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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1929
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- 1929-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1929
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X: 2K6, 18. November 1929. Redaktioneller Teil. BSrlrnilat, d.Dtt-?„.BuchSand»I. diesmal vom Österreichischen B u n d e s v e r l a g, Wien, unter starker Beteiligung des deutschen Verlags in außerordent lich geschickter Weis« veranstaltet worden >var. Der schöne weite Raum war in ansprechender Art durch Stände aufgeteilt und ohne besondere Hilfe durch dekorative Ausschmückung kamen die Auslagen der einzelnen Verlage zu guter Wirkung. Günstig war vor allem, daß der Carabinierisaal von fast allen Teilnehmern an der Tagung zwangsläufig betreten werden mußte, da in den angrenzenden Sälen die meisten Vorträge gehalten wurden. Der Besuch der Ausstellung war daher ausgezeichnet und man darf annehmcn, daß auch das rechnerische Ergebnis der Beteiligung an der Ausstellung für mindestens eine Reihe von Verlagen recht günstig gewesen ist. Teils an den Wänden des Saales, teils in geschmackvoller Gruppierung in der Mitte des Raumes hatten 48 Verlage auf ihren Ständen die neuesten Erscheinungen ausgelegt. Unter Verzicht auf Einzelheiten sollen die Verlage hier ivenigstens ge nannt werden, damit auch diejenigen, die nicht teilgenommen haben, ein Bild von der Vielseitigkeit des Gebotenen gewinnen können. Es waren vertreten: Ascheudorff'sche Verlagsbuchhand lung — Johann Ambrosius Barth mit den Schwestcrfirmcn Kabitzsch und Leopold Voß — Bonz L Co. — Wilhelm Bran- müller — G. Braun — F. A. Brockhaus — F. Bruckmann — Franz Deuticke — Deutscher Verlag für Jugend und Volk — Moritz Diestcrweg — Dieterichsche Verlagsbuchh. — L. Ehlec- mann —. Dr. Benno Filser — G. Freytag A.-G. — Hermann Gescnius — Julius Gross — G. Grote — F. Hirt äc Sohn, Leipzig, und F. Hirt, Breslau — Hölder-Pichler-Tempsky — Holland L Josenhans — Alfred Kröner — Langenscheidt'sche Verlagsbuchh. — Felix Meiner — Mittler sc Sohn — Mar Niemeyer — R. Oldenbourg — Österr. Bundesverlag — Österr. Staatsdruckerei — Physikalische Werkstätten, Güttingen — Priebatsch — Rcclam — Emil Rohmkopf — Fr. Wilh. Ruhsus — Schaffstein — Moritz Schauenburg — Ferdinand Schöningh — Simmel L Co. — B. G. Teubner — Velhagcn L Kla- sing mit den Tochterfirmen Rengcrsche Buchh. und Karl Meyer (Gustav Prior) — Vieweg sc Sohn — Weidmannsche Buch handlung —- Georg Westermann — Carl Winter. Es ist unmöglich, an dieser Stelle die zahlreichen Neu erscheinungen auch nur zu erwähnen, die von den Ausstellern erstmalig hier zur Kenntnis der gelehrten Welt gebracht wurden, denn wohl ein jeder Verlag ist bemüht gewesen, auf dieser Tagung mit neuen Wecken hervorzutreten, namentlich solchen, die in unmittelbarer Beziehung zu den Vorlesungen standen oder gar von den Vortragenden selbst herrührten. Nur ein einziges, monumental angelegtes Werk, zu dessen Fortsetzung eine Sub skription mit gutem Erfolg aufforderte, fei hier genannt, näm lich die vom Österreichischen Bundesverlag in den Verlag PH. Rcclam jun. übergegangene, auf 250 Bände veranschlagte Sammlung »Deutsche Literatur in Entwicklungsreihen«, heraus- gegeben von den Professoren Brecht, von.Kralik und Kindcr- mann. Die von mehr als tausend Teilnehmern besuchte Tagung spielte sich wie üblich in allgemeinen Sitzungen und in Zu sammenkünften der zwölf Sektionen ab, war aber auch von einem reichen Beiprogramm an Ausflügen, Besichtigungen, Aufführungen und Sondertagungen anderer Vereinigungen be gleitet. In den zehn Vorträgen der allgemeinen Sitzungen, die im schönen Theatersaal des Festspielhauses gehalten und von dem Vorsitzenden Professor R. Meister, Wien, eingeleitet wurden, überwogen philosophisch-pädagogische Themata mit weiten Ausblicken und Anregungen zu praktischer Behandlung in Universität und höheren Schulen. So sprach Professor Hans von Arnim, Wien, über »Die Ethik des naturgemäßen Lebens-, Willy Hellpach, Heidelberg, über die sehr um strittene Frage der »Naturgewalt und Amtsgewalt im Er ziehungswesen«, August Messer, Gießen, über »Philosophie und Pädagogik«, und der verdienstvolle Erforscher der Kriegs- schuldfrage Oberst a. D. vr. b. o. Bernhard Schwertfeg er, Hannover, zeichnete die Grundlinien der »Behandlung des Weltkrieges und seiner Vorgeschichte in der Schule«. Auch der 1210 Vortrag von Theodor Litt, Leipzig, über »Die Aufgabe der philosophischen Fakultäten in der Gegenwart- gehörte noch in diesen Kreis, während die Professoren PH. A. Becker, Leipzig, Hans Naumann, Frankfurt a. Main, und Franz Stud- niczka, Leipzig, bedeutsame Fragen ans philologischen und kulturgeschichtlichen Gebieten behandelten. In der letzten Sitzung gab endlich der bekannte Wiener Historiker Heinrich von Srbik in seinem nicht ohne Grund an den Schluß der Tagung gestell ten Vortrag eine eindrucksvolle Darlegung seiner »Gesamtdeut schen Geschichtsauffassung«, die an Ranke anknüpfte und ent gegen der bisherigen partikularen und konfessionellen Einstel lung in der Geschichtsschreibung nunmehr die gesamtdeutsche forderte. In den rund einhundertnndzwanzig Borträgen der ein zelnen Sektionen wurde so viel Wertvolles zu gleicher Stunde geboten, daß die Neugestaltung der jetzigen Form der Abwick lung des Programms vielfach erörtert wurde. Will man auch künftig am Zeitraum von vier Tagen festhalten, so wird die bereits begonnene Zusammenlegung der Sektionen bei der Be handlung bestimmter Fragen noch systematischer durchgeführt werden müssen. Zum Nutzen der Gesamtheit würden dann ent behrliche Kollegien über Einzelfragsn fortfallen können und stärker als bisher müßte allen denen, die schon lange die Uni versität verlassen haben, also den Schulmännern und den vielen Teilnehmern, die nicht in lehrenden Berufen stehen, die Mög lichkeit geboten werden, Einblicke in den Fortgang und die Er gebnisse der Forschung zu gewinnen. Nicht die Behandlung eng begrenzter Fachsragen erwartet man von den Sektionssitzungen der Tagung, sondern Überblicke über ganze Epochen und weit- gefaßte Probleme und über Zusammenhänge wichtiger Grenz gebiete. Und in den allgemeinen Sitzungen wünschte man die Stellungnahme der Wissenschaft zu den großen kulturpolitischen Problemen unserer Zeit kennen zu lernen und würde es sicher lich dankbar begrüßen, wenn im Zeichen der jetzt wieder zahl reichen Auslandreisen deutscher Gelehrter auch Themata be handelt wüvden, die von den wiedergewonnenen internatio nalen Beziehungen Zeugnis ablegten. Auch ließ man in Göt tingen vor zwei Jahren wenigstens einen Außenseiter, den in zwischen verstorbenen Schriftsteller Or. H. G. Schefsauer zu Worte kommen und hat damals den von ihm gehaltenen Vortrag über den Naturalismus in der amerikanischen Literatur als einen nicht unwesentlichen Gewinn für die Tagung buchen dürfen. Diesmal fehlte jedoch ein gleichartiger Beitrag eines außenstehenden Literaten, sodaß man hoffen muß, der nächste Kongreß in Trier im Jahre 1931 werde auf dem seinerzeit eingeschlagenen Wege weiter fortschreiten und auch Reden zu lassen, wie sie z. B. Rudolf Borchardt kürzlich in der Münch ner Universität über »Me Entwertung des Kulturbegrifss, ein Unglück und ein Glück« gehalten hat. vr. v. L. MeineErlebniffealsAustauschbibliothekarin in den Niederlanden. Von Bibliotheks-Obersekrstärin Hildegard Bor de in. Die Möglichkeit eines Austausches zwischen einem holländi schen und einem deutschen Bibliotheksboamten kam beim Bibliothekar tag in Göttingen zum ersten Male zur Sprache. Der auf der Tagung anwesende Direktor der Kriedcnspalastbibliothek, Herr vr. ter Mcu- len, war von der rührigen Directrice des Openbare Leeszaal in Dordrecht gebeten worden, einen Austausch in die Wege zu leiten. Der Holländer ergreift gern die Gelegenheit, sein Wissen im frem den Lande zu erweitern, und auch dem Bibliothekar ist sehr daran gelegen, fremde Büchereien kennen zu lernen und dabei die Sprache des Landes zu studieren. Als ich nun die Erlaubnis erhalten hatte, am 1. Januar 1S2Ä als Austauschbibliothckariu für ein halbes Jahr nach Dordrecht zu gehen, war ich recht froh und erwartungsvoll ge stimmt. Von Mitte Oktober an bereitete ich mich durch holländischen Sprachunterricht auf Holland vor. Mit dem Ergebnis war ich selbst recht zufrieden, konnte ich doch Ende Dezember das Amsterdamer »Handelsblad« leidlich lesen. Man hatte mich außerdem oft genug darauf aufmerksam gemacht, daß die holländische Sprache fa nur ein deutscher Dialekt und sehr leicht erlernbar sei. Als ich dann im Land« war, sollte ich bald eines besseren belehrt werden. Die
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