L'e/epeoöe aus Schröee, Sieö^ee And sie kamen. Der Gerichtsvollzieher mit zwei Landjägern und ein schmaler, engbrüstiger Mann. Die Leute machten ihnen eine Gasse, die Gasse schloß sich wieder, Jürgen und Paul standen drei Schritte vor dem Gerichtsvollzieher. Der war ein herzloser Mann. Eiskalte, überlegene Augen gingen über die Menge, ein verächtliches Lachen zuckte ab und zu um seine Mundwinkel. Ein paar Formalitäten waren erledigt, aber schon durch Bemerkungen aus der Menge heraus unter brochen worden. Die Landjäger standen wie Statuen. Der Gerichtsvollzieher begann. „Wer bietet? Kein Gebot? Aber es scheinen doch eine Menge Inter essenten da zu sein; denn ich kann nicht annehmen, daß Sie nur zum Vergnügen hergekommen sind." , Jawohl, zum Vergnügen." „Also genau so wie ich und die anderen Herren." „Blutsauger!" Einer der Landjäger will auf die Menge zuschreiten, den Nufer festzustellen. Der Gerichtsvollzieher hält ihn lächelnd zurück. „Lassen Sie mal, Herr Loffmann, den Zauber sind wir gewöhnt, Hunde, die bellen, beißen nicht." „Wau, wau," in der Runde. „Wau, wau." Der Gerichtsvollzieher lacht. „Gut, inszenieren wir einen Hundemarkt." Alles still, aber die Fäuste sind geballt. „Machen Sie sich nicht lächerlich. Ein Bauernhof..." „Jawohl, ein Bauernhof! Jawohl, eine Heimat! Jawohl, ein ehrlicher Mensch!" Durcheinander. „Ach nee, daS ist interessant. Heimat. Man muß anders wirtschaften." „Interessant? Was sagt er, anders wirtschaften? Gebt uns, was wir haben müssen. Wir haben es satt, euch unsere Höfe in den Nachen zu schmeißen." „So kommen wir nicht weiter. — Wer bietet? Herr Dorsten, Sie müssen ein Gebot abgeben." „Zehntausend Mark," sagt der schmalbrüstige Mann. „Zehntausend Mark zum ersten, zum zweiten, zum ..." Ein Schrei rast auf, die Reihen drängen vor, ein Menschenknäuel am Boden, zerrissene Anzüge, blutende Gesichter, Gummiknüppel, die über den Zaun fliegen, Revolver hinterher. Dann ein dumpfes Keuchen und Stille. Ein Landjäger tritt auf Jürgen zu. „Wie heißen Sie?" „Jürgen Krüger, Oberleutnant a. D." „Oberleutnant?" Ein überlegener Blick Jürgens. Der Landjäger weiß sich nicht recht zu helfen. „Sie standen vorndran und haben geschlagen." „Wir können uns jedes Wort sparen, und ich bitte mir aus, daß es geschieht. Alles andere erledigen wir in der Gerichtsverhandlung. — Ruhe, Leute, der Mann tut seine Pflicht. — Ist der bisherige Be sitzer in seinem Hause? Herr Oberlandjäger, bitte, lassen Sie mich in das Haus. Ich will mit dem Manne reden." In der Stube sitzen vier Menschen um den Tisch, die auch der Lärm draußen nicht aus ihrem dumpfen Hinbrüten gerissen. Die Schwester der Frau hatte aufstehn und zum Fenster hinaussehen wollen.