Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1926
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X- 7S, 30. März 1928. Redaktioneller Teil. Bemerkenswerte Prospekte und Werbebriese. Von Ed. G. Kreuzhage. »Neklmne ist Wille. Wenn das Wesen der Reklame darin besteht, auf andere Menschen einen bestimmenden Einfluß auszuüben, danu ist es klar, daß sich hier ein seelischer Vorgang abspielt, bei dem ein Wille der Willenlosigkeit, ein stärkerer Wille dem schwächeren gegen- übertritt« (H. Behrmann). Ausdruck dieses stärkeren Willens — wenn auch häufig in un zureichender Form — sind in wesentlichem Maße Prospekte und Wcrbe- briefe. Will man nun von dem in letzter Zeit im Verlags- und Sortimentsbuchhandel (vor allem des deutschen Sprachgebiets) auf diesen! Teilgebiete seiner Propaganda Erschienenen — soweit cs über haupt zur Kenntnis der Börsenblatt-Redaktion gelangte — einen Be richt geben, so muß dieser sich schon infolge des knappen zur Ver fügung stehenden Raumes auf eine Auswahl beschränken. Dabei ist wohl besonders zu berücksichtigen, ob und inwieweit die vorliegen den Werbesachen als Träger des Willens ihrer Urheber (Ware zu verkaufen) mutmaßlich die Entschließungen der Empfänger beeinflussen können. Daß die Abschätzung dieser Wirkung, also die Begutachtung des Wcrbewcrtcs, ebenso subjektiv sein muß wie eine künstlerisch-literarische Beurteilung und keine unbestreitbare Gültigkeit haben kann, liegt schon in der Natur der Sache begründet. Der Versuch einer vom reklame technischen und ästhetischen Standpunkte aus vorzunehmenden Wer tung kann also nicht als ganz objektiv gelten, zumal cs eine »objektive Kritik« wohl nur insofern gibt, als jeder Persönlichkeitsgeschmack im Grunde stark beeinflußt ist von seiner Zeit und dem gesamten Zeitgeschmack. Der Überblick, aus oben erwähnten Gründen stets unvermeidlich lückenhaft, dürfte zweckmäßigerweise gegliedert werden nach Werbe sachen des Verlags und dann des Sortiments, wobei unter den crsteren die lediglich für Buch v e r käufer bestimmten Verlagsankündigungen noch getrennt von den sonstigen zu betrachten sind. Zunächst eine Reihe beachtlicher, für die Allgemeinheit, also Buch- Käufer und -Verkäufer, bestimmter Verlagsprospekte aus letzter Zeit. Die Akademische Vcrlagsgcsellschaft Athenaion m. b. H. in Potsdam kündigt in einem vierseitigen, typographisch nicht gerade erfreulichen Prospekt das bedeutende, großangelegte »Hand buch der Literaturwissenschaft« von Walze! als »schönste Literatur geschichte der Welt« an. Ob cs für eine Literaturgeschichte so wesent lich ist, daß sie »schön« sei, mag dahingestellt bleiben; der Prospekt jedenfalls würde statt im Format 28,5X42 am sicher hübscher und gefälliger in Heftform bei 16 Seiten Umfang wirken, wodurch sich auch eine größere Übersichtlichkeit des Ganzen hätte erreichen lassen und wobei der werbende Eindruck der mit Verständnis ausgewählten Illustrationen nicht durch den (sie jetzt umgebenden, recht wenig geschickt gesetzten) Text wieder in Frage gestellt werden würde. Dieser Prospekttcxt selbst ist gut durchdacht. — Nokokostimmung atmet der mit der Didot-Antiqua in bräunlichem Ton gedruckte Prospekt des A m a l t h e a - V c r l a g s in Wien über Toth »Weib und Rokoko in Frankreich«. Die Aufgabe des Propagandisten war in diesem Falle allerdings einfach insofern, als Titel, Bildtafeln, Kopfleisten, Initialen usw. des Buches selbst Originale der Nokokozeit wieöer- geben. — Ein in Tiefdruck ^gestellter Sammclprospekt von F. A. Vrockhaus in Leipzig mit interessanten Abbildungen aus den angezeigten Büchern, u. a. Textbildprobcn aus dem »Neuen Vrock haus« sowie stark verkleinerten Reproduktionen bunter Einbandbildcr der Reihe »Reisen und Abenteuer« dürfte seinen Zweck nicht ver fehlen, obschon auch er wegen des allzuvieleu Textes nicht sehr über sichtlich ist. — Die Buchankündigungen von F. Bruckmann A. - G. in München zeichnen sich aus durch tadellosen Druck auch der Ab bildungen auf bestem Papier, meistenteils Kunstdruck. Besondere Er wähnung verdienen der reizvolle achtseitige Prospekt über »Die Mode« mit geschickt zusammengestclltcn Besprechungsauszügcn und typischen Illustrationen, ferner die hübsche vierseitige Ankündigung des Por- zcllanbuches von Robert Schmidt, die Sammelanküudigung in Quart format von drei Hausbüchern deutscher Kunst »Böcklin — Thoma — Se- gantini, drei Malcrpoeten« mit vorzüglichen Reproduktionen weniger bekannter Gemälde dieser Künstler; schließlich der vornehme Prospekt über Srbik »Metternich«, eine erste umfassende Biographie des Staats mannes und Menschen. — Vom Bruno Cassircr Verlag in Berlin liegt ein gefällig ausgemachter Prospekt über seine 15bändigc Gesamtausgabe Tolstojs, geschmückt mit einem Bildnis des großen russischen Dichters, vor. — Von eigenartigem Reiz ist die Abbildung! auf der ersten Seite des Prospekts über Giese, »Geist im Sport«, Delphin-Verlag in München, die in einer Aufnahme von oben zwei Schiläufer in sausender Schußfahrt zeigt, und zwar in einer den Rhythmus dieser Bewegung sehr klar zeigenden Art. Auch sonst reizt der vierseitige Oktavprospekt mit seinem guten Werbetext und den trefflichen Wiedergaben noch anderer Abbildungen des Werkes unbedingt zum Kauf. Gleiches läßt sich von der zweckmäßig geglieder ten, reich illustrierten Ankündigung der im Delphin-Verlage erschei nenden Sammlung »Deutsche Volkskunst« behaupten. — Die Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart hat über ihre beiden Mo natsschriften »Die Literatur« und »Die Musik« zwei wtrkungssichcre kleine vierseitige Prospekte auf blauem und gelbem Papier heraus gebracht, die sich vor allem als Briefbeilagen vom Sortiment mit Er folg verwenden lassen dürften. — Eugen Diederichs Verlag in Jena wirbt in einem sechzehnseitigcn, in besonderen Umschlag ge hefteten Prospekt für Carl Spitteler neue Freunde. Neben der Wieder gabe eines sehr eindrucksvollen Porträts dienen dieser Absicht die verschiedenen ebenso ausführlichen wie begeisterten Urteile über Spit teler von Gottfried Keller, Nietzsche, C. F. Meyer und vielen anderen. — Ein vierseitiger Prospekt über verschiedene Bücher des Drei Masken Verlages A. - G. in München, auf der Titelseite mit einem Hundebild geziert, wirkt besonders auf seiner zweiten Seite in folge der kaum lesbaren schnörkeligen Versalientitel außergewöhnlich unruhig. Die Wiedergabe eines an sich werbekräftigen Hohlweinschen Umschlagbildes, das gar nicht zu der gegenüberliegenden skizzenhaften Zeichnung auf der folgenden Seite paßt, macht den ganzen Prospekt nur noch verwirrender. — Sehr gefällig ist dagegen ein Engel horn scher Prospekt über die Bücher von Frank Thieß, der ein Bild und anschließend einige biographische Notizen von dem Dichter ent hält und der auch in jeder Weise übersichtlich ist. — Eine kleine An kündigung des Eulenspicgcl-Verlages in Leipzig von Ernst »Das wahre Gesicht der Swaantje« ist auf griffigem Papier in Koch-Fraktur zweifarbig (grün und schwarz) bemerkenswert gut ge druckt; der kurze Text ist geschickt gegliedert. — Drei preisgekrönte Romane von Arnet, Enderlin und Saager zeigt das Art. Institut Orcll Füßli in Zürich auf drei jeweils mit dem Autorenbildnis geschmückten Werbeblättern an, deren Rückseite in allen Fällen gleich ist. Von den verschiedenen im Ofssct-Verfahren hergestellten Pro spekten des gleichen Verlages über Bücher von Vcttcrli, Herm. Kurz und Morgenthaler ist der über des letztgenannten Autors Werk »Mata- hari« ganz besonders wirkungsvoll infolge des gut komponierten Titel bildes und des kurzen, geschickten Wcrbetextes, der durch geeignete Prcsse- urteilc ergänzt wird. — Auch die Wirkung des Prospektes von Hintermann »Unter Indianern und Riesenschlangen«, Verlag Grcthlcin L Co., G. m. b. H. in Leipzig, ist infolge der Titelzeichnung und der wiedergegcbcnen interessanten Abbildungen des Buches sicher stark, zumal da auch hier der Prospekttext nicht länger ist als zweckmäßig. — Der »Kunst der Jugend« widmet der Grei sen il er lag in Rudolstadt seine Arbeit, von der ein zweifarbig ge druckter, mit drei modernen Holzschnitten geschmückter Prospekt ein anerkennenswertes Zeugnis ablegt. Das Verzeichnis der einzelnen Mappcnwerkc wäre wohl besser nicht nur in Versalien gesetzt worden. — Ob der geschmackvoll gearbeitete Einband der Sammlung »Das Wunderhorn« (jetzt Verlag E. Hab erlaub in Leipzig) so außergewöhnlich ist, daß er (offenbar in Originalgröße) auf Kunst- druckpapier abgebildet werden muß, scheint mir denn doch fraglich — ebenso wird mau auch der Behauptung des Prospektes von »unserer Zeit der Wieöerverwilderung des Buchgeschmackes« nicht ohne weiteres zustimmen können. Der Vermerk »zu beziehen durch« stört im übrigen am Kopf der Titelseite eines Prospektes und würde darum wohl auch in diesem Falle auf der letzten Seite besser untergebracht sein. — Der Prospekt des Harder-Verlages, G. m. b. H. in H amburg über Landau »Der unbestechliche Minos« wird seinen Zweck gut erfüllen — warum allerdings beide Prospektillustrationen etwas Japanisches Zum Gegenstand haben, ist bei der Fülle des in dem Werke selbst vorhandenen Abbildungsmaterials nicht recht einzusehen. — Das »Märchenbuch deutscher Dichter« zusammen mit einer neuen Ausgabe von Scheffels »Ekkehard« und einigen anderen Vcrlagswerken propagiert Walter Hädcckc Verlag in Stuttgart in einem sehr geschmackvollen vierseitigen Prospekt, dem einige Vignetten und die angcklcbte farbige Tafel aus dem erstgenannten Buche rechte Märchcnstimmung und be sonderen Reiz verleihen. — Die Ankündigung in Lesezeichensorm des von E r n st H c i m e r a u V e r l a g in M ü n ch c n verlegten »Schaubuches' beschränkt sich aus eine Zusammenstellung der in dem Werk durch Por träts berühmter deutscher Zeitgenossen repräsentierten Gebiete und eine Auswahl der vertretenen Künstler. Mir mißfällt der Blickfang dieser Ankündigung durchaus: bei solchen grotesken Darstellungen ist überhaupt die Gefahr einer manche Menschen abstoßenden Ncbenwir- I kung meines Erachtens nicht zu unterschätzen. — Die Prospekte des 4V1
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