Hohenstaufen -Renaissance! /m ^.-6. /rac/r ^^e/zre/r w/v geh. M 5.—, in Leinen M 7.Z0 Die deutsche Volksseele sehnt sich nach Leben und Erleben im Symbol. Alle Zeichen der Zeit deuten darauf hin, darunter auch das erwachende Interesse für die Hohenstaufen. Zumal für die Gestalt des großen Individualisten Baiser Friedrichs II., den Jakob Burckhardt den ersten modernen Menschen im Mittel- alter nannte. Zuerst wurde er von Stefan George angerufen, seine Staatsbriefe wurden herausgcgeben, im Frühjahr 1927 er schien die große Biographie vonBantorowicz, und die „Deutsche Volkheit" brachte kürzlich sein Leben als „Volksbuch", heraus gegeben von I. plaßmann. In dem neuen Roman von Gmelin zieht nun in epischer Breite das ganze Leben des rotblonden Hohenstaufen an uns vorüber. Mit dem Tode Heinrichs VI. beginnt er und endet mit Friedrichs Tode, was dazwischen liegt, dieses gewaltige Stüch Welt geschichte, das Aufstieg und Niedergang der Staufen bringt, dieses unerhört titanische und einmalige Ereignis, das Friedrich l l. bedeutet, zieht chronologisch geordnet an uns vorüber. In der Technik des Aufbaus ist der Roman verwandt etwa mit Ricarda Huchs Dreißigjährigem Briege. Als einmal ein Prälat äußerte, der Baiser sei der Teufel, sagte der Papst: „Das wäre schlimm, aber er sei etwas weit Gefähr licheres als der Teufel, er sei ein Feind Gottes und des Teufels". Im Bampf mit der Birche erlag er zwar politisch, aber als Mensch siegte er. Auch ein Judas trat in sein Leben in Gestalt seines Banzlers Peter von Vinea. was aber sein Leben so interessant macht, sind weniger die kriegerischen Ereignisse, die ihn durch ganz Deutschland, Italien und nach dem Grient führ ten, als das Arkanum seiner Persönlichkeit. Er führt glanzvolle Bauwerke auf, Schlösser, Bastelle, ist ein großer Jäger, be obachtet die Tiere, schaut nach den Sternen, lauscht den weisen, lächelt Dichtern und Sängern und liebt die Frauen. So verbindet er in sich die Schönheit des Südens mit derBraft -es Nordens. Eugen Diederichs Verlag in Jena