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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1936-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1936
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel auch ins Auge des Beschauers schicken, verpönt. Denn der Anzug des an der Scheibe stehenden Kunden soll wirklich nicht ins beste Licht gesetzt werden. Eine geringe Verbesserung wird durch Ver wendung mattierter Glühlampen erzielt, denn die Blendwirkung ist dann gemindert. Wirklich beseitigt werden aber diese unange nehmen Begleiterscheinungen nur durch verdeckt angebrachte Lam pen. Ob man dazu Tiefstrahler oder Soffittenlampen verwendet, hängt von der jeweiligen baulichen Schaufenstcrgestaltung ab. Im allgemeinen wird es leichter sein, oben hinter einem Vorhang oder mattierter oder gemalter Scheibe rechts und links je ein oder meh rere Tiefstrahler anzubringen, als an den Senkrechten eines Fen sters Soffittenlampen einzubauen. Denn diese nehmen viel Platz weg, können selten wirklich völlig blendungsfrei angebracht wer den, ohne starke bauliche Veränderungen vorzunehmen und sind wohl auch im Betrieb etwas teurer. Für die Wahl der Lichtstärke im Schaufenster ist nicht allein die Art der Dekoration und die Entfernung der Lampen von der Ware maßgebend, sondern es gilt, das Fenster auch aus seiner Umgebung vorteilhaft herauszuheben, wobei allerdings vor zu hoher Kerzenzahl gewarnt werden muß. Denn zu starke Lampen wirken dann dadurch, daß das Licht von der Ware zurückgestrahlt wird so, als ob offene Lampen im Fenster blendeten. Soll auch die^Straßo beleuchtet werden? Eine der Grundforderungen moderner Leuchttechnik scheint nach Lehrbüchern und Prospekten zu sein, die Lampen so anzu bringen, daß wirklich nur das Fenster erhellt wird. Dieser Grund satz ist sehr schön in seiner Absicht, wenn man die Kunden schon am Laden hat, jedoch dieses Licht kann niemals die Behauptung be stätigen, die am Anfang ausgestellt worden ist: Licht lockt Leute. Woher soll der müßige Abendspaziergänger wissen, daß da hinten einige Hundert Meter entfernt ein schönes hell erleuchtetes Schau fenster steht. In den Hauptstraßen der Großstadt ist ez beinahe selbstverständlich, daß alle Schaufenster bis spät in die Nacht be leuchtet sind. Jedoch in den Vorstädten und kleineren Orten sind es meist nur wenige Geschäfte einer Straße, die abends nach 8 Uhr noch Licht brennen lassen. Und gerade um diese Stunde haben die meisten Leute erst Zeit, einmal in Muße aus der Straße spaziercn- zugehen. Wenn nun in jeder Straße nur einige Schaufenster brennen, so lockt dieses Licht wirklich Leute. Wie soll man aber sehen, daß ein Fenster beleuchtet ist, wenn die Scheinwerfer ganz präzis nur auf den Raum des Fensters ein gestellt sind. Deshalb ist es durchaus vorteilhast, auch ein Stück chen Straße mit zu beleuchten, zumindestens so viel, daß man von ferne einen deutlichen Lichtschimmer erkennen kann. Oft läßt sich eine solche Lichtstrahlveränderung schon durch eine ganz geringe Drehung der Tiefstrahler erreichen. Oder mit einer Verkürzung des kleinen Vorhanges oder Frieses am oberen Fcnsterrand um wenige Zentimeter läßt sich ähnliches bewirken. Probieren geht über studieren. Und vor allen Dingen kostet das kein Geld, was ja im Buchhandel bei allen solchen Maßnahmen immer eine recht wichtige Rolle spielt. Vor allen bei den Firmen, die dies besond- ders angeht, die mit großen kulturellen Aufgaben betrauten Firmen der Vorstädte. Tagsüber haben die Kreise, die neu an das Buch hcrangebracht werden sollen, keine Zeit, sich Schaufenster zu betrachten, aber abends läßt sich dies ohne weiteres ermöglichen. Und prüfe doch jeder selbst, wie gern viele Familien abends noch einen kleinen kurzen Spaziergang machen und wie gern man auf dem Wege von Veranstaltungen, Borträgen, Theater, Kino die Straßen benutzt, die außer durch Straßenlaternen noch durch Schaufenster beleuchtet sind. Aber das muß man eben schon von ferne sehen. Und deshalb soll auch ein wenig die Straße mit erhellt sein. Wernic. Wissenschaft / Hochschulen / Bibliotheken Am 19. November fand in der großen Aula der Universität München die feierliche Eröffnung der »F-orschungsabtci- lung In den frage des Reich sin st ituts für Geschichte des neuen Deutschlands« statt. Die Bedeutung dieses kultur politischen Ereignisses, das die erste Kundgebung der gesamten deut schen Wissenschaft zum jüdischen Problem darstellte, mürbe durch die Anwesenheit des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß so wie zahlreicher Vertreter von Partei und Staat, Wehrmacht nnd Wissenschaft unterstrichen. Nach einer Ansprache des Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Professor vr. Karl Alexander von Müller, sprach der Präsident des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands, Professor Walther Frank, über das Thema »Deutsche Wissenschaft unb Judenfrage«. Bei der Eröffnungsfeier der Forschungsabteilung Iudenfrage des Neichsinstituts für Geschichte des neuen Deutsch lands gab der wissenschaftliche Leiter der Abteilung, Professor Karl Alexander von Müller, die P r e i s a u f g a b e n der Forschungs abteilung bekannt. Das Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutsch lands will das Thema »Die Geschichte des Hofjuden- Systems« in einem wissenschaftlichen Wettbewerb bearbeiten lassen. Es stellt deshalb drei Preisaufgabcn: Die 1. Preisaufgabe soll das genannte Thema der Geschichte des Hofjuden-Systems behandeln für das Gebiet Österreichs: die 2. Preisaufgabe für das Gebiet der süd deutschen Staaten: die 3. Preisaufgabe für das Gebiet der norddeut schen Staaten. Es wird für jede dieser Aufgaben ein Preis ausge setzt von NM 4999.—. Die Arbeiten sind cinzureichen spätestens zum 1. November 1949 an »Die Forschungsabtcilung Judcnfrage des Neichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands« in München, Ludwigstraße 22 b, mit Kennwort, das in einem verschlossenen Brief umschlag aufgelöst ist. In dem Briefumschlag müssen beigegeben sein: Abstammungsnachweis und Lebenslauf. Die preisgekrönten Arbeiten werden vom Neichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands hcrausgegeben. Der Senat hat den Dietrich Eckart-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg für das Jahr 1936 dem Leiter des Rassepolitischen Amts der NSDAP., I)r. Walter Groß, verliehen. Der Verleihung ist damit begründet worden, daß vr. Groß in seinen Arbeiten und Schriften die Probleme der Nassenfrage in wissenschaftlich über zeugender Weise der Volksgemeinschaft vor Angen geführt und ver ständlich gemacht hat. Die Übergabe der Verleihungsurkundc wird im Laufe des Monats Februar 1937 in einem besonderen Staatsakt im Rathaus zusammen mit der Überreichung der Urkunde an den im Januar 1937 zu bestimmenden Preisträger des Lessing-Preiscs der Freien und Hansestadt Hamburg erfolgen. Landeshauptmann Haake hat an den Geheimrat Prof. vr. P a u l Clemen in Bonn zu seinem 79. Geburtstage ein Glückwunsch schreiben gerichtet, in dem er die Verdienste des Jubilars um die rheinische Denkmalspflege hervorhebt, die richtungweisend für die ge samte deutsche Denkmalspflege wurden. Um die Erinnerung an die Verdienste vr. Paul Clemens wachzuhalten, hat der Landeshauptmann eine Stiftung »Paul C l e m e n-S t i p e n d i u m für rhei nische K u n st g e s ch i ch t e« geschaffen, das alljährlich in Höhe von 2090 NM zur Lösung einer großen, zeitnahen Aufgabe der rheinischen Kunstgeschichte verteilt werden soll. Zum 70. Geburtstag Geheimrats Professor vr. P a u l Clemen haben seine Schüler unter der tätigen Hilfe seines Nachfolgers, Professors vr. Alfred Stange, als Festgeschenk eine Biblio graphie zur Kunstgeschichte der Rheinlands zusam mengestellt. Die Bibliographie, die schon heute 15 000 Karteikarten umfaßt, soll der Verbundenheit Geheimrat Clemens mit dem Rhein land besonders sinnfälligen Ausdruck geben. Der Führer und Reichskanzler hat mit Urkunde vom 17. No vember 1936 dem Geheimen Regierungsrat Professor vr. Erich Marcks in Bcrlin-Charlottenburg anläßlich seines 75. Geburts tages am 17. November 1936 in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die deutsche Kultur- und Geistesgeschichte den Adlerschild des Deutschen Reiches verliehen. Prof. vr. Johannes Stark ist von seinem Amt als Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (früher Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft) am 14. November zurückgetreten. Er hatte dieses Amt im Sommer 1934 als Nachfolger von Staatsminister a. D. Schmidt-Ott übernommen. Neichsministcr Rust hat auf Vorschlag von Professor Stark den Sachbearbeiter im Neichserziehungsmini- sterium Professor vr. Mentzel kommissarisch mit der Leitung der Deutschen Forschungsgemeinschaft beauftragt. 1017
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