden. Denn hier ist auf einem Spezialgebiet der unübersehbaren musikalischen Produktion ein Nachschlagewerk geschaffen, das unschätzbare Dienste zu leisten ver spricht. Daß ein solches Unternehmen trotz sorgfältigster Vorbereitung nicht lückenlos sein kann, ist zu verstehen, zumal auf den Jnstrumental- gebieten, die dem Klavierpädagogen ferner liegen. Der Haupt werk der Zusammenstellung liegt in dem Versuch, zum musi kalischen Geschmack zu erziehen und auf dem Gebiete der Weihnachts musik Führer zu sein zum Guten, Echten, Schönen. So konnte also die Aufgabe des Herausgebers nicht in der Herstellung eines sich jeder Kritik enthaltenden Gcsamtkatalogs der Weihnachtsmusik liegen, sondern gerade in der Beurteilung des Vorhandenen, wobei zwei Maß stäbe anzuwenden waren, einmal der der technischen Schwierigkeit, andererseits der des künstlerischen Wertes. Für die Bemessung des technischen Schwierigkeitsgrades sind die Ziffern 0—8 gewählt worden, von denen 0 Stücke für Klavier allein, die nur im Violinschlüssel notiert werden, bezeichnet, und die Ziffern 1—8 den Schwierigkeitsgrad von »sehr leicht« bis »sehr schwer«. Die künstlerische Bewertung ist daneben durch römische Ziffern I—III gekennzeichnet, wovon l minderwertige Werke bezeichnet, deren Aufnahme in den Katalog sich aus pädagogi schen Gründen erübrigte und nur bei Sammelwerken in Frage kommt, deren Einzelstücke verschiedenartigen Wert haben, wobei auf die minder wertigen besonders hingewiesen wird. Il bezeichnet die genügenden, lll die guten und brauchbaren Werke. Neben diesen beiden Klassifi zierungen sind die weiteren Hinweise des Herausgebers für die Aus- 117
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