Soeben wurde ciusgeliefert: /VI^X 0770 57^000 /^lLlst-Ixoman Z60 Seiten . Einband und Schuhumschlag von Grethe Jürgens Ganzleinen 5.80 Heinrich von Kleist, der größte und unbedingteste Dramatiker der Deutschen, war ein unsichtbarer Stern, eine umwölkte Riesensonne, und ehe es Augen gab, ihn zu sehen, war dieser Stern an seiner eigenen Glut verbrannt. Kaum ein anderer Dichter hat unter einer so schweren, unbehebbaren Tragik gestanden, die doppelt surchkbar war, weil ste nicht nur von außen, sondern mehr noch von innen kam, aus dem Wesen Kleists selbst. Dieses Leben nachzuerzählen ist eine hohe, verantwortungsvolle Ausgabe. Strauß geht mit Kleist denWeg seiner Qualen, seiner Anfechtungen und Enttäuschung'en, seiner Sehnsucht und seines Trotzes, seiner Demüti gungen und zerbrechenden Hoffnungen noch einmal bis zum Ende, der Erlösung durch eigene Hand. Mit einer schönen Sicherheit hat Strauß zu dem tragischen Helden dieses gelebten Dramas die Gestalten der Mithandelnden gestellt, die Schwester Ulrike, die Freunde Kleists, die Frauen, die er liebte und verlor, und ebenso klar wie die Menschen ist die Szene der Zeit gezeichnet, jener Zeit, über die der gewaltige Schatten Napoleons stürzte. lWenn aber mit der letzten Seite dieses Buches der Vorhang über die große Tragödie Kleist fällt, stehen wir in erschrockenem Mitgefühle vor dem Menschen und in Ehrfurcht vor dem Dichter Heinrich von Kleist. -W0l.l- 8k0tttt0l.ir Vkkl.?i6 / nnunovck 840 Börsenblatt f. b. Deutschen Buchhandel. Ivb. Jahrgang. Nr. 24V Freitag, den 21. Oktober 1V38 5863