Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1926
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- 1926-03-16
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X- 63. 16. März 1926. Redaktioneller Teil. Buch hat sich aus Käufer zurückgezogen, die wirkliche Freude a-n seiner Kultur haben. — Im B a h n h o f s b n ch h a n d c l war? das Geschäft sehr ruhig. Auch die Nciscmonate brachten kein wesentliches Anziehen des Umsatzes. Die Flut der neu herausgebrachten Magazine hat wohl manchen sonstigen Bücherkäufcr auf diesen genügsameren Weg ver wiesen. — Im V e r l a g s b u ch h a n de l erschienen im vergangenen Jahre zahlreiche Bücher, die infolge ihrer langen Vorbereitungs- und Hcrstcllungsdauer der Kaufkraft gegenüber zu zahlreich und daher schwer verkäuflich ivaren. Besonders Hamburgensien sind im Absatz stark zurückgeblieben. Bedauerlich war. das; auch im letzten Jahre Hamburger Veröffentlichungen außerhalb Hamburgs erschienen, eine Tatsache, die vom Hamburger Verlagsbuchhandel als eine Übergehung seiner Betriebe betrachtet wurde. — Der Schulbuchhandel litt unter der Konkurrenz der Oberschulbehörde, die nach wie vor einen unmittelbaren Vertrieb der Bücher an die Kinder vornahm. Im übri gen begrüßte der Buchhandel besonders die Freigabe des silbernen Sonntags, an dem recht gut verkauft wurde. Es würden zweifellos noch bessere Erfolge erzielt worden sein.- wenn die Verkaufszeit, ähn lich wie in andern Großstädten, günstiger gelegen hätte. — Ter B ü - cherexport lag fast völlig darnieder. Neben den noch immer nicht überwundenen Nachwirkungen der Inflationszeit war der verhältnis mäßig hohe Preis für das deutsche Buch die Ursache für die Ein schränkung ausländischer Käufer. Insbesondere der Absatz des wis senschaftlichen Buches wurde dadurch gehindert. Ter Absatz nach den Kolonien, der früher eine bedeutende Nolle spielte, ist bis auf Süd westafrika fast vollständig zum Stillstand gekommen. Auch nach andern Ländern wurde eine Ausfuhr kaum getätigt. Teuere Bücher sind von der Ausfuhr nahezu ausgeschaltet. Bei Neuerscheinungen schöngeistiger Art hatte ein Exportgeschäft nur dann Aussicht aus Absatz, wenn der Preis bei guter Ausstattung NM 5.— bis NM 6.— nicht übersckritt. Bevorzugt wurden nach wie vor die bekanntesten Namen der deutschen Literatur. Autoren, deren Werke schon vor dem Kriege vom Ausland gekauft wurden und deren neue Werke nachbezogen werden. Eine bedeutende Nolle spielten ferner die politischen und Kriegserinnerun gen. Verlangt wirrden ferner Reise- und Abenteurerliteratur sowie sprachwissenschaftliche Bücher. — Ter Verkehr in den Leihbiblio theken war schlecht. Einen grotzen Einfluß in dieser Beziehung hat zweifellos das starke Anwachsen des Funkverkehrs gehabt. Diese Folge ist um so bedauerlicher, als das abgelaufene Berichtsjahr beson ders reich an Erscheinungen in der Literatur, Reiseschildcrungen, philo sophischen Werken usw. war. Auch die Lage des M u s i k s o r t i m e n t s war ungünstig. Ganz erheblich zurückgegangen ist der Absatz in der leichten Musik, ins besondere in der Schlager- und Tanzmusik. Auch hiev hat der Funk verkehr ausschlaggebend mitgewirkt. Der starke Ankauf von Sprech maschinen und Rückgang im Kauf von Klavieren taten ein übriges. Alle Musikalicn trugen einen festen, vor geschriebenen Preis. Die Geschäftslage in Musikwaren und Musikappara ten war im Berichtsjahr beträchtlichen Schwankungen unterworfen. In Klavieren und Harmonien wurden billige Instrumente zufrieden stellend. teuere dagegen fast gar nicht gekauft. Geigen, Lauten. Gi- tavren. Harmonikas und sonstige Haus- und Orchesterinstrumente fan den ausreichende Nachfrage. Insbesondere führten sich die sogenannten Saxophone gut ein. Der K unsthandcl lag im Jahre 1925 fast völlig darnieder. Die starke Ausdehnung der Miktionen gerade auf diesem Gebiete übte einen bedeutenden Schaden aus. Auch die Luxussteuer blieb nach wie vor eine harte Belastung. Die Preise zogen gegenüber dem Vorjahre um 10 bis 20 Prozent an, während die Kaufkraft der Bevölkerung fiel. Eine unmittelbave Folge war der erhöhte Absatz in billigen und un echten Gegenständen. Gegen die Schulbiicherlicfcrung durch das Leipziger Beschaffungs amt. Der NeichsbundDeutscherPapier-undSchreib- waren Händler, Ortsgruppe Leipzig, hielt kürzlich eine außerordentlich stark besuchte Versammlung ab, die sich mit der schweren wirtschaftlichen Notlage des Schulmaterialienhandels und dem Leipziger Beschaffungsamt beschäftigte. Das Mitglied des Vor stands Albert Leipnitz führte aus, daß in Leipzig durch das Beschaffungsamt der Stadt dem Schreibwarenkleinhandel jede Ver dienstmöglichkeit genommen sei. Das Beschaffungsamt liefere jetzt jedem Kinde sechs Schreibhefte, außerdem Bleistifte und Radier gummis. In letzter Zeit sei auch der Lesestoff vom Beschaffungsamt angeschafft worden, und die gedruckten Bücher für die höheren Lehr anstalten würden vom Beschaffungsamt billiger geliefert, als cs den Händlern nach den Vorschriften des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler möglich sei. Auf diese Weise hätten die Schrcibwaren- händlcr jede Verbindung mit den Schulkindern verloren. Für die Linke des Stadtparlaments sei das Beschaffungsamt ein Punkt ihres 350 Programms, von dem sic nicht abgipg. Man müsse deshalb von den bürgerlichen Parteien fordern, daß sie sich für eine Abschaffung dieses Regiebetriebs einsetzten. Das Vorstandsmitglied Krone ergänzte diese Ausführungen und betonte, daß mau nichts gegen eine Lern mittelfreiheit für Bedürftige habe, daß aber an der Belieferung dann auch der Schreibwarenhandel beteiligt werden müßte. An diese Ausfül)-- rungen schloß sich eine lebhafte Aussprache an, die in der letzten Sitzung der Leipziger Stadtverordneten (10. März 1926) eine Fortsetzung fand. Es lag dort folgender Dringlichkeitsantrag vor: »Das Kollegium wolle beschließen, den Rat zu ersuchen, die Be stimmung aufzuheben, nach der die von den Schulen selbständig zu beschaffenden Bücher für minderbemittelte Schüler durch die Vermittlung des Beschaffungsamts bezogen werden müssen«. Die Aussprache über diesen Antrag möge nach dem Bericht der »Leipziger Neuesten Nachrichten« hier folgen: Stadv. Götte (Völk.) begründet den Antrag. Die Buchhändler hätten die Bücher zum größten Teil bereits angeschasft, und man sich nicht damit einverstanden erklären, daß den Buchhändlern durch das Beschaffungsamt eine so schwere Konkurrenz bereitet werde. Auf jeden Fall sollte es nicht gedruckte Bücher liefern. Stadtv. Pros. Herz (Dem.): Wir sind der Meinung, daß für das Beschaffungsamt kein Monopol geschaffen werden darf, sondern auch die Wünsche des privaten Schreib- un-d Papierwarcnhandcls be rücksichtigt werden müssen. Die Lieferung von gedruckten Büchern sei allerdings bedenklich. Stadtv. Plottke (Soz,): Zu den Lieferanten-cs Beschaffungs amtes gehören 72 Leipziger Firmen, deshalb wende er sich gegen das Vorgehen gegen das Beschaffungsamt. Mit der Führung und -ein Aufbau des Amtes könne man völlig zufrieden sein. Stadtrat S c i'f c r t weist darauf hin, daß die Stadtverordnete» eine ziemlich hohe Summe für das Beschaffungsamt bewilligt haben und dieses die Schreibhefte kostenlos abgcbe. Es sei begreiflich, daß die Schreibwarenhändler sich -adurch geschädigt fühlen, das lasse sich aber nicht ändern. Stadtv. Enke (W. G.) erklärt, seine Fraktion werde dem Antrag Götte zustimmen. Das Beschaffungsamt mische sich jetzt in Geschäfte, für die cs nicht gegründet worden sei. Ganz entschieden müsse er bestreiten, daß das Beschaffungsamt billigere und bessere Schreib hefte liefere. Stadv. Krüger II (W. G.) (Geschäftsführer des Allgem. Deut schen Buchhandlungs-Gehilfcn-Verbandes) erklärt, der Leipziger Buch handel werde ruiniert, wenn jetzt das Beschaffungsamt auch gedruckte Bücher liefere. Man werde in diesem Jahre vor der Bewilligung der Mittel für das Beschaffungsamt genauer erwägen, ob man sie in solcher Höhe wieder bewillige. Stadtv. Röllig (W. G.): Das Beschaffungsamt habe einen Um fang angenommen, den man ursprünglich nicht gewünscht habe. Man wolle cs in einer Weise erweitern, die niemand gewollt habe. Durch das Beschaffungsamt würden die Bücher nicht billiger. Stadtv. Prof. Herz (Dem.) beantragt, Len Antrag Götte dahin abzuändern, daß Bücher für die minderbemittelten Schü ler nicht lediglich durch die Vermittlung des Beschaffungsamts bezogen werden sollen. Bei der Abstimmung wird dieser Abänderungsantrag angenommen und alsdann auch dem Antrag Götte zugestimmt. GcschästSaufsicht. - Uber das Vermögen des Musikalienhändlers Rudolf Riedel, alleinigen Inhabers der Firma Fr. Dietrich L C o. in Lübe ck, Beckcrgrube Nr. 27, wird zur Abwendung des Kon kursverfahrens die Geschäftsaufsicht angeordnet und der Mandatar Fr. Grünau in Lübeck, Geibelplatz Nr. 2, als Aufsichtsperson bestellt. Lü b e ck, den 8. März 1926. D a s A m t s ge r i ch t. Abteilung II. (Deutscher Reichsanzeigcr Nr. 60 vom 12. März 1926.) Allgemeiner Deutscher Buchhandlnngs-Gehilfcn-Vcrband: Kreis Niedersachscn. — Am Soirntag. dom 7. März 1926. vo-rm. 11—1 Uhr fand in Hannover die diesjährige Hauptversammlung des Kreises Niedersachsen (früher Nord-West) des Allgemeinen Deutschen Buch- handlungs-Gehilfen-Berbandes (Fachgruppe Buchhandel im D.H.V.) im Beratungszimmer des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Ver- bandes statt. Nach Vortrag des kurzen Jahresberichts wurde zur Wahl geschritten. Als Ortsgruppenvorsteher wurde Kollege K r u s e, als Kreisvertrauensmann Kollege Hille wiedergewählt, als Ersatz mann neu gewählt Kollege Jhssen. Besonders wurde noch auf die vom 4.—11. Juli auf Burg Lobeda bei Jena stattfindende 2. Buch händlerwoche hingewiesen. I. A.: W. Jhsken.
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