X: 83, 16. März 1928. Fettige Bücher. «Srse»blal, I. d. Dtlchn. Bllchh-md-r 2807 OLK 6KO§§L ^L/LKO^^V Rene Gchickeles neuer Roman Ein Erbe am Rhein In bester Ausstattung in zwei Ganzleinen-Bänden Rm. 1Z.— Aus der letzten Besprechung: Ren6 Sch'ckeles neuer Roman ».Ein Erbe am Rhein'' hat alles, was wir suchen: Fülle, Breite, Tiefe. Er hat noch mehr. Wenn man will-Probleme, wenn man will auch Romantik er hat Leidenschaft und Grazie, er hat Tragik und Zeitgeist. Man kann ihn von gewisser Seite aus politisch nehmen, obwohl er ein rein menschliches, ja beinahe privates Bekenntnis ist. Er ist schlechthin schön, und ich kann mir nicht denken, daß jemand, der ihn schürend und probierend zur Hand nimmt, nicht sogleich von ihm besessen wird. - (Hier folgt der reiche Inhalt des Werkes.) - Aber der unerhörte Reiz dieses Buches geht von seiner sprachlichen Gestaltung aus. Schickele war immer ein Dichter aus echtem Juror, doch die scharfe Kritik, die unablässige Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist bestimmte seit 1914 in steigendem Maße seine Prosa, plötzlich sehen wir ihn frei, flüssig, erstaunlich naiv und kultiviert zugleich. Oie einzelnen Kapitel machen oft den Eindruck der Zufälligkeit, sie sind scharmant hinge worfen, und doch sitzen sie klar und fest im Ganzen. Im zartesten Lyrismus wird er nie ver schwommen, und doch bleiben die sinnlichen Zwischentakte gerade in ihrer Llnausgesprochenheit hinreißend, sie bezaubern gegen eine unvergeßliche Musik. Schickele - nun als wahrhaft großer Dichter sichtbar allem Volk, ist souverän geworden- denn er hat es vermocht, was - vielleicht außer Goethe im ,Elavigo'' - noch keinem bei uns gelang: das Schwan kende, die Zerrissenheit, den Dualismus in einer edlen Vergeistigung zu fangen. MaxKrellinderNeuenLeipzigerZeitung. Bei Bestellungen bis Ende des Monats - falls auf anliegendem Bestellzettel jetzt verlangt — 40 Prozent und 14/40 (sonst zs Prozent und 44/ioj Verlangen Sie etu Probeexemplar mit 50 Prozent /tn/rf 6 / -V Börsenblatt f. Deutjcheu Buchhandel. V3. Jahrgang. 878