lcgenheit zu solchem Kennenlernen gegeben ist. Der Einwand, daß der junge Buchhändler wegen seiner ungünstigen Arbeits zeit in den Organisationen nicht mittun könne, muß fallen. Der Lehrhcrr sollte ihn im Gegenteil anhalten, in die Verbände zu gehen, selbst wenn er, der Lehrherr, dabei ein Opfer bringen muß. Es trägt ihm gute Zinsen schon mit der Lebendigkeit, die der Lehrling dort gewinnt. Wir muffen aber die Organisa tionen zugleich als eine Vorschule für die Erfahrungen an- sehcn, die dann im Arbeitsdienst und im Heeresdienst noch be reichert werden sollen. Denn nirgendwo findet der Buchhändler eine bessere Gelegenheit wieder, die Volksschichten so gründlich kennen und verstehen zu lernen, die für das Buch erst zu ge winnen sind. Wenn wir so im Geiste die Rekruten unseres Berufes an uns vorüberziehen lassen, so bekennen wir gern: der deutsche Buch handel darf seines Nachwuchses froh sein. Er bringt genügend geistige Fähigkeiten mit, er ist aufgeschlossen, er ist von Idealis mus beseelt. Und er ist ungeheuer dankbar dafür, daß er ein mal aus der unvermeidlichen Enge der Lehrstelle herausgenom men, in eine Berufskameradschaft gestellt und an die großen Fragen seines Berufes wie unseres Volkes geführt wird. An fangs fehlt ihm natürlich die innere Sicherheit. Er hat vielerlei Einsprüche anzumelden, waS sein jugendliches Recht sein soll. Aber er läßt sich auch formen und führen, denn er ist im Kern gut. Und wenn wir auch entfernt sind, die Möglichkeiten und Wirkungen der RcichSschulc zu überschätzen, so wollen wir uns doch nicht scheuen, die Erfolge festzustellen, die bereits sichtbar sind. Die meisten jungen Berufskameraden, das wird uns bestätigt, kehren verwandelt und belebt aus der RcichSschulc in die Praxis zurück. Das Erste und Wichtigste ist damit gewonnen. Sie tragen nun einen Begriff von den Aufgaben ihres Berufes in sich. Sie haben erlebt, daß echtes Schrifttum kein Zierat, son dern für unser Volk lebensnotwendig ist, weil cs stärker und edler macht. Und sie haben die nationalsozialistische Welt anschauung als die Grundlage erfahren, auf welcher allein eine fruchtbare deutsche Schrifttumspflege ruht. Nun gilt cS zu verhindern, daß diese Jugend im Betriebe abstumpft. Sic braucht Spielraum, damit sie die eigenen Kräfte erproben und ihrer Herr werden kann. Möchten das alle Betricbsführer zu ihrem eigenen Vorteil erkennen, und möchten sie ferner ihre Lehrlinge und Angestellten jede Gelegenheit zur eigenen Weiter bildung nützen lassen. In mancher Hinsicht kann die Reichs schule nicht mehr als Anregungen und Ausblicke geben. Ihre Wirkung müßte verpuffen, wenn derJungbuchhandcl nicht selbst weiterführte und ausbaute, was die RcichSschulc bei ihren Be suchern im Grundriß angelegt hat, und wenn er nicht dabei die Fragen der Praxis an die Schule zurückgäbe. Wirken aber alle in nationalsozialistischem Geiste zusammen, Lehrherren, Angestell tenschaft und Reichsschule, und wenden jede Sorgfalt an die Erziehung der kommenden Generation, dann wird der deutsche Buchhandel einmal voll Vertrauen auf sie bauen können. Nationalsozialistische Bibliographie Von Reichsamlskiler K. Hederich In der Kantate-Ausgabe 19^5 des „Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel" habe ich im Rahmen eines Beitrages über „Fragen zum Nationalsozialistischen Schrifttum" bereits die Bedeutung der Nationalsozialistischen Bibliographie er wähnt und ihre Anlage in großen Zügen geschildert. Damals habe ich darauf hingewiescn, daß die so sehr wün schenswerte Veröffentlichung des bereits vorliegenden Mate rials infolge der verschiedensten Schwierigkeiten noch nicht durchgeführt werden konnte. Inzwischen ist ein großer Teil dieser Schwierigkeiten überwunden worden, und die Biblio graphie erscheint nun in monatlichen Lieferungen seit dem Januar i9z6 im Parteiverlag. Der Gedanke, der der NS.-Bibliographie zugrunde liegt, die Art ihrer Durchführung und ihre allgemeine politische Be deutung heben sie weit aus den Reihen sonstiger SchrifttuinS- vcrzeichniffe heraus und beanspruchen für sie mit Recht die Anteilnahme aller am deutschen Schrifttum Tätigen. Ganz besonders groß aber ist ihre Bedeutung für alle diejenigen, die