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01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1936-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-1936050901
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-19360509010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-1936050901
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- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-09
- Monat1936-05
- Jahr1936
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Beim Blättern im Börsenblatt van 18ZS Gleich in der ersten Nummer des Jahrganges i8z6 des Börsen blattes begegnet uns eine „Odiosa" überschriebene Rubrik. Darunter fallen z. B. die „Muthwilligen Preisherabsetzungen", von denen es heißt: „Es ist wahrhaftig an denen schon über genug, die durch den Umschwung des Handels gerechtfertigt werden können, man braucht nicht auch die besten und gang barsten Artikel zu verschleudern, um das Publicum in der Maxime völlig zu bestärken, daß man neue Bücher nicht kaufen, sondern ein paar Jahre warten müsse, bis sie herabgesetzt werden." Nicht nur damals haben sich die Buchhändler über die auf die Pakete aufgeklebten Fakturen und über „die gewaltige Verschiedenheit im Formate der Facturen von der Größe einer Visitenkarte bis zum Median-Folio" geärgert, auch heute, nach hundert Jahren, sind diese Übel immer noch nicht ganz ver schwunden. Was in einem „Pränumerations-Unfug" überschriebenen Ar tikel gegeißelt wird, dürste jedoch heute nur noch höchst selten Vor kommen. Eine Firma beklagt sich, daß von der 1828 im voraus bezahlten, auf ;o Bändchen berechneten Ausgabe der Schriften Gustav Schillings (ein seinerzeit viclgelescncr Erzähler, der cS auf 196 Romane, Erzählungen und Possen gebracht hat) bis Dezember 18^5, also nach acht Jahren, erst 42 Bände er schienen seien. Der Verleger hätte die beiden letzten Bände geliefert, „ohne auch nur ihre lange Zögerung zu entschuldigen und ohne ein bestimmtes Versprechen zu leisten, bis wann die vorausbezahltcn Bändchen 4Z-50 auSgegeben werden sollen". Ja, noch schlimmer, er kündigt eine Fortsetzung der Ausgabe an und verlangt unter Lieferung von zwei Bändchen der neuen Serie Vorauszahlung für weitere zehn. Da darf man sich nicht wundern, wenn angedroht wird, über „den leider so vielfach bestehenden und mit vieler Langmuth erduldeten buchhändle rischen Pränumerations-Unfug dem Publicum die Augen zu öffnen". Bezeichnend ist die Beurteilung, die das damals beginnende Kolportagegeschäft mit den billigen Heftausgaben beim Sorti ment findet. So heißt es in einem Aufsatz: „Ein großer Miß brauch wird jetzt im Sortimentshandel dadurch getrieben, daß die Bücher, welche in Heften, auf Subscription angekündigt und herausgegeben werden, leider viele Handlungen nicht allein durch die in ihrem Dienst stehenden Leute, sondern auch durch verdorbene Lohnbedienten - Straßenjungen, ja sogar durch - Frauenzimmer besorgen lassen... Unter diesen Umständen muß man freilich sich oft sagen lassen, daß jetzt der Buch handel wohl nur auf einer sehr niederen Stufe stehen müsse, da der Handel mit keinem Lebensbedürfnisse u. s. w. so trödel haft getrieben werde als der Buchhandel, vor dessen Zu- muthungcn man sich kaum zu retten weiß. Es ist nicht zu läugnen, daß ein großer Theil der Schuld an diesem erbärm lichen Handel den Verlegern oder den Herstellern der Heft- Ausgaben zur Last fällt, denn wenn solche Dingerchen nicht mehr erschienen, so würde jener Hausirhandel von selbst auf hören müssen, und man würde sich dann wieder genöthigt sehen, den ordentlichen soliden Handel zu treiben. Zu bedauern ist es nur, daß selbst große bedeutende Handlungen sich so haben herablaffen können, ebenfalls Heftchen von einigen ihrer Verlagswerke erscheinen zu lasten. Auf diese Manier kommen Welt- und Kirchengeschichten - Pfennig-Anatomien - ja sogar ein dickleibiges Buch über die deutsche Sprache u. s. w. heraus..." Um zur Feststellung der buchhändlerischen Geschäftsgebräuche - damals Usancen-Codex genannt - zu kommen, wurde am 26. August vom Vorsteher des Börsenvereins ein umfang reicher Fragebogen veröffentlicht mit der Bitte, dazu Stellung zu nehmen. In der nächsten Ostermesse sollte dann „das Ganze der Discussion und Annahme der Generalversammlung des Börsenvereins unterstellt werden". (In Wirklichkeit ist es je doch erst mehrere Jahrzehnte später dazu gekommen.) Einige der damals gestellten Fragen mögen hier folgen, sei es, daß es sich um solche handelt, die uns jetzt etwas sonderbar an muten bzw. überholt sind, oder auch um solche, deren Beant wortung auch heute noch manchmal Schwierigkeiten macht: Kann Jemand Credit erhalten, der eine Handlung, welche nicht liquidiert hat, ohne Passiva übernimmt? Sollen Bücherlotterien durch die Buchhändler gefördert werden, in so fern die Landesregierung sie erlaubt? Darf ein Verleger seine Bücher in Orten, wo eine ordentliche und thätige Handlung ist, auch anderen Personen in Commission geben? Darf sich ein Buchhändler mit dem Vertrieb versiegelter Geheimnisse befassen? Darf der Verleger dem Sortimentshändler mehrere Bände oder Lieferungen auf einmal berechnen, wenn er dem 23
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