Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1930
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- 1930-03-11
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- 11.03.1930
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X- 59, ll. März 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Typographische Gesellschaft zu Leipzig. — Am Mittwoch, dem 12. März 1930, pünktlich 20,15 Uhr findet in der Festhalle der Meisterschulc für das Graphische Gewerbe (Eingang Platostraße 8) eine Besichtigung der K a r l - K l i e t s ch - G e d ä ch t n i s - A u s - stell ung statt. (Karl Klietfch ist der Erfinder der Heliogravüre und des photomechanischen Nakeltiefdruckes.) Der 1. Vorsitzende, Herr Rudolf Engel-Hardt, der die Ausstellung arrangierte, wird einführende Worte sprechen und ausführliche Erklärungen geben. Anschließend Besichtigung und Besprechung von Schiilerarbeiten des ersten Semesters aus den Fachklasfen für Entwurf, Satz und Druck der Meisterschule. Einlaß 19,45 bis 20,15 Uhr, nachdem Türen ge schlossen. Eintritt und Führer durch die Ausstellung für Mitglieder gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte frei, für Gäste statt 1 Mark nur 50 Pfennig. Krebs, Verein jüngerer Buchhändler zu Berlin. — Am 21. Fe bruar fand ein Vortrag des Herrn Georg Uecker statt. Das gestellte Thema »Zeitbetrachtungen eines Buchhändlers« war zwar reichlich dchnungsfähig, doch verstand der Vortragende, die zahlreich erschienenen Gäste und Mitglieder in Atem zu halten. Man hätte den Vortrag auch »Entwicklung eines Denkens« nennen können, und zwar rein persönlich, denn er zeigte, wie ein anscheinend in Kunst und Literatur beheimateter Mensch in stetig stärkerem Maße von der »Wirtschaft« erfaßt wird und nun versucht, mit Verstand und Gefühl auch hier Geist auszudeuten. Der Vortrag zeigte, daß Herr Uecker viel Fleiß und wirtschaftliche Beobachtungsgabe her gegeben hatte, zumal als er zum Schluß versuchte, die Ergebnisse seiner Ausführungen auf die Lage im Buchhandel zu übertragen. Eine sehr lebhafte Diskussion verriet, wie großen Anklang solche Vereinsveranstaltungen finden. Rede und Gegenrede ließen die An schauungen der Kollegen erkennen und man kann wohl sagen, daß der Abend über das Niveau einer bloßen Fachsimpelei hinausging und zur Arbeit an der Hebung unseres Berufes wurde. Die An wesenheit mehrerer Kollegen in leitender Stellung bewies auch wieder die Anteilnahme der Arbeitgeberkreisc an diesen Bestrebun gen. — Einen Wert haben solche Zusammenkünfte auch insofern, als sich Angestellte und Vorgesetzte dabei über das Geschäftliche hinaus gesellschaftlich näherkommcn. Die nächste Veranstaltung des »Krebs« am 22. März bringt einen Lichtbilder-Vortrag von Dr. Adrian Mohr über das Thema »Der Kampf um die Pole von Nansen bis Nobile«, worauf schon heute hingcwiesen sei. Internationale Statistik der Geistesarbeit. — Zu der im De- zem'berhsft 1629 der Berner Zeitschrift Droit ck'^ntsur erschienenen Internationalen Statistik der Geistesarbeit 1928 (Deutsche Über setzung s. Bbl. 1629, Nr. 3, 7, 11 u. 19) ist im Januarheft 1930 ein umfangreicher Nachtrag erschienen, dem die nachfolgenden An gaben entnommen sind. Die literarische Produktion Belgiens betrug nach dem vom Unterrichtsministerium herausgegebenen Bulletin mensuel ckes pubU- eations beiges 1689 Veröffentlichungen im Jahre 1927 (1926: 2209). Auf die Gruppe Literatur entfallen 421 (522s Veröffentlichungen, da von 148 (274) in flämischer, 190 (174) in französischer und 83 (74) in anderen Sprachen. Zeitungen und Zeitschriften erschienen am 1. Dezember 1927 1968 (1926: 1809). Die Geistesproduktion Italiens betrug nach dem DoUettino ckslle pubblicarioni italiane, das die Nationalbibliotheik in Florenz herausgibt, im Jahre 1-928 insgesamt 7318 Veröffentlichungen (1927: 6533). Davon waren 655 (735) Neuauflagen, 240 (222) neue Zeit schriften und 1116 (624) Mu-silalien. Die Statistik nach Sprachen ergibt folgendes Bild: 1927 1928 Werke in italienischer Spr-ache 5617 6129 Werke in lateinischer Sprache 279 212 Werke in griechischer Sprache 70 36 Werke in französischer Sprache 91 114 Werke in englischer Sprache 48 83 Werke in anderen Sprachen 35 42 diesen Zahlen find auch die Noten mit Text inbegriffen. Die Zahl der Übersetzungen aus fremden Sprachen fiel von 584 im Jahre 1627 auf 444 im Jahre 1628. Diese Zahlen setzen sich folgendermaßen zusammen: Übersetzungen aus dem Lateinischen 1927 56 1928 66 Übersetzungen aus dem Griechischen 46 36 Übersetzungen aus dem Französischen 193 161 Übersetzungen a-us dem Englischen 101 56 Ub-ersetzungen aus dem Deutschen 114 76 Übersetzungen aus anderen Sprachen 74 50 In Norwegen erschienen nach einer von Dr. W. P. Sommer- feldt, Erstem Bibliothekar der Universitätsbibliothek Oslo bear beiteten Statistik, die auf der Zählung der Pflichtexemplare beruht, im Jahre 1928 1156 Bücher gegen 1238 im Jahre 1927. Für Portugal werden für das Jahr 1928 1335 Veröffent lichungen (einschl. Musikalien, Karten und Kunstblätter) angegeben, die in der Nationalbibliothek in Lissabon hinterlegt worden find. Uber Camoöns sind im Jahre 1928 sieben Werke in portugiesischer Sprache erschienen. Zeitungen und Zeitschriften wurden 1628 684 (1927: 663) gezählt, wovon- allein 211 (233) auf Lissabon entfallen. In Schweden hat der schwedische Verlegerverein 1628 2723 Veröffentlichungen (1W7: 2652) festgestellt. Aus Bulgarien. — Der Industrie- und Handelszeitung ent nehmen wir folgende Meldung aus Sofia: Wenngleich die deutsche Kulturpropaganda in Bulgarien in den letzten Jahren im Gegensatz znr französischen und italienischen generell unendlich viel zu wün schen übrig gelassen hat, was auch von bulgarischer Seite fcstgestellt wurde und nicht zuletzt im Interesse unserer engen Wirtschaftsbe ziehungen sehr zu bedauern ist, so kann trotzdem eine Vertiefung des deutschen Kultureinflusses in Bulgarien ausgezeigt werden. Das er freulichste Symptom hierfür ist der steigende Absatz deutscher Bücher, obgleich deren Preise im Vergleich mit den französischen wesentlich höher liegen. Bulgariens Büchereinfuhr in den letzten vier Jahren bewegte sich wie folgt (in Mill. 1926 Lewa): 1927 1928 1929 1. 1.-30. 9. Insgesamt: Davon aus: 7,61 8,49 8,61 8,73 Deutschland 3,24 3,79 4,36 4,39 Frankreich 2,15 2,00 1,64 1,46 Österreich 0,81 1,01 0,74 1,21 England 0,10 0,23 0,15 0,18 Italien 0,10 0,15 0,14 0,12 Deutschlands Anteil an der bulgarischen Büchereinfuhr befindet sich mithin aus steigender Linie, während die französische Quote im Abnehmen begriffen ist. Neben Literaturwerkcn werden aus Deutsch land in erster Linie wissenschaftliche Bücher aller Art bezogen. Der Absatz vollzieht sich in der Hauptsache über die Deutsche Buchhandlung in Sofia, die leider noch die einzige im Lande ist. Aus Polen. — In Warschau tagte am 7. Dezember 1029 ein pol nischer V c r l e g e r k o n g r c ß, den der seit 1920 als selbständige Organisation bestehende Polnische Buchverlcgerverein (üolskio lon- arrystwo ^Vyclavveü^v Xsiareli) einberufen hatte. Einladungen waren an alle polnischen Verleger ergangen. Am Kongreß nahmen etwa 100 Personen teil, die Verlagsuntcrnehmen, Institutionen, Ämter, literarische und journalistische Organisationen vertraten. Ober die Warschauer Konferenz bringt der »Drroglaä Xsitzgarski« (Nr. 2 vom 28. Januar) einen ausführlichen Bericht. Der Präsident des Buch verlegervereins Stanislaus Arct - Warschau eröffnete die Kon ferenz und charakterisierte die polnische Vcrlcgerschaft von vor dem Weltkrieg und von heute. Vor dem Kriege war der Verleger meist Sortimenter, jetzt nimmt die Zahl der Verleger, die keine Sortimente besitzen und den Organisationen der Buchhändler nicht angchören, ständig zu. Die Verlagstätigkeit ist jedoch mit dem Buchhandel eng verknüpft und eine gemeinsame Arbeit der Verleger und der Sorti menter ist notwendig. Herr Arct skizzierte die bisherige Wirksam keit des Verlcgervereins und bedauerte, daß ihm nicht alle Unter nehmen und Personen angehören, die eine Verlagstätigkeit auSüben. Herr JakobMortkowicz hielt darauf einen Vortrag über »Den Internationalen Verlegerkongreß und den Polnischen Buchverleger- verein«, in dem er auch erwähnte, daß man im Auslande über die polnische Literatur sehr mangelhaft unterrichtet sei. Eine rührige polnische Propaganda sei notwendig, damit man dahin gelange, daß die ausländischen Verleger nicht Zuschüsse für die Herausgabe der Werke polnischer Verfasser verlangten, sondern Honorare zahlten. Die Konjunktur für die Einführung der polnischen Literatur auf dem Weltmarkt sei eben günstig, denn wenn bisher Rußland ans dem Ge biet der slavischen Literaturen dominiert habe, so sei man jetzt von der russischen Emigrantenliteratur und der bolschewistischen Literatur übersättigt. Das Referat Dr. Jan Gebet hncrs behandelte den Verkehr des Verlegers mit dem Sortimenter. Gebethner bot ein gehende Angaben über die polnischen Verleger. Die meisten Verleger zählt Warschau (255). Es folgen Lemberg (64), Krakau (53), Posen (43), Wilna (17), Thorn (10), Lodz (8) und Lublin (8). Zum Schluß sprach Dr. M. Smolarski über »Die Verleger und die Literaten und die Entwicklung der polnischen Literatur«. Smolarski machte Mitteilungen über die dem polnischen Unterrichtsministerium ein gereichte Denkschrift des »Vereins polnischer Belletristen«. Der Ver- 239
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