4670 X- 247, 21. Oktober 1932. Fertige Bücher. Börsenblatt >. BTttchn,Buchhandel Einige der Machrufe auf Richard Ztowronnct Mit Richard Skowronnek ist einer der bekann testen ostpreußischen Schriftsteller gestorben. Schon bevor der Osten begann, von der Literatur ent deckt zu werden, hat er für den Osten geworben— und einmal hat ihn seine Verbundenheit mit dieser östlichen Welt aus einem tapferen Schriftsteller sogar zu einer Art von Propheten gemacht: als er seinen Roman „Sturmzeichen" schrieb. Der be handelte einen Krieg zwischen Rußland undDeutsch- land mit ostpreußischem Kriegsschauplatz — und erschien gerade in Fortsetzungen, als der Krieg iyi4 ausbrach . . . Seine Heimat-Romane sind Arbeite» eines lebendigen, warmherzigen Mannes, der der Wirklichkeit eng verbunden Schicksale und Taten mit kräftigem Instinkt anpackt und hinstellt, Bilder des Lebens und Bilder der Welt gibt, wie sie die große Allgemeinheit kennt und liebt! Deutsche Allgemeine Zeitung. „Bis zuletzt hat er gelacht und seinen Spaß an derWelt gehabt, die, soweit sie ihn persönlich kannte, den glänzenden Unterhalter, den ausgezeichneten Anekdotenerzähler, als der er ein norddeutsches Gegenstück zu dem österreichischen Roda Roda war, geschätzt und verehrt hat. Und nicht minder ver ehrten ihn die Arbeiter, die Knechte und Mägde des Gutshofes, den er leitete, die den sachverständigen Landwirt in ihm ebenso respektierten wie die ge waltige Menge seiner Leser den spannenden, griff sicheren und immer seinen Rang bewahrenden Romanerzähler. Seine Bücher hatten Lokalfarbe» und dichte Atmosphäre, mit wenigen Strichen zeichnete er Charaktere, Landschaften und Schicksale. Neben dem Suderman» der „ostpreußischen Ge schichten" ist er der beste/ehrlichste und verständnis vollste Schulderer seiner Heimat gewesen. Seine Mittel waren volkstümlich, aber immer sauber. Oer Riesenerfolg von Skowronneks Kriegsromanen „Sturmzeichen" und „Morgenrot" galt ebenso sehr der Heimattreue, wie der frischen wirklichkeitsnahen Darstellung. Kölnische Zeitung. Oie Bedeutung der beiden Brüder Skowronnek und gerade des jüngeren, des nun gestorbenen Richard, liegt ja vor allen Dingen darin, daß sie auf ihre Weise die breite Allgemeinheit der deutschen Leser auf das osipreußische Land und seine Menschen hinwiesen. Diese Bedeutung soll gerade heute nicht unterschätzt werden. Königsberger Tageblatt. Oer frische Geist seiner Heimat, das Glänzen der masurischen Seen, das Rauschen der weiten ost- preußischenWälder, die Landschaft und dieMeuschen, die in dieser Landschaft leben — sie sind von keinem ausgezeichneter und mit tieferem Gefühl dargestellt als von ihm. „Heimat, Heimat" heißt einer seiner schönsten Romane. Fast alle seine Werke können diesen Titel führen. Überblickt man die lange Reihe der Romane, die er schrieb, „Der Bauer ohne Gott", „Sturmzeichen", „Das große Feuer", „Schwere Not", „Morgenrot", „Oer weiße Adler", „Pommerland", „Bruder Leichtfuß", „Die Wölfe von Weesenberg" und denkt an die Stunden zu rück, in denen man sie zum ersten Mal las und später wieder las, so erinnert man sich an das ge heimnisvolle Land im Osten, in dem man in Ernst und Scherz, in Freuden und Leiden mit Skowronnek lebte, liebte, jubelte und trauerte. Hannoverscher Anzeiger. Die Bücher von Richard Skowronnek sollten setzt in srder Buchhandlung ausltegen! Verlag Ullstein A