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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1928-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1928
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- Deutsch
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22, 28. Januar 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Buches holt zwar hinkend und stolpernd einige Schurken ein, aber gerade den raffiniertesten, t>. Heiller, nicht. Aber auch abgesehen von der Gefahr der Nachahmung ist das Buch ge eignet, Jugendliche in ihrer Entwicklung zu schädigen. Der Leser solcher Bücher verliert den Wirklichkeitssinn, wenn er das Weltbild als zutreffend annimmt, und er wird abgestumpft, wenn er es nicht tut, und will schließlich andre als überpsefferte literarische Kost nicht mehr genießen. Gleichsam die Probe aufs Exempel ist, daß ein verständiger Vater seinem Kinde das Buch nicht in die Hand geben wird. V. Die Kostenentscheidung folgt aus K 5 Abs. 2 des Gesetzes. Duchgewerbllche Rundschau. sSi-h- zuletzt Börsenblatt 1927, Nr. 222.s Schrift- und Latzherstellung. — Normalisierung und Mechani sierung sind auch im Buchdruckgewerbe leitende Gesichtspunkte für die Nationalisierung des Betriebs geblieben. Für die Satzherstellung macht sich das durch die fortschreitende Einführung von Setzmaschinen und durch ein« Einschränkung der Schriften auswahl im Handsatz geltend. Namentlich im englischen und ameri kanischen Buchgewerbe ist die fortschreitende Durchsetzung dieses Grundsatzes zu beobachten. In Deutschland hat sich der Handsatzbedarf noch in größerem Umfange für Neuschnitte aufnahmefähig erwiesen. Als eine Aus wahl guter Schriiften der jüngsten Zeit stellt ein Fachblatt folgende Schnitte zusammen: Hartwig-Schrift und -Schmuck von Benjamin Krebs Nachf. in F r a n k f u r t a. M.; Goethe-Fraktur und Tren- nert-Kurfiv und -Antiqua von I. D. Trennert L Sohn, Al tona; J-ost-Meöiaeval, Werbekraft und leichte Erbar-Grotesk von Ludwig L M a y e r in Frankfurt a. M.; Halbfette Buchdeutsch und fette schraffierte Koralle von Schelter L Giesecke in Leipzig; Weiß--Antiqua, zarte Bernhard-4lntiqua und Kursiv und Futura von der Gießerei Bauer in Frankfurt a. M.; Klinger- Type-Kursiv von, Br üderButter in Dresden usw. Aber auch in Deutschland macht die Mechanisierung der Satzherstellung immer größere Fortschritte. Die Zeilengießmaschine, die nunmehr 40 Jahre ein unentbehrlicher Helfer des Buchdruckers ist, hat sich zur Zeitung auch einen großen Teil der Bücherherstellung erobert, wozu sie durch die Ausrüstung mit mehreren Magazinen befähigt ist. Besonders beliebt ist die Doppelmagazinmaschine, wogegen die Ausrüstung mit weiteren Magazinen, namentlich mit Nebenmaga- zincn für besondere Auszeichnungsschriften, nur für Spezialzwecke (Adreßbücher usw.) in Betracht kommt. Für den nur in geringen Mengen gebrauchten Auszeichnungssatz in größeren Graden (Schlag zeilen usw.) hat sich die neue Ludlow -Zeilengießmaschine als zweckmäßig erwiesen, aus der in Handsatz hergestellte Ma trizenzeilen stückweise abgegosscn werden. Sie bedeutet eine Ent lastung des Setzmaschinenbetriebs, da sich herausgestellt hat, daß die Leistungsfähigkeit des Setzers an der Setzmaschinenklaviatur ab nimmt, je mehr die Maschine durch Vermehrung der Magazine kompliziert wird. Auf der Ludlow können Schriftzeilen von 6 bis 84 Punkten und ganz große Einzeltypen (-für Plakatsatz) gegossen werden. Zur Förderung der eigentlichen Setzerleistung (der Kopf-Hand arbeit) ist bei der Letternzeilengießmaschine des Monotype- Systems die Arbeit des Setzers, der an einem besonderen Tast apparat arbeitet, grundsätzlich von der Arbeit der Gießmaschine ge trennt. Daraus ergeben sich nicht zu unterschätzende Betriebs-Vor teile. Daß diese auch durch einen automatischen indirekten Betrieb für das Stückzeilengießen zu erreichen find, steht fest. Das Erscheinen einer solchen Konstruktion wird soeben in der »Technischen Jahres schau« im Organ der Buchdrucker-Ge werkschaft angekündigt. Durch die Trennung der Arbeitsprozesse wird in diesem Falle ein noch höherer wirtschaftlicher Erfolg als bet der Letterzeilengießmafchine erzielt, da die Leistungsfähigkeit der Zeilengießer die Anschlagleistung des Arbeiters an der Tastatur um das Dreifache übertrifft. Für die Verarbeitung des Arbeitspensums von drei Setzern genügt deshalb eine automatisierte Zeilen gießmaschine. Die Matrizen für die Linotype -Maschine, den HaupttypuS des Zeilengießers, wurden bisher in Deutschland nur von einer Fabrik, der Schriftgießerei Stempel A.G. i n F r a n k fu rt a. M., hergestellt. Die Eröffnung einxr zweiten Matrizenfabrikation wird von derIntertype - Gesellschaft in Berlin, die bekanntlich eine Variante der Linotype-Mafchin« vertreibt, jetzt an gekündigt. Die Jntertype Matrizen sollen sich durch Haltbarkeit auszeichnen, da der Zahnschnitt der Ablegesignatur eine gewisse Stärke nicht unter schreitet. Die Jntertype-Mcrschine selbst wird nicht in Deutschland gebaut, sondern aus Amerika eingeführt. Für die Typograph-Setzmaschine, die nur in Deutschland gebaut wird und in der Ausbildung der Matrizensührung abweicht, stehen nach den bekanntgowordenen Patentanmeldungen konstruktive Änderungen bevor. An Stelle der Rücklage der an Führungsdrähten zwangsläufig bewegten Matrizen nach dem Abguß der Zeile, die in jedem Fall «ine Pause bedeutet, soll ein vollständiger Kreis lauf der Matrizen wie bei der Linotype eingesührt werden. Auch diese Maschine würde sich dann also für eine Automatisierung eignen. Die elektrische Beheizung der Setzmaschine führt sich im Interesse der Gewerbehygiene immer mehr ein, weil damit die Luftverhältnifse in den Arbeitsräumen verbessert werden. In diesem Zusammenhang seien Spezial-Einrichtungen für den Sammelapparat der Setzmaschine erwähnt, die darauf ausgehen, das lästige Überschlagen und Überspringen der Matrizen beim Eintreten in den Sammler zu vermeiden und gleichzeitig den Einfall der Spatienkeile zu erleichtern. Neuerdings hat sich die Firma Martin A. I. Fröhlich in Hamburg einen Spatienkeilführer patentieren lassen, bei dem Keilführung und Matrizenführung ge trennt sind. Eine wenig günstige Prognose wird den photographischen Setzmaschinen gestellt, die bisher nur in Modellexemplaren vor- gefllhrt worden sind. Sie sollten berufen sein, »nicht nur den Satz, sondern auch den Druck, aller bleiernen Erdenschwere enthoben, gänzlich aus GutenbergS Bereich in die höheren Gefilde des Offset- und Rotationstiefdrucks zu entrücken«. In der Theorie sehr einfach, werden diese Maschinen aber in der Konstruktion sehr kompliziert und entsprechend teuer. Dazu kommt, daß sich auch für die Um druckübertragungen Schriftsatz und Zeilenguß als bestes Ausgangs material erwiesen haben. Selbst das Umwenden der Schriftumdrucke für Offset kann, wenn der Bedarf entsprechend ist, durch Schaffung besonderer »Wendum«-Matrizen für die Zeilengießmaschinen ver mieden werden. Dieselben Bedenken wie für die photographischen Maschinen bestehen auch für die umdruckenden Schreibsetzmaschinen, die ohne Zuhilfenahme von Lettern und Matrizen Druckplatten für Offset- und Tiefdruck Herstellen wollen. Da die Zeichen nicht einzeln, in der Weise einer direkt schreibenden Schreibmaschine, getypt wer den können, so wird auch hier ein Magazinvorrat an Satzelementen — statt Matrizen zum Abgiehen, Patrizen zum Einfärben und Abdrucken — nicht vermieden, und da die Satzelemente in einer ausreichenden Anzahl von Schriftgraden und Schriftschnitten zu haben sein müssen, so ergibt sich schon in der Schristenfrage ein schwer lösbares Problem. Da die Konstruktionen ebenfalls nicht einfach werden können, kommen auch hohe Anschaffungspreise in Betracht. So kostet die aus der Schweiz stammende »Typary«, die in jüngster Zeit auch der deutschen Fachwelt vorgeführt wurde, 24 000 Mark. Diese Maschine funktioniert vollkommen, aber die Nach prozesse, die außerhalb der Maschine, im fertigen Satz bzw. Um druckzeilenbild in Betracht kommen, die Korrektur und das Um brechen sollen mit Schere und Kleisterpinsel ausgeführt werden, wobei es sich kaum um ein exaktes Verfahren handeln kann. Je mehr sich aber die Prozesse der Zwischenstadien von der »bleiernen Erdenschwere« Gutenbergs, d. h. von der mikrom-etrrsch exakten Form der Stahlstempel, Matrizen und Lettern entfernen, desto größer wird die Differenz in dem sicheren Liniehalten und in der Farbschattie rung der Schriftbilder. Wenn die Umdruck- und Uberdruckverfahren für die Herstellung versagen, bei der von Neusatz ausgegangen werden muß, so gewinnen sie doch eine Bedeutung, wenn es sich um die Repro duktion von bereits vorhandenen Druckwerken handelt, da hier nicht einzelne Zeichen oder einzelne Zeilen getypt, übergedruckt oder umgedruckt werden müssen, sondern die Reproduktion bereits fer tiger Kolumnen (ganzer Seiten) in Betracht kommt. Hier wird die Gefahr vermieden, die durch Handhabung »un-körperlichen« Ma terials für das Passen der Satzeinheiten zur Form «ntsteht. Unter Mithilfe der Photographie und des Offsetdrucks können seltene alte Druckwerke und auch Neuauflagen moderner Werke ohne Mithilfe des Buchdrucks geschaffen werden. Als solche Übertragungs- Verfahren sind Pantonedruck, Manuldruck, Obraldruck und Bresmadruck bekannt geworden. Während bei den erstgenannten drei Verfahren das Original unbrauchbar wird bzw. auseinander- genommen werden muß, wird bei dem Bresmadruck das neu zu druckende Buch vor die Kamera gebracht. Ist die erste Buch seite auf das Filmband gebracht, wird die folgende Seite bereit- gestettt, und der Filmstreifen geht für eine neue Aufnahme in Stel lung. In Verbindung mit dem dlpparat wirkt eine EnbwicklungS-, 95
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