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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1923
- Strukturtyp
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- 1923-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1923
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- Deutsch
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VSrsenblalt s. d. Dtscha. VuchhandrI. Redaktioneller Teil. 27, 1. Februar 1923. an der Pappe, Dkucker und Buchbinder, dann wird es nicht mehr -gekauft werden. Nicht nur für die Schulbücher, sondern für das deutsä>e Buch überharcht müssen wir nach allen Mitteln suchen, die dazu beitragen können, es zu verbilligen. Wir dürfen keinen Rat von vornherein als Windei oder sonstwie bezeichnen, sondern müssen suchen, auf irgendeinem Wege zum Ziele zu kommen. Selbstverständlich darf dabei' kein Buchhandel geschädigt werden, weder der Verlagsbuchhandel noch der ^ Sortiments buchhandel, beide sind durchaus notwendig. Wir sind vollkommen davon überzeugt, daß das geistige Leben Deutschlands aus das engste mit dem Gedeihen dieser beiden Buchhandelsarten ver bunden ist. Von der Verbilligung der Frachten ist gesprochen worden; darauf brauche ich jetzt nicht einzugchen. Ich möchte nur sagen, auch wenn nur ein paar Pfennige bei jedem Buche gespart werden, dann soll man auch diesen Weg gehen. Nun das eigentliche Vorbestellen. Die Lage Deutschlands ist nach meiner Auffassung so, daß, ganz abgesehen von der Ver billigung der Bücher, alles geschehen muß, um unfern Wirtschafts betrieb so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten. Es wurde eben gesagt, die Verleger sollten- sich bereiterklären, Bücher, die nicht verkauft seien, zurückzunehmen. Ich meine, es ist schon unwirtschaftlich, wenn überhaupt Bücher verschickt werden, die nicht verkauft werden. Sollte es nicht möglich sein — in kleinen Orten ist das jedenfalls nröglich, in mittleren vielleicht auch —, daß die Sortimenter sich zusammentun, sich mit den Schulen ver einigen, daß sie in den Schulen feststellen: soundsoviel Kinder werden voraussichtlich versetzt werden. Es kann gefragt werden: Wer von euch hat das Buch? Wieviele werden es sich neu kaufen müssen? Es würde von der Schule — zweifellos macht das Arbeit — die Arbeit so geleistet werden, daß von der schule fest gestellt wird: es werden so viele Ostermann, so viele Schmeil- Norrenberg usw. gebraucht. Jede Schule stellt das zusammen. Die Zahlen werden summiert, und die Sortimenter-Vereinigung, die ich mir denke, setzt sich mit den Schulen in Verbindung, und einer besorgt die sämtlichen Bücher für die Stadt, also 350 Oster mann, 366 Schmeil-Norrenberg usw. Aus dieser Summe beziehen dann die einzelnen Sortimenter das, was sie voraussichtlich ge brauchen, und können untereinander austauschen. Ich weiß nicht, ob di? Sortimenter dazu bereit sind. Ich habe in kleineren Städten unb in größeren Städten gelebt und weiß, daß in kleine ren Städten die Konkurrenz so scharf ist, daß sie sich nicht dazu entschließen würden. Aber ob die Not der Zeit nicht so groß ist, sich zusammenzuschließen? Ich möchte auf ein andres Hinweisen, was doch auch eine Rolle spielt: Leider ist die Sicherheit in den Preisen der Bücher in Deutschland vollständig geschwunden. Das hat früher viel leicht auch schon einmal eine kleine Rolle gespielt insofern, ol der eine Sortimenter 5 v. 5p. Rabatt gab, der andere 10 v. H.; der eine war freundlicher, der andere weniger freundlich, so bevor zugte der eine den, der andere den anderen. Heute ist es so, daß keiner weiß, was das Buch kostet. Der eine — vielleicht nicht in derselben Stadt, aber in Nachbarstädten — nimmt soundsoviel mehr, vielleicht 100 Mark mehr als der andere Kollege. Das ist ein Krebsschaden. Wenn die Sortimenter sich wirklich dazu ent schließen könnten, den gleichen Preis zu nehmen, da doch der Ver leger denselben Preis berechnet, so würde dann auch dieses Mittel ermöglicht werden. Ich glaube, daß eine gemeinsame Bestellung von den Schulen, wenn auch nicht leicht, zu erreichen ist, und daß dadurch, daß die Sortimenter sich zusammenschließen zu einem Verband innerhalb einer Stadt — für Berlin würde das vielleicht nicht möglich sein, für Hamburg auch nicht, aber anders wo ist es möglich — daß dadurch manches gespart werden kann, also, wie gesagt, daß es erreicht wird, daß die Preise gleichmäßig sein können, daß die Portokosten selbst vermindert werden. Herr Hans Reimer- Berlin: Der Bezug der Schulbücher vom Verlag via Sortiment an die Schulen und Schüler bedingt es, daß wir uns hier in die Interna des Buchhandels begeben, und wenn wir hier auch bemüht sein werden, uns kurz zu fassen, so hilft es doch nichts, wir müssen uns mit diesen Fragen ein gehender beschäftigen. Wir können als Verleger einfach nicht dulden, daß die von uns festgesetzten Schulbuchpreise an anderer Stelle nachkalkuliert und beliebig geändert werden. 128 Wir wollten dem Sortimenter jedes liegcngcbliebene Schul buch zurücknehmen, dafür aber eine gewisse Spesenberechnung eintreten lassen. Wir müssen dazu kommen, den Bezug der Bücher rationell zu gestalten. Es ist unmöglich, so weiter zu arbeiten wie bisher, daß für dreißig oder vierzig Kinder von soundsovielen Sortimentern das Buch in größerer Anzahl bestellt und auf Lager gehalten wird. Herr Georg H i r t-N e ge r-Leipzig: Es ist gerade in Berlin auch der Versuch kürzlich zur Debatte gestellt worden, ob man es nicht durchführen könne, den Bezug der Bücher zu einem früheren Termin in die Wege zu leiten, um der späteren Ent-- Wertung und Preissteigerung vorzubeugen. Ich möchte dann noch auf die vom Herrn Ministerialdirektor Jahnke erwähnte Bestel lung der Bücher in Sammel-Listen der einzelnen Schulen recht zeitig zum Ostertermin eingehen. Eine solche Maßnahme wird bereits in einer kleineren Stadt seit Jahren mit großem Erfolg durchgeführt, woselbst alle Einzelbestellungen durch die Schul leitungen gesammelt werden. Die Eltern unterschreiben den Auf tragszettel, die Buchhändler bekommen die unterschriebenen Scheine, und die Buchhändler besorgen sich zu Schulanfang die Bücher. Daß die Ersparung aller Zuschläge, soweit es irgend möglich ist, das Ziel bedeutet, ist ja ganz klar. Herr Nitschmann hat weiter davon gesprochen, daß das Sortiment die Risikoprämie trage. Er übersieht, daß der Verlag die viel größere Risikoprämie trägt. Was mir jetzt aber wichtig zu sein scheint, ist, daß das, was auch die Form der Schulbücher angeht, kurz zur Erörterung gelangt und vor allem, daß das Thema vielleicht auf eine Zer schneidung bisheriger größerer Bücher auf kleinere Einheiten hin geführt werden muß. Ferner würde ich bitten, seitens des Ministeriums zu erwägen, ob eine Beschleunigung des Jnstanzen- zugs für die Prüfung und Genehmigung von Lehr- und Lern mitteln eintreten kann, ferner, ob es möglich ist, Gutachten, die für die endgültige Gestaltung der Bücher wesentlich sein dürften, rascher zu erhalten, um auf diese Weise Zeit und Geld zu sparen. Es war sodann die Rede von der Ausstattung der Bücher, und zwar in einem Sinne, den ich nicht ganz unterschreiben kann. Von einer durchweg minderwertigen Ausstattung der Schulbücher kann wohl keine Rede sein. Wir haben doch auch den genügenden Kontakt mit den einzelnen Schulen. Es zeigt sich, wie lange die Bücher benutzt werden, zum sehr großen Teil am sinkenden Absatz und an der langen Weiterberwertung innerhalb der Schulen selbst. Herr Hermann Mund-Spandau: Aus meinen Erfah rungen, die ich habe in bezug auf Lieferungen an die höheren Lehr anstalten speziell, muß ich sagen, daß es außerordentlich schwierig gewesen ist, rechtzeitig von diesen Herren die Angaben zu bekommen, einmal ob dieselben Bücher gebraucht werden wie bisher, oder aber Wie Anzahl ber etwa nötigen Exemplare eines neuen Lehrbuchs. Die Herren haben meist so geheimnisvoll getan, als ob es ein Verbrechen wäre, dies zu sagen. Da müßte unbedingt an die Herren Schulleiter eine Anweisung ergehen von Ministerialseite, daß man dem Buchhändler von dieser Seite mit mehr Vertrauen entgege »kommt. Wenn die Herren Schulleiter in der Weise instruiert werden, ist es dann auch für den Sortimenter leichter, seinen Bedarf feststellen zu können. (Fortsetzung folgt.) Loellen, I^uäiviZ: Die 81ilen1zv>ck!un8 6er 8ckrist im cliri8llictien ^benälanä. D-E O-nm»w,n Wrleacksn-Verlag 1922. 64 8. u. XX lak. 8". Er. 3,6, god. 4,6. »Essays zur Form und Formgeschichte des schönen BncheS« nennt sich eine Reihe von Schriften, die Ludwig Coellen heransgeben will. Der erste Band, der uns hiev vorliegt, berechtigt, zu der Hoffnung, daß mit diesen Heften etwas wirklich Wertvolles geschaffen wird. Wohl sind wir Uns alle dessen bewußt, daß Buch und Schrift Zu sammenhängen mit der Zeit, der beide angehören. Aber mit dieser Feststellung lassen es die meisten bewenden. Ludwig Evcllen will den Problemen nicht aus dem Wege gehen, sondern sie a-nsEen und zn lösen suchen. Er tut dies zunächst für den Kreis, der nnS am nächsten liegt, für das christliche Abendland. Nach kurzer Besprechung der römischen Steinschriften behandelt er dje altchristliche Schrift, die romanische Minuskel, die gotische Textur, die Renaissance-Schrift, die
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