Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1938
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- 1938-05-12
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Menz Deutschland und Frankreich — Beschästigungslage und Volkseinkommen — Zur Marktanalyse und Lage des Buchhandels Während die Augen der Welt auf Rom gerichtet waren, wo die Begegnung des Führers mit dem Duce Weltgeschichte machte, hat sich fast völlig im Stillen in Deutschland ein Vorgang vollzogen, der unmittelbar wirtschaftlich von größter Bedeutung ist: die Zeichnung der neuen Reichsanleihe. Nichts vielleicht stellt das so klar, als daß man gleichzeitig in Frankreich eine neue Abwertung des Franken als einzigen Ausweg aus steigender Not zur Kennt nis zu nehmen hatte. Beide Erscheinungen sind nur Symptome. Aber gerade als solche reden sie eine sehr überzeugende Sprache und lassen sie so in nuee die Gejamtlage hier und dort erkennen. Der Zusammenhang wird ja bis in alle Bezirke spürbar. Wäh rend demgemäß beispielsweise der deutsche Buchhandel llmsatz- besserung bei stabilen Preisen zu melden hat, klagt man in Paris Stein und Bei»; nicht nur daß die Preise immer wieder hinauf gesetzt werden müssen, u. a. ist auch das Sterben, das namentlich durch den französischen Zeitschriftenwald geht, ein ernstes Mene tekel. Die Berliner Börsenzcitung kennzeichnet mit Recht den Zcichnungsersolg der ersten großdeutschen Reichsanleihe als eine Bertrauenskundgebung zur Währungs- und Finanzpolitik des Nationalsozialismus. Einschließlich der bereits vorweg von den Banken fest übernommenen Summe von 250 Millionen erreichte der Gesamtbetrag der ReichseMiffion den bisher noch nie erzielten Höchststand von 1800 Millionen. Der Konsolidierungsprozeß um fasse nunmehr eine Summe von 10 Milliarden. Selbst wenn man berücksichtige, daß der Kreis der Anleihezeichner bei dieser Anleihe eine erhebliche Erweiterung dadurch erfahren hatte, daß erstmalig eine Emission des Reiches auch in der heimgekehrtcn Ostmark auf gelegt worden ist, so müsse man doch feststellcn, daß noch niemals seit Bestehen des Dritten Reiches ein finanzieller Appell einen solchen Widerhall gefunden habe. Wenn man auch keine weit gehenderen Vergleiche mit Frankreich ziehen wolle, so fei doch immerhin die Tatsache zu verzeichnen, daß, nachdem Wirtschaft und Bevölkerung Deutschlands der Reichsregierung schon im Januar 1200 Millionen in Anleihen zur Verfügung gestellt haben, nunmehr ein neuer Anleihebctrag ausgebracht worden ist, der nach dem Berliner Frankenkurs umgerechnet über 20 Mil liarden französische Franken ausmacht. Die ständige Erweiterung des Kreises der Zeichner und insbesondere das anhaltende Anstei gen der Kleinzcichnungen legten auch den Beweis dafür ab, daß eine Anleihetransaktion des Reiches in Deutschland nicht ledig lich eine Sache des Großkapitals, sondern eine Sache des gesam ten Volkes ist. Dem Berliner Lokalanzeiger wird man zustimmen, wenn er sagt, man habe in Deutschland keinen Anlaß, den fran zösischen Sorgen mit einer Art von Schadenfreude zuzuschauen, denn dazu liege uns das Schicksal des arbeitenden Menschen in allen Ländern zu sehr ani Herzen, ganz abgesehen davon, daß alle diese »Währungsmaßnahmen- auf dem Rücken des Arbeiters nur zu leicht geeignet seien, Unruhe in die Welt zu tragen und auch die Stabilität anderer ausländischer Währungen zu beeinflussen. Das einzige, was uns in einem Augenblick des Er folges der deutschen Finanz- und Wirtschaftspolitik mit Freude und Stolz erfülle, sei das Gefühl, in einem Staate zu leben, in dem das Wohl des Arbeiters alle Maßnahmen ausschlaggebend bestimme, in dem die Sicherung des Spargroschens oberstes Ge setz und das Vertrauen zur Führung in jeder Beziehung unbe grenzt sei. Wie die Deutsche Allgemeine Zeitung sehr richtig be merkte, zeigt der Anleihcerfolg auch aufs neue das außerordent lich rasche Tempo der Bildung von Sparkapital in Deutschland, das um so höher zu werten sei, als gleichzeitig idas Steuerauf kommen eine Ziffer erreicht habe, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar gewesen wäre. In beiden Ergebnissen präge sich die Vollbeschäftigung der Wirtschaft, die Umkehrung des früheren Arbeitsloscnproblems in ein solches der Beschaffung brauchbarer Arbeitskräfte aus. Mt dem beinahe hundertprozentigen Ja, das der Führer in Großdeutschland auf die Frage fand, öb es dieses Groß deutschland wolle, liege die hundertprozentige Beteiligung aller Sparerkreise an der in der gleichen Zeit aufgelegten Reichsanleihe aus gleicher Ebene. Über die Entwicklung des Arbeitseinkommens in Deutschland haben wir schon im letzten Bericht Angaben machen können. Sie sollen nachstehend ergänzt werden, nachdem weitere Veröffent lichungen dazu und zur Beschästigungslage erfolgt find. Im Reichsgebiet lohne Österreich) hat sich nach dem letzten Wochen bericht des Instituts für Konjunkturforschung, wie bereits bekannt, die Beschäftigungslage 1937 allgemein weiter verbessert. Die Niveauunterschiede, die im Stand der Arbeitslosigkeit zwischen den einzelnen Wirtschaftsgebieten bestehen, seien im ganzen nur noch außerordentlich gering. Es gebe im alten Reichsgebiet kein »Arbeitslosenproblem- mehr. In der Rangordnung der Gebiete fei das Grenzland Schlesien mit 7,4 Arbeitslosen aus je 100 Ar beiter und Angestellte am ungünstigsten gestellt. In geringem Ab stand folgten die ebenfalls an der Grenze liegenden Gebiete Rhsin- land mit 7,1"/« und Sachsen mit 6,9"/«. Demgegenüber hätten Nie dersachsen mit 1,6"/»sowie Mitteldeutschland und Südwestdeutsch- land mit je 2,4"/» den günstigsten Stand. Wenn die prozentuale Spanne zwischen dem säisonmäßigen Hoch- und Tiefstand in allen Gebieten im Verlauf des Aufschwungs der letzten Jahre kleiner geworden sei, so hänge dies in erster Linie damit zusammen, daß die Sctisonrückschläge in gewissem Umfang »starr« sind, bei höherer Beschäftigtenzahl sich also weniger stark bemerkbar machen. Zum Teil spiele freilich auch die ausgesprochene Knapp heit an Arbeitskräften eine Rolle, die zu verstärktem Durchhalten der Gefolgschaften auch in der schwachen Saison Veranlassung gibt. In bezug auf die Beschäftigung in den grenz- und den innerdeutschen Gebieten vergleichbarer Wirtschaftsstruktur wird ausgesührt, in allen Arten von Strukturgcbietcn hätten die Grenzgebiete bei der Ausweitung der Beschäftigung mit den inner deutschen Gebieten nicht voll Schritt halten können. Natürlich sei auch in den Grenzgebieten die Beschäftigung seit 1933 stark ge stiegen; nur gegenüber dem Gesamtreichsdurchschnitt liegen sie im Zuwachstempo etwas zurück. Im übrigen sei dieses verhältnis mäßige Zurückbleiben der Grenzgebiete in Deutschland nicht ent fernt so stark ausgeprägt wie in anderen Volkswirtschaften. — Zur Einkommenentwicklung liegen neue Berechnungen des Sta tistischen Reichsamts vor. Da die tariflichen Lohn- und Gehalts sätze selbst sich seit 1932 kaum verändert haben, kommen in der statistisch festgestellten Verlagerung zu den höher entlohnten Klas sen — über die Tatsache hinaus, daß die Tarifsätze mehr und mehr die Bedeutung von Mindestsätzen gewinnen — die gebesser ten Arbeitsmöglichkeiten zum Ausdruck. Das Lohn- und Gehalts einkommen der Arbeiter, Angestellten und Beamten erreichte im Jahre 1937 die Gesamtsumme von 38,3 Milliarden RM. Die Steigerung übertrifft die des Jahves 1936 und ist dem Betrag nach höher als in irgendeinem Jahr feit 1932. Die Zunahme war weitaus am stärksten bei den Arbeitern in Sachsen-Anhalt, Bran denburg, Mecklenburg und Braunschweig, bei den Angestellten in Mecklenburg, Pommern und Ostpreußen. Das gesamte Realein kommen der Arbeiter, Angestellten und Beamten lag damit 1937 um 9"/» über dem höchsten Realeinkommen vor der Wirtschafts krise. Dabei ist noch nicht berücksichtigt die Hebung des Realein kommens durch Gemeinschaftsgüter, wie die Leistungen der NS.- Gemeinschaft »Kraft durch Freude«, die Verschönerung und Ver besserung der Arbeitsstätten und dergleichen, die sich in ihrem wirklichen Wert nicht leicht zahlenmäßig wiedergeben lassen. An der Zunahme von Beschäftigung und Einkommen hat die In dustrie einen hohen Anteil. Sie hat nach der Jndustriebericht- erstattung des Statistischen Reichsamt feit 1933 über b3"/° der wieder in den Arbeitsprozeß eingegliederten Arbeiter und Ange stellten ausgenommen. Auch im Jahre 1937 hat sich der Anteil der industriell Beschäftigten an der Gesamtzahl der beschäftigten 38« Nr. I0S Donnerstag, den 12. Mai 1938
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