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01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1938-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-1938051401
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-19380514014
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-1938051401
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
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Schrifttums, ist durch die Arbeit der Deutschen Bücherei in das Gegenteil umgekehrt und ein Vorzug und Glanzpunkt des deutschen Bibliothekswesens geworden. Der der Deutschen Bücherei zugrunde liegende Gedanke ist ein ausgesprochen deutscher Gedanke. Es gibt weder in England noch in Amerika eine Bibliothek, die gleicherweise daS angli kanische Schrifttum sammelt, wenngleich nicht verkannt wer den soll, daß bei den 180 Millionen englisch sprechenden Men schen ein solches Werk noch schwieriger wäre, als cs bei den >00 Millionen Deutschen bereits ist. Aber auch die Russen, bei denen das Schrifttum von 120 Millionen zu sammeln wäre, haben keine entsprechende Einrichtung, nicht die Spanier, bei denen 8; Millionen, und nicht die Italiener und die Franzosen, bei denen je 50 Millionen zu berücksichtigen wären - von den kleineren Nationen ganz zu schweigen. Allerdings hat das Italien Mussolinis 1928 in seinem Istitnto clol liiiro in Flo renz damit begonnen, die Titel der im Ausland erscheinenden italienischen Schriften zu sammeln, aber das Institut hat 1YZ5, hoffentlich nur vorübergehend, seine Pforten wieder geschloffen. An Frankreich bemüht sich seit iyzz die unternehmende Buch handlung Hachctte in Paris, in ihrem monatlich erscheinenden Bücherverzeichnis „Biblio" außer dem innerhalb der Landes- grenzcn erscheinenden Schrifttum auch die Schriften in fran zösischer Sprache, die in den Kolonien, in Belgien, der Schweiz, Kanada, Haiti und anderen Ländern erscheinen, laufend zu verzeichnen; die Schriftleitung ist jedoch vielfach auf bloße Titelmeldungen angewiesen, da sie sich die in Betracht kommen den Bücher nicht sämtlich vorlegen lassen kann, was leicht einen Faktor der Unsicherheit in die Bibliographie bringt. Auf Grund ihrer eigenartigen Aufgabe ist die Deutsche Bü cherei nicht eine Bibliothek in dem herkömmlichen Sinne des Wortes, sondern eine Anstalt besonderen Charakters: die Sammelstättc des gesamten deutschsprachigen Schrifttums. Dieses Schrifttum soll sie der Mitwelt bibliographisch er schließen und für die Benutzung bercitstellen, vor allem aber auch der Zukunft erhalten. Der letztgenannte Umstand be dingt ihren Archivcharakter, demzufolge sie im Gegensatz zu den übrigen Bibliotheken eine Präscnzanstalt ist, d. h. ihre Be stände den Benutzern nicht mit nach Hause gibt, sondern die Benutzung auf die Lesesäle beschränkt. Nur in einem Fall macht sie hiervon eine Ausnahme: wenn es sich um Bücher handelt, die in den anderen Bibliotheken nicht zu erhalten sind. Derartige Bücher versendet sie auf Anfordern an jede andere am Büchcraustausch teilnehmende Bibliothek, jedoch auch hier mit der Beschränkung, daß sie nur in den Lescsälen benutzt werden dürfen. Solcherweise ist die geistige Arbeit auch für jede Spezialforschung, deren Schwierigkeit Heinrich von Treitschkc im Hinblick auf die Bibliotheksverhältniffe seiner Zeit so sehr beklagte, in jedem Falle sichcrgcstellt. AuS dem Charakter der Deutschen Bücherei ergibt sich, daß sie von vornherein dazu berufen war, die unserem Volk fehlende „Deutsche Nationalbibliographie" zu schaffen. Die notwen dige Voraussetzung hierfür, die Erfüllung der der Anstalt ge stellten Sammelaufgabe, war Ende der zwanziger Jahre ge geben. So konnte, vom Börsenverein der Deutschen Buch händler und seinem Ersten Vorsteher Dr. Friedrich Oldenbourg tatkräftig gefördert, mit dem z. Januar iyzi die „Deutsche Nationalbibliographie" ans Licht treten. In den beiden Teilen: „Reihe tL: Erscheinungen des Buchhandels" und „Reihe L: Erscheinungen außerhalb des Buchhandels" verzeichnet die Deutsche Bücherei laufend das gesamte nationale Schrifttum und gibt cS de» Bibliotheken und der Wissenschaft bekannt. In ähnlicher Weise wie für die allgemeine Bibliographie ist die Deutsche Bücherei auch eine geeignete Stelle für Spczialbiblio- graphicn. Es bedeutet eine ganz natürliche Entwicklung, daß sich im Laufe der Jahre immer mehr Bibliographien bei ihr ansicdcltcn. Diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen; sie hängt einerseits von dem vorhandenen oder sich einstcllcndc» Bedürfnis nach derartigen Verzeichnissen, anderseits von der Aufnahmefähigkeit der Anstalt ab, der natürlich gewisse Gren zen gezogen sind. Zur Zeit bearbeitet die Deutsche Bücherei fünfzehn laufende Bibliographien, von deren Aufzählung im einzelnen ich bitte absehcn zu dürfen. Hinweisen möchte ich lediglich auf das „Monatliche Verzeichnis der reichsdeutschcn amtlichen Druckschriften", das „Jahresverzeichnis der deut schen Hochschulschriftcn", das „Literarische Zentralblatt für Deutschland" und die „Jahresberichte des Literarischen Zcn- tralblattes". Mit der Zahl ihrer bibliographischen Arbeiten marschiert die Anstalt an der Spitze der deutschen Biblio theken. Ein alter Wunsch der Bibliotheken ging dahin, daß die Titel der Bücherverzeichnisse so gestaltet würden, daß sie auch für Bibliothekszwccke zu verwenden wären und hierdurch die Bi bliotheken von der zeitraubenden und mühseligen Kleinarbeit der Katalogaufnahme so weit als möglich entlasteten. Dieses Ziel wurde nach Überwindung mancher Schwierigkeit durch die Schaffung der „Deutschen Nationalbibliographie" erreicht. Die auf Dünndruckpapier hergestellte „BibliothckSauSgabe" der Nationalbibliographic dient zum Ausschneiden und Auf kleben der Titel und wird für Kataloge, ZugangSlistcn und andere Einrichtungen der Bibliotheken verwendet. Auch wissen schaftliche Anstalten, Buchhandelsfirmcn und Privatpersonen bedienen sich in immer größerer Zahl dieses Mittels, das ihnen einwandfreie und gut leserliche Titelaufnahmen gegen 8
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