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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1929
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- 1929-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1929
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angaben über alle Gegenstände des Buchhandels für das ab gelaufene Jahr. In der Liste der Verleger, die 1928 mehr als 5 Bücher herausgegeben haben, finden wir als stärksten Ver leger: Macmillan mit 752 Büchern, dann kommen die Ver einigten alten Vcrlegerhäuser Doublcday Daran Co. mit 404, Grosset L Dunlop 286, die Oxford Presse mit 266, Houghton Misslin Co. mit 222 usw. Auch Solberg, der bekannte Verwalter des Copyright- Office, ist mit vielen Zahlen vertreten. Einiges aus dieser Statistik wurde schon vor kurzem im voraus gegeben. Die Eingänge von 311209 Stücken setzen sich zusammen aus 13 000 Büchern aus den Vereinigten Staaten selbst, 4405 ausländischen Büchern in fremden Sprachen, 1704 englischen, vorübergehend geschützten Büchern (bis sie in den Staaten selbst herauskommen). Alle anderen Eingänge sind Flug schriften, Zeitungs- und Zeitschriftenaufsätzc, Vorträge, Reden, Pre digten, Kunstblätter, gewerbliche Zeichnungen, Kunstwerke, Modelle, Lichtbilder usw. usw. Im vergangenen Jahre wurden nach der Zählung von Publishers' Weekly, dessen' Verleger ja auch das amerikanische Buchhändleradreß buch herausgibl, 269 neue Buchhandlungen eröffnet, ungefähr 200 von ihnen werden mit allen Einzelheiten in einem Aufsatz angeführt. Zu den amerikanischen Buchhandlungen wurden auch solche in Bri- ttsch-Kolumbien (Vancouver), in Nicaragua (Managua) und in der Stadt Mexiko gerechnet, wahrscheinlich weil sie von Amerikanern ge gründet worden sind. Sogar die Buchklubs finden durch einen statistischen Aufsatz ihre Würdigung, und zwar find es 9 verschiedene Buchgesellschaftcn. Der Monatsbuchklub, die Literarische Gilde, die ABA Buchauswahl (also von Mitgliedern der Buchhanöelsvereinigung, der ABA selbst ins Leben gerufen), der religiöse Buchklub, der Freidenker Buchklub, der Poetry Clan, die Buchliga von Amerika, der katholische Buchklub und die Detektivbuchgesellschaft. Alle diese Klubs haben, nach dem Bei spiel des Monatsbuchklubs, im Monat je ein Buch an die Mitglieder ausgegeben. Auch die bekannte Geschäftsführerin der Verlegervereinigung, Miß Humble, läßt sich ausführlich vernehmen. Bei der Vereinigung werden 12 Personen ständig beschäftigt. Die Vortragsabteilung hat 2 Herren, für die die Buchbinder-Vereinigung durch eine Stiftung von 38 000 H für 3 Jahre aufkommt. Diese Vereinigung hat das »Lecture Bureau« zu dem Zwecke gegründet, um eine bessere Ver ständigung zwischen den Verlegern und den Ladenbuchhändlern anzu bahnen. Für die Vorlesungen wurde vr. Potter gewonnen, der im vergangenen Jahre in 155 Orten Vorlesungen über Bücher hielt, ans seine Veranlassung wurden 4 neue Zweiganstalten von öffentlichen Büchereien gegründet. Die Verlegervcreinigung hat 11 neue Ver leger gewonnen gegen 9 im Jahre vorher. Der Ausschuß für Ausfuhr und Einfuhr (Export and Import Committee) hat Listen europäischer Buchhändler aufgestellt, die Inter esse für amerikanische Bücher haben. Auch wurden französische und deutsche Zeitschriften festgestellt, die amerikanische Bücher besprechen wollen. Dieser Ausschuß wurde sehr stark von europäischen Schrift leitungen in Anspruch genommen, um amerikanische Bücher zur Be sprechung zu erhalten. Ferner bemüht sich der Ausschuß, den ameri kanischen Buchhändlern den Bezug europäischer Bücher durch Sam melsendungen, die das teure Postgeld für Einzelörucksachen sparen, zu erleichtern. Für europäische Buchhandlungen sind Schaufensterschilder angefertigt worden, die anzeigen, daß amerikanische Bücher vorhan den sind. Sch. Wirtschaftliches und Lohntarifliches aus dem Buchdruckerei- und Buchbindcrcigewerbe. — Die Handelskammer zu Berlin berichtet, daß im Monat Februar eine erkennbare Änderung in der Gesamtlage des Berliner Buchdruckereigewerbes nicht eingetreten sei. Die wirt schaftliche Lage des Buchbindereigewerbes wird als eine andauernd schlechte bezeichnet. Sehr viele Buchbindereien, die im Monat Fe bruar des vergangenen Jahres vollauf beschäftigt waren, hätten im Februar 1929 kaum die Hälfte der Arbeitnehmer beschäftigen können. InBerlin waren in der Woche vom 16. bis 22. Februar d. I. 1021 Buchdruckergehilfen arbeitslos (in der Woche vorher 109M. und zwar 673 Setzer, 147 Maschinensetzer, 151 Drucker (darunter 3 Notationer), 25 Schweizerdegen, 14 Stereotypeure und 11 Korrektoren. Außerdem waren 262 Hilfsarbeiter und 264 Hilfsarbciterinncn ohne Arbeit; insgesamt 526 (in der Woche vorher 601). In den Städten Frank furt, Darmstadt, Mainz, Wiesbaden, Gießen und Kassel waren Ende Januar d. I. insgesamt 132 Handsetzer, 7 Maschinensetzer, 84 Drucker, 9 Schweizerdegen, 3 Stereotypeure. 3 Korrektoren, 67 Hilfsarbeiter und 47 Hilfsarbeiterinnen arbeitslos. Die Lohnverhanölun- gen für das Buchöruckgcwerbe beginnen am 11. März in Berlin. Auch der Neichstarif für Buchdruckerei-Buchbinder ist fristgemäß zum 3. April d. I. gekündigt worden. Die diesbezüglichen Lohnverhanö- lungen beginnen voraussichtlich am 21. März. Lerkekrsaackrickten. Pakctocrkchr nach Schweden und Finnland. — Der Paketvcrkehr sowohl nach Schweden als auch der Paketverkehr nach Finnland über Schweden, Lübeck und Bremen ist wegen der schwierigen Eisverhältnisse in der Ostsee vorübergehend gesperrt worden. Inzwischen werden nur dringende Pakete nach Schweden und Finnland über Schweden angenommen, die in Saßnitz gesammelt und nach Beseitigung der Störungen mit der ersten sich bietenden Gelegenheit mit Vorrang nach Schweden weitergesanöt werden. Nichtdringenöe Pakete nach Finnland werden vorläufig nur zur Beförderung auf dem Leitwege über Stettin angenommen. Luftpostpakete — in erster Linie dringende — werden, soweit der Raum in Flugzeugen ausreicht, mit Luftpost nach Malmö be fördert. ?ersonalnackrickten. Gestorben: am 26. Februar Herr Adam Cieslar in Graz. In der Grazer Tagespost vom 28. Februar widmet Hanns Lösch- nigg, ein Grazer Bibliophile, dem Verstorbenen einLn längeren, warm empfundenen Nachruf, dem wir Nachstehendes entnehmen. Adam Cieslar, dessen Name für seine Berufsgenossen eine Art Sig natur der Epoche zweier Geuerationen bedeutete, war ein kluger, erfahrener Kopf in seinem Handelszweige, leider aber auch eine für die heutigen Zeitläufte zu gütige Natur, als daß er trotz geschäftlicher Erfolge im Endergebnis des Daseinskampfes hätte günstig ab schneiden können. Aus Osterr.-Schlesien kam Cieslar 1870 nach Graz, nachdem er bas Teschener Gymnasium absolviert hatte, und trat in das vom älteren Bruder Paul 1869 gegründete Geschäft ein. Er entschied sich für die Antiguariatssparte und arbeitete mit Feuereifer, von einem vorzüglichen Gedächtnis wirksam unterstützt, sodaß er sich bald eine auch auf manche Spezialgebiete ausgedehnte Bücherkenntnis ange eignet hatte. Als 1800 Adam Cieslar das Geschäft seines Bruders Paul, der nach kurzer Krankheit gestorben war, übernahm, erwuchsen ihm privatrechtliche Verpflichtungen, die sich als schwere Belastung des Unternehmens erwiesen. Trotzdem brachten es sein eiserner Fleiß und seine Rührigkeit zu hoher Blüte und schufen eines der größten Antiquariate der Monarchie. Die zu eng gewordenen Räume wur den verlassen, in geeigneteren entwickelte sich die Firma günstig weiter, Bibliophilen aus der ganzen Welt waren getreue Kunden. Der Zusammenbruch der Monarchie mit seinen wirtschaftlichen Fol gen bereitete der hoffnungsvollen Entwicklung ein jähes Ende. Viel leicht hätte die Firma trotzdem standzuhalten vermocht, aber eine ge leistete Bürgschaft, die der Verstorbene aus Güte übernahm, zwang ihn, Geldgeber aufzusuchen. Der Sturz war nun unaufhaltsam für ein einst blühendes Geschäft, an dessen 50jährigem Bestandsjubiläum im Jahre 1919 die Stadt noch lebhaften Anteil genommen hatte. Durch die Kollegialität der Grazer Buchhändler gelang es, die Grundlage zu einem einigermaßen friedlichen Lebensabend für den verdienten alten Fachgenossen zu finden, dessen sich zu erfreuen ihm jedoch nicht lange beschieden gewesen ist. Im Hause eines seiner Ver wandten, Emil Cieslar, zugleich des ältesten Angestellten der Firma, ist Adam Cieslar von der Grippe dahingerafft worden. Ferner: am 3. März infolge Herzschlags der Hofbuchhändler Herr Otto B u ch m a n n, Inhaber der Firma C. F. Windalls' Buchhand lung (Otto Buchmann) in Got h a. Der Verstorbene, ein Dresdner von Geburt, hatte seine Lehrzeit unter Christian Boyseu in Hamburg bestanden und war während seiner Gehilfenzcit in fast allen Zweigen des Buchhandels in ver schiedenen Städten Deutschlands und in Basel tätig gewesen. Im Oktober 1897 kaufte er die obige Firma, die er auf Grund seiner reichen Kenntnisse mit bestem Erfolge leitete. Für seine Verdienste um die Verbreitung des guten Buches wurde er zum Hofbuchhändler, ernannt. Ferner: am 4. März plötzlich und unerwartet infolge Herzschlags Herr Georg Eggers, Mitinhaber der Amelang'schen Buch- und Kunsthandlung Eggers L Benecke inBerlin - Charlottcu'ourg im 53. Lebensjahre. Georg Eggers, der Nesse Or. Paul Pareys, hatte seine Lehrzeit in der Amelang'schen Buchhandlung verbracht und war später in Erlan gen, München, Genf und Leipzig tätig. Anschließend sah er sich auf längeren Reisen die Welt an. Im Jahre 1902 verlegte er gemein-
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