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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1929
- Strukturtyp
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- 1929-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1929
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- Deutsch
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Nr. 202 (R. 110). Leipzig, Sonnabend den 31, August 1929. 00. Jahrgang. ReÄMwnAer TA Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Bctr. Bcrichtigungsbogcn für das Adreßbuch. Ein Teil der Mitte Juni versandten Berichtigungsbogen für den in Vorbereitung befindlichen 92. Jahrgang des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels für das Jahr 1930 ist noch nicht an uns zurückgelangt. Soweit nicht geschehen, bitten wir im eigenen Interesse der betreffenden Firmen jetzt um postwendende Rücksendung. Firmen die 'den Bogen nicht erhalten haben sollten, wollen ihn nochmals von uns verlangen. Leipzig, den 30. August 1929. vr. Heß. Zur Frage der Dibliotheksetats. Mitgeteilt ans^dem Seminar für Buchhandelsbetriebslehre an der Handelshochschule in Leipzig. (Vgl. hierzu Bbl. Nr. 216 vom 15. Sept. 1927, Nr. 30 vom 4. Febr., Nr. 162 vom 14. Juli, Nr. 271 vom 22. Nov. und Nr. 273 vom 24. Nov. 1928.) V. Die volkstümlichen Büchereien. (Fortsetzung zu Nr. 196.) 4. Reich, Länder und Private als Leistungs träger. Die Aufbringung der Geldmittel für die volkstümliche Bücherei geschieht entweder im Rahmen der öffentlichen Ver waltung durch Länder und Gemeinden oder im Rahmen der privaten Fürsorge durch Vereine, Organisationen und Privat personen. Im Lause der Entwicklung hat die Verteilung der finanziellen Lasten sich hierin grundsätzlich verschoben. Heute ist es so, daß die meisten Büchereien von den Gemeinden ver waltet und von ihnen aus öffentlichen Mitteln unterhalten werden. Die letzten 10 Jahre haben diese Entwicklung stark be schleunigt. In ihnen sind den Gemeinden auf den Gebieten der Fürsorge, Wohlfahrt und Bildungspflege neu« Aufgaben in hohem Maße zugewachsen. Die Neuregelung der öffentlichen Finanzwirtschast, insbesondere der Finanzausgleich spielen dabei eine besondere Rolle. Daneben hat der Staat jederzeit nur eine bescheidene Rolle gespielt. Er beschränkt sich auf eine wohlwollende allgemeine Förderung der volkstümlichen Büchcreiarbeit durch die Bereit- haltnng ordentlicher und außerordentlicher Mittel zur Unter stützung notleidender Gemeinden und auch zur Förderung der bibliothekarischen Berufsausbildung. Ferner werden die meisten Büchereiberatungsstellen aus Staatsmitteln unterhalten. Sach - s e n stellte 1875 zum ersten Male 15 000 Mark in den Haushalt plan ein und unterstützte damit 200 Büchereien. 1889 war die Summe auf 18 000 und 1898 auf 20 000 Mark gestiegen. 1928 hatte sich der Betrag auf 50 000 Mark erhöht (1 Pfennig Pro Einwohner), 1929 auf 60 000. In Preußen dagegen wurden erst 1899 zum ersten Male 50 000 Mark bereitgestellt. 1907 sind es 70 000 Mark (0,2 Pfennig auf den Kopf der Bevölkerung); 1910: 100 000 Mark und 1928: 300 000 Mark (0,8 Pfennig Pro Einwohner). Preußen und Sachsen sind hier führend; die ande ren Staaten bleiben hinter diesen Zahlen zurück. Das Reich selbst hält in seinen Haushaltplänen unmittel bar keine Mittel für das volkstümliche Büchereiwesen bereit. Mittelbar könnten Zuschüsse flüssig gemacht werden im Rahmen des Haushaltes des Rcichsinncnministeriums etwa aus den »All gemeinen Bewilligungen- unter dem Titel »Förderungen von Bestrebungen auf dem Gebiete des Schul-, Erziehungs- und Volksbildungswescns« oder unter dem Titel »Unterstützung be sonderer kultureller Aufgaben im Interesse des Deutschtums-. Freilich handelt es sich hier nur um einige hunderttausend Mark für das ganze Reich *). Man kann hier vor allem an die Grenz landbüchereien denken. Eine ganz hervorragende Rolle in der Geschichte der Finan zierung des deutschen Volksbildungswescns spielen die privaten Lcistungsträger. Stets hat cs hier Männer und Organisationen gegeben, die Ivahrhaft Erstaunliches geleistet haben. Und noch heute bilden sie die unentbehrliche Ergänzung dort, wo Länder und Gemeinden versagen oder für sich noch keine Aufgaben an erkennen. Für die Bolksbüchereiarbeit spielen sie heute noch dort die entscheidende Rolle, wo auf weltanschaulicher bzw. reli giöser und politischer Grundlage ausgebaut wird. Im ganzen 19. Jahrhundert hat das volkstümliche Büchcreiwesen sein Ge sicht von diesen geistigen Sclbsthilfebcstrebungcn erhalten, und erst um die Jahrhundertwende und im neuen Jahrhundert wächst diese brcitangclegtc Arbeit in das öffentliche Bildungswesen hinein. Es ist ein außerordentlich buntes Bild, das sich auf diesem Wege darbictet. Von Kirche und Schule (Geistliche und Lehrer), Bolksbildungsvereinen, Handwerker- und Arbeiterver einen sollte dem Bildungsbedürfnis der breiten Massen, dem Lesehungcr geholfen werden. Vieles davon ist aus Mangel an Mitteln und aus anderen Gründen wieder eingegangen; vieles hat aber auch Stand gehalten und steht heute im Rahmen der modernen Volksbildungsarbeit. Schon 1830 nahm der »Katholische Bücherverein- in Bayern seine Tätigkeit auf. 1844 trat neben ihn der »Borromäusvercin-, der in Süd- und Westdeutschland sein Hauptarbeitsgebiet hat. 1845 wurde von protestantischer Seite der »Evangelische Bücher verein- gegründet. Seit 1871 wirkt die »Gesellschaft für Ver breitung von Volksbildung-, seit 1892 die »Coineniusgesell- schaft-, seit dem gleichen Jahr der »Verein zur Verbreitung guter volkstümlicher Schriften- und die »Deutsche Gesellschaft für ethische Kultur-. 1901 wurde dis »Deutsche Dichter-Gcdächtnis- Stiftung- gegründet. Neben diesen wichtigsten Organisationen stehen zahlreiche Neugründungen aus den letzten Jahrzehnten und stand immer eine fast unübersehbare Menge von regio nalen und lokalen Vereinen und Gesellschaften. Die »Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung- (jetzt: »Gesellschaft für Volksbildung«) gab in der Zeit von 1892—99 rund 45 000 Mark für Bücher aus; sie gründete im ersten Jahr zehnt ihres Bestehens 2055 Volksbüchereien und unterstützte 2660 Volksbüchereien. Im Jahre 1928/29 lieferte sie an 16 461 Volks büchereien 211 226 Bände im Werte von 120 379 Mark. Der *) Für den erstgenannten Titel waren eingesetzt: 1924: Nm. 96 900; 1S2S: Rm. 214 990; 192«, 1Ä27 und 1928 je Rm. 280 999. 933
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