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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-03-04
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1930
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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zu geben, was ihm in einem Inständigen Vortrag vorzüglich gelang, denn er verstand die Menge der Personen, die Fülle der Ereignisse, das Wirrnis der Handlung auf das glänzendste zu meistern; an be- sonders wichtigen und packenden Stellen ließ er den Dichter selbst sprechen. Der überaus sleißigen Arbeit wurde der verdiente Dank. Diese Besprechung erwies auss neue, welch glücklichen Grifs der Vorstand mit der Einführung dieser Abende gemacht hat, und der gute Besuch zugleich die literarische Anregung, die von ihnen ausgeht. Br. Sch. Wappenvcrlcihung an eine Tageszeitung. — Das britische Heroldsamt, LollsZs ok t^rms, hat den »Timss« ein Wappen ver liehen. Das ist wohl das erste Mal, daß einer Tageszeitung ofsi- ziell ein heraldisches Zeichen zuerkannt wird. Der Schild des neuen Wappens, der eine bedruckte Zeitungsseite symbolisieren soll, ist lechzehnmal in Silber und Schwarz geteilt, d. h. es liegen acht schwarze Querbalken aus silbernem Grunde. Darüber liegt ein goldener Hermesstab als Symbol der Nachrichtenvermittlung der Zeitung. Statt eines Helms erscheint Uber dem Schild eine Mauer krone, aus der ein nackter rechter Arm herauswächst, der einen goldenen Donnerkeil trägt, in Erinnerung daran, daß die »Times« infolge einer Äußerung Carlyles über ihren einstigen Herausgeber Edward Sterling oft als »Donnerer« bezeichnet werden. Als Schild halter steht zu beiden Setten je ein schwarzer Pegasus mit goldener Mähne, Flügeln, Schweif und Hufen, der im Maul einen Zweig von Eichenlaub mit vergoldeten Eicheln trägt. Unter dem Schild steht die Devise Tempus Tuit Lst Lt Lrit, eine lateinische Fassung der Worte, die täglich über dem Inhaltsverzeichnis der »Times« in einer alten Vignette erscheinen. (Deutsche Presse.) Buch ist Buch. — In der mittelamerikanischen Republik Guate mala, wo deutsche Häuser große Kafseepflanzungen besitzen, guten Kaffee ernken und nach Deutschland schicken, feiern di« einheimi schen Indianer den Allerseelentag mit großem Ernst. Gin Bericht erstatter der »Kölnischen Zeitung« beobachtete dabei einen heiteren Zwischenfall. Familienweise saßen sie an den Gräbern, wo sie Kerzen und Lebensmittel als Opfer darbrachten. Der Friedhof strahlte im GlaiH von vielen hundert Kerzen. Ein alter, wür diger, weiMaariger Indio mit einer roten Binde um den Kopf siel mir auf. Er hatte eine blaue Brille aufgesetzt und sang aus einem Buch eine Art Litanei vor, die die Menge andächtig nach- sang. Beim Nähertreten bemerkte ich zu meinem Erstaunen, daß der Alte das Buch verkehrtherum hielt und daß. es gar kein Ge betbuch war, sondern ein altes abgelegtes Delephonadreßbuch von Guatemala. Der Mann wollte aber beileibe nicht betrügen oder sich auch nur wichtig machen. Er hatte nur gesehen, daß Priester in Büchern lesen, und so glaubte er, es genüge, wenn er irgendein Buch in die Hand nehme, um die für ihn so zauberhafte Wirkung hervorzubringen. Wie sollte er wissen- daß nicht alle Bücher der Welt denselben Inhalt haben? Gewerbsmäßiger Biicherdicb Guido Bartels sestgeiwmmc«. — Wo werden 10 neue Bände »Beugt Berg«, und zwar je 2 Bände »Abu Markub«, »Mit den Zugvögeln nach Afrika«, »Tookern«, »Mein Freund der Regenpfeifer« und »Die letzten Adler« vermißt? Die Bücher sind bei einer Durchsuchung gefunden worden. Die Angaben über den Erwerb sind als falsch fcstgcstellt. Mitteilungen an die Kriminalabteilung Dresden zu 6. 11. ^.1 165/30. ?e rso nalnaclrrickten. 50. Geburtstag. — Der bekannte Berliner Verleger Herr Her mann Reckendorf, bei dem u. a. »Die Form«, das offizielle Organ des Deutschen Werkbundes, »Das Kunstblatt« und »Die Sen dung« erscheinen, feiert am 4. März d. I. seinen 50. Geburtstag. Aus diesem Anlaß ist ihm von seinen Mitarbeitern und den Freunden des Ncckcndorfhauses ein Liebhaberdruck gewidmet worden, in dem von Künstlern Oskar Kokoschka, Gerhard Marcks, Karl Hofer, F. H. Ehmcke, Hans Poelzig, George Grosz, von Schriftstellern Graf Arco, Ernst Jäckh, Walter Riezler, Paul Westheim, Carl Bulcke, F. A. Angermayer und Robert Breuer neben anderen mit Beiträgen ver treten sind. Gestorben: am 24. Februar nach langem schweren Leiden Herr Heinrich Schasse, Inhaber der Buch- und Zeitschriftcnhandlung glei chen Namens in Hannover, im Alter von 67 Jahren. Nachdem der Verstorbene von 1881—1883 in der Hannoveraner und Hamburger Filiale des Verlags »Deutscher Herold« in Dresden tätig war, machte er sich — da der Verlag einging — 1883 in Han nover selbständig. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — I» Königsberg starb im 80. Lebensjahr Prof. vr. Maximilian Braun, früher Lehrer der Zoologie an der Universität; in Berlin im Alter von 59 Jahren Prof. Or. Hermann Francke, bekann ter Tibetsorscher; in Konstanz im M. Lebensjahre Prof. vr. pliil. et svi. Heinrich Goesch, Lehrer an der Dresdener Akademie; in Groningen am 18. Februar, 73jährig, Pros. Or. Gerardus Heymans, bekannter Philosoph, dessen Werke meist in deutscher Sprache erschienen; in Kowno Professor I. Jablonskis, der Altmeister des litauischen Schrifttums; in Danzig am 18. Februar im 60. Lebensjahre Prof. John Jahn, Lehrer für Eisenbahn maschinenbau an der Techn. Hochschule; in Büdingen b. Gießen im Alter von 80 Jahren Pros. Or. pbil. st meck. Hermann von IHering, verdienstvoller Zoologe und Botaniker; in Berlin im 71. Lebensjahre Prof. Max Koch, bekannter Maler, der auch für das Buchhändlerhaus in Leipzig Malereien geschaffen hatte; in Dres den am 26. Februar im 84. Lebensjahre Geh. Rat vr. Johannes Müller, bekannter Forscher aus dem Gebiete der sächsischen Schul- gcschichte; in Halle im 53. Lebensjahre Provinzialkonservator, Lan desbaurat Ohle, Herausgeber der »Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen«; in München am 22. Februar im 62. Lebensjahre Geheimrat Prof. Or. Robert Pschorr, Professor an der Technischen Hoch schule Berlin. Sprecksaal (Ohne Verantwortung der Schrtstlettung: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Tag des Buches. Auf meine Veranlassung hin haben wir Pommerschcn Buch händler beschlossen, am Tag des Buches Umzüge zu veranstalten, die für jeden Ort je nach der Größe der Stadt verschieden zusammcn- gestellt werden können. Den Mittelpunkt der Umzüge soll das »Wandelnde Buch« bilden. Wenn eine derartige Buchattrappe hergestellt wird, so muß sie billig sein, leichten Transport mit ein facher Montage vereinigen sowie eine gute Reklame-Wirkung haben. Die Firma Rost, Senf L Co., Leipzig, Frommannstrahe 4, fer tigt für uns die Attrappen an, das Buch wird die Größe 64X96 sm haben. Die Nückenstärke (Rücken gebogen) beträgt 52 om. Als Überzug wurde juchtrote Farbe gewählt. Der Schnitt ist grün und der Aufdruck, der in diesem Falle aufgespritzt wird, schwarz und golö. Die Attrappe ist zusammenklappbar und kann zwischen Ballen bretter verpackt werden. Vier runde Hölzer, die mit Schrauben mit- geliefert werden, halten die aufgestellte Attrappe fest. An den bei den oberen Hölzern kann dann ein Tragband angebracht werden. Die Attrappe wird dem Träger über den Kopf gestülpt und nun — kann das Rennen bzw. der Umzug beginnen. Eine kleine Montage- anwelsung ist der Attrappe beigcgeben. Als Bebilderung und Beschriftung kommt auf den vorderen und Hinteren Deckel: Uhu (mit ausgespreizten Flügeln) Bei Geschenken an Bücher denke» und auf den Rücken: Kaust Bücher am Platze Diese Attrappe liefern Rost, Senf L Co., Leipzig, das Stück für 8.50 Mk. falls mindestens 100 Bestellungen Zusammenkommen. Da der Pommersche Verband schon eine große Anzahl bestellt hat und auch der Brandenburgische Verband sich für die Herstellung der Attrappen interessiert, so bitten wir die Herren Kollegen auch aus anderen Provinzen, sich rege an der Bestellung zu beteiligen und diese sofort direkt an obige Firma zu geben, denn die Zeit ist kurz und die Herstellung größerer Posten deshalb wahrscheinlich begrenzt. Dje Attrappe hat noch den Vorzug, daß sie nicht nur einmal gebraucht werden kann, sondern das »Wandelnde Buch« kann in den Straßen ebensogut vor dem Konfirmationsgeschäft und vor Weih nachten auftauchen. Diese lebendige Art der Reklame wirkt besser als manche andere, denn — man spricht darüber — und wenn man dies erreicht, ist die Reklame gut.
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