Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1929
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- 1929-08-31
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 202, 31. August 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn.Buchhandel. Wilh. Aug. Kaiser über; M. E. Kaiser war seit 1904 Alleininhaberin. 1918 starb die Familie Kaiser aus und die Firma ging am 20. Juni 1918 in den Besitz des bisherigen Prokuristen und Geschäftsführers Herrn Carl Schröder über, unter dessen tatkräftiger Leitung sie großes Ansehen, auch über Bremen hinaus, erlangt hat. Die Verlagsbuchhandlung Hugo Spam er in Berlin besteht am 1. September 1929 ein halbes Jahrhundert. Der Grün der, Hugo Spamer, übernahm zunächst die Vertretung der väter lichen Firma Otto Spamer in Leipzig. Später brachte er im eigenen und im Kommissions-Verlage mehrere Werke verschiedener Richtung heraus. 1892 wurde die Deutsche Kohlen-Zeitung angekauft, die bis 1921 im Spamerschen Verlage erschien. In den 90cr Jahren gab die Firma im Aufträge des Kuratoriums der Kaufmännischen Fort bildungsschulen in Berlin eine Sammlung kaufmännischer Fach- und Lehrbücher heraus, die große Verbreitung fand. 1901 starb der Gründer der Firma. Frau Emilie Spamer, die Witwe des Ver storbenen, wurde nun Inhaberin; sie hatte in ihrem Schwiegersohn, Herrn Albert Paul, eine große Stütze bei der Führung des Ge schäftes. Im Jahre 1911 trat Herr Robert Schulze als Teilhaber in die Firma ein, der nach dem Tode Albert Pauls, im Jahre 1912, die Leitung allein übernahm. Herr Schulze hatte sich nach mehrjähriger Sortimenterpraxis dem Verlag zugewandt und war u. a. bei Leopold Voß, Hamburg, und Carl Heymanns Verlag, Berlin, tätig gewesen. Als im Jahre 1914 Frau Emilie Spamer starb, tr-at Frau Rosa munde Paul, geb. Spamer in die Teilhaber schaft ein. Während des Kriegsdienstes erkrankte Robert Schulze und die Firma wurde 1919 ihres tatkräftigen Führers beraubt. So lag Frau Paul während der schweren Jnflationsjahre, unter denen das Geschäft sehr zu leiden hatte, die Leitung allein ob. Doch es gelang, über diese Zeit hinwegzukommen. Der Verlag gibt jetzt eine Anzahl kaufmännischer Lehrbücher heraus, die infolge dauernder Verbesserungen sich eines weiten Kundenkreises erfreuen. Seit 1927 ist Herr Karl Schulze Mitinhaber der Firma. Er hatte bei Hugo Spamer gelernt und war dann noch 10 Jahre im Verlag geblieben; später hatte er führende Posten in anderen Verlagen inne. * Am 1. September d. I. sind 50 Jahre vergangen, seit die Firma Hellmuth Wollermann Verlagsbuchhandlung in Braunschweig ins Leben gerufen wurde. Im Sommer 1879 kam zu dem Buchhändler Hellmuth Wollermann, der seit Jahresfrist Inhaber von Grünebcrgs Buchhandlung in Braunschweig war, ein ihm bekannter Geistlicher und bat ihn, eine seiner Predigten zu drucken und zu verlegen. Wollermann, begeisterter Sortiments buchhändler, lehnte den Verlag ab. Aber der Pfarrer ließ nicht nach und erreichte schließlich seine Absicht. Das war die Geburts stunde der Verlagsfirma, die Wollermann dann sehr bald unter seinem Namen eintragen ließ. Die Entwicklung des Verlags ging recht schnell voran. Es sind in der Hauptsache Theologie und Pädago gik, Belletristik, Braunschweiger Schriften und Schulbücher, die der Verlag bis auf diesen Tag herausbrachte. Den ersten größeren Grundstock der Firma bildeten 1886 die Verlagsstücke der von Pfarrer Gustav Stutzer gegründeten Buchhandlung für evangelische Theologie in Braunschweig, die Wollermann erwarb. Dazu kamen 1888 Werke aus dem Verlag Friedrich Wreden in Berlin und 1889/90 einiges von der Firma Karl Wilfferodt in Leipzig und G. Basse in Quedlin burg. 1892 wurden aus dem Verlag August Schultze in Berlin die bekannten Bände »Theologische Repetitorien« übernommen. Zwei von ihm erfolgreich eingeführte Unternehmungen verkaufte Wollcr- mann, da die getrennt liegenden Geschäfte des Verlags und des Sortiments zeitweise seine Kräfte doch überstiegen: 1882 die be kannten Realien- und Sprachbücher von Kahnmeyer und Schulze an Velhagen L Klasing in Bielefeld, 1907 die berühmt gewordenen geographischen Lehrbücher und Karten von H. Harms an List L v. Bressensdorf in Leipzig. Unter den Hunderten von Verlagswerkcn und Verfassern seien hier als auch heute noch bedeutungsvoll erwähnt: Das einzigartige, dreibändige Werk von Wilh. Walther (später Gehcimrat in Rostock) »Die deutsche Bibelübersetzung im Mittelalter«, die Schriften des Ge neralsuperintendenten v. Beste, Oberhosprediger Haupts »Biblisches Kasual-Textlexikon«, die sozialen Schriften von Professor vr.Schmidt- Warneck, die trefflichen kleineren apologetischen Schriften von Prof. Beyer, die »Dogmr ik der evangelisch-lutherischen Kirche« von W. Rohnert, das wertvolle Werk »Musikalische Programme mit Erläute rungen für Volkskirchenkonzerte« von Otto Richter. Von den neueren weltanschaulichen Werken des Verlags haben sich namentlich die 938 Bücher Otto Borcherts, »Der Goldgrund des Lebensbildes Jesu«, und Wien, »Die Stadt in den Wolken« als ganz besonders zugkräftig er wiesen. C. Quandt mit ihrem Meisterwerk »Johannes Knades Selbst erkenntnis« und mit ihrem »Die Polen in Danzig«, E. Friedrichs mit ihrem »Aus dem Leben deutscher Musiker«, Elisabeth Averdick, Marie Petri, Elisabeth Voß und in neuerer Zeit die Schriften Gustav Stutzers, an der Spitze sein »In Deutschland und Brasilien« und »Meine Therese«, haben dem deutschen Volke viel gegeben. C. Carsten sen ist durch seine zum Teil gemeinsam mit A. Schulz herausgegebenen Schulbücher und durch sein »Aus dem Leben deutscher Dichter« eine Stütze des Verlags, ebenso war es der Kantor I. Kindervater durch seine Fibeln für Braunschweig, in denen er als erster das phonetische Prinzip zur Anwendung brachte, seine Liederbücher für Volksschulen und durch seine geistlichen Lieder für Chöre. Karl Martens, der Ver fasser vorzüglicher Sprach- und Nechtschreibebücher, und Direktor Schröter, der Herausgeber des »Kalenders für Lehrer und Lehre rinnen an deutschen höheren Mädchenschulen«, seien noch genannt. Be zeichnend ist es, daß fast alle erfolgreichen Werke des Verlags zuerst von mehreren anderen Verlegern abgelehnt worden sind. In ganz besonderer Weise ist das der Fall bei den epochemachenden geogra phischen Werken und Karten von Harms, bei der Fibel von Carstensen und Schulz, bei den Büchern von Kahumcyer und Schulze, bei Bor cherts »Goldgrund« und bei Stutzers erstem Werk »Aus Deutschland und Brasilien«. Es waren stets unbekannte Größen, deren Werke sich durch ihren inneren Wert doch durchsetzten und den zu erkennen dem Verleger gegeben war. Fr. Knoll, der Verfasser der »Topographie im Herzogtum Braunschweig«, und N. Bode, der mit Knoll zusammen »Das Herzogtum Braunschweig, ein Handbuch der gesamten Landes kunde«, herausgab, seien nicht vergessen. Diese gedrängte Aufzählung zeigt die verzweigten Interessen des Verlags. Der große Krieg nahm Wollermann zwei Söhne, von denen der eine Buchhändler war und sein Nachfolger werden sollt«. Da ent schloß er sich schweren Herzens im Frühjahr 1919 zum Verkauf an den Verlagsbuchhändler Herrn W i l h c l m M a u s, der im Sommer des Jahres das Geschäft übernahm und die gute Tradition des Ge schäftes fortführt. Was Herr Maus als Verleger und im Interesse des Berufs geleistet hat und noch leistet, ist weithin bekannt. Im Monat September des Jahres 1879 wurde die Firma Max Werner in Barten st ein gegründet. Max Werner gab im August des Gründungsjahres durch Rundschreiben bekannt, daß er »im Lause des nächsten Monats eine Buch-, Musikalien- und Schreib- materialien-Handlung unter der Firma Max Werner eröffnen werde«. Es heißt weiter: »Im Vertrauen auf die während meiner 13jährigen Thätigkeit im Buchhandel gemachten Erfahrungen und im Besitze hin reichender Geldmittel, glaube ich meinem Unternehmen einen sicheren Erfolg versprechen zu können, zumal ich einerseits sowol mit den ge schäftlichen Verhältnissen der Provinz, als ganz besonders mit denen hiesiger Stadt und Umgegend bekannt bin, andererseits Bartenstein, eine in entschiedenem Emporblühen begriffene Stadt von ca. 8000 Einwohnern, außer mehreren Elementarschulen ein Gymnasium, eine höhere Töchterschule, Garnison und mehrere Fabrik-Etablissements besitzt und zum 1. Oktober ein großes Landgericht erhält«. Werner hatte richtig gerechnet, denn da er nahezu konkurrenzlos war, nahm das Geschäft einen schnellen Aufschwung. Der Gründer wurde mit den Schulbuchlieferungen für sämtliche Schulen betraut; auch heute noch ist die Firma die einzige am Platze, die Schulbücher führt. Nach dem Tode Max Werners führte die Witwe einige Jahre das Geschäft. Am 15. Oktober 1909 verkaufte sie es an Herrn Oscar Stringe, der seitdem Alleininhaber ist. Hevr Stringe, ein geborener Königsberger, hatte den Buchhandel von 1891—1891 bei Gräfe und Unzer erlernt, diente dann sein Jahr ab und war daraufhin —etwa 10 Jahre hindurch — in verschiedenen angesehenen Geschäften in Berlin, Dresden, Weimar und Leipzig als Gehilfe tätig. Nach Königsberg zurückgekehrt, war er noch vier Jahre bei der Firma Wilh. Koch. 1909 übernahm Herr Stringe bas Werner- sche Geschäft, ließ es zunächst neu Herrichten und gliederte dann der Buchhandlung eine Leihbibliothek und einen Lesezirkel an. Durch rege Katalog- und Prospektvcrsendung gelang es ihm, den Kunden kreis zu vergrößern. Die 1910 in Bartenstein eröffnete Landwirt schaftliche Schule trug ebenfalls zur Erhöhung des Umsatzes bei. Die Firma war in bester Entwicklung: da brach 1914 der Weltkrieg aus. Infolge des Russeneinfalls in Ostpreußen mußte Bartenstein auf einige Wochen geräumt werden. Herr Stringe selbst war zwei Jahre im Felde. Unter den Folgen des Krieges und der Inflation hatte das Geschäft sehr gelitten, sodaß es nur mit größter Kraftanstrengung ge lang, dasselbe wieder auf die alte Höhe zu bringen, besonders da Bartenstein nach dem Kriege sich nur langsam entwickelt und auch die Nähe der Großstadt nachteilig für das Provinzgeschäft wirkt.
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