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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-12-21
- Erscheinungsdatum
- 21.12.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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»Deutsche Zeitung- von Santiago vom 5. Oktober schreibt: »Unter den Buchhandlungen Santiagos nimmt für uns Deutsche seit langem die Librcria Corona eine besondere Stelle ein: als Pslegcstättc des guten deutschen Buches und der gediegenen deut schen Zeitschrift auch hier in Chile. Ausbau des Dienstes am deutschen Kunden — und das muß ja gleichbedeutend sein mit dem Ausbau der deutschen Abteilung — ist der Zweck eines Er weiterungsbaus, der gestern mit einer Ausstellung deutscher Bücher eröffnet wurde. Wer jetzt die Calle San Antonio durch läuft, sieht schon von weitem die Anschrift der Buchhandlung, die die ganze Fronthöhe der Straße beherrscht. Die Geschäfts räume selbst sind mehr als verdoppelt. Etwa die Hälfte der .Buchhandlung steht im Zeichen der neuen deutschen Buchpro duktion. Das große Lager an Büchern, das ja jede deutsche Buchhandlung im Ausland unterhalten muß, um den Wünschen eines weit interessierten Publikums gleich gerecht werden zu können, überrascht uns bei Herrn Guillermo Schulze in der Libreria Corona in seiner Reichhaltigkeit wie auch seiner guten und geschmackvollen Auswahl.- Auch die in spanischer Sprache erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften Santiagos befaßten sich in anerkennender Weise mit der Gcschäftserwciterung. Zur Deutschen Buchwoche veranstaltete die Firma, die auch franzö sische,, spanische, englische und amerikanische Literatur führt, eine Ausstellung des deutschen Buches. An einer jetzt im Dezember stattfindenden Ausstellung ist' sie ebenfalls beteiligt. Australien über eine von Or. R. G. Croßley in Perth-Subiaco ver anstaltete Wanderausstellung mit deutschen Büchern und Kunst blättern in Australien liegt beim Börsenverein ein Bericht vor, dem wir folgendes entnehmen: »Die Ausstellung in Perth ist jetzt beendet. Sie ist im ganzen als ein großer Erfolg zu wer ten und hat viel Interesse für deutsche Bücher erregt, da sie überhaupt die erste Ausstellung der Art war, die in Perth ver anstaltet worden ist. Die Ausstellung war vom 8. bis 17. Sep tember offen. Während dieser Zeit hatten wir mehr als 1008 Besucher. Or. I. S. Battye, der Kanzler der Universität, hat die Ausstellung eröffnet und dabei eine sehr schöne Rede gehalten, in der er die Wichtigkeit der Kenntnis deutscher Bücher betonte. Der große und Helle Ausstellungsraum in der Stadt mitte neben dem größten Warenhaus war sehr gut ge legen. Die Wände waren mit Plakaten und Wandkarten geschmückt. Neben der Tür waren die Atlanten und die Bücher über Australien, die allgemeines Interesse erregten. Folgende Abteilungen waren besonders beliebt: die Kunstbücher und die Bücher über Innendekoration, die Kinderbücher und Fibeln, die Landschaftsbücher, die Sportbücher (Olympische Spiele), die wissenschaftlichen und Unterrichtsbücher, Musik, Kriegsbücher, das neue Deutschland, die billigen Reihen. Daß andere Abteilungen nicht so viel Anziehungskraft hatten ist dar auf zurückzuführen, daß in Perth nicht viel Deutsche ansässig sind. Im Osten dagegen, wo die Deutschen und Deutschstämmigen zahlreicher sind, wird besonders die neue Literatur Interesse finden. Nachfrage gab es ferner für Bücher über Rundfunk, Photographie, über Dieselmotoren und technische Fächer. Die Ausstellung wird sicher zu einer Verbesserung im Absatz deut scher Bücher in Westaustralien führen. — Die Bücher sind jetzt nach Sydney abgeschickt worden.- Vuchgewerbliche Rundschau Im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Geschehens im graphischen Gewerbe steht hente die Nutzbarmachung und Verwendung der neuen Rohstoffe. In allen Sparten werden die Versuche und Erfolge mit gleichem Interesse beobachtet, und alle Beteiligten sind sich darüber einig, das; auch sie an ihrem Teile zum Gelingen des Vicrjahres- planes beitragen müssen. Wenn hier und da zunächst eine abwartende Haltung eingenommen wurde, so ist diese einesteils durch die dringende Notwendigkeit beeinflußt worden, andererseits haben aber auch die in früheren Zeiten kaum ausdenkbaren Erfolge, die die deut schen Ehemiker zu verzeichnen hatten, die letzten Zweifel beseitigt. Bezeichnend ist es aber doch, das; der Umschwung in der Materialien herstellung im graphischen Gewerbe gerade zu einer Zeit erfolgt, in der die Vorbereitungen für die Feier der fünfhundertsten Wiederkehr der Erfindung Gutenbergs in vollem Umfange getroffen werden. In allen Sparten macht sich ein fühlbarer Mangel an tüchtigen Facharbeitern bemerkbar, zum Teil schon dadurch, das; ein beachtlicher Prozentsatz in anderen Industrien, vornehmlich der Metallbranche, nach Umschulung nntergebracht werden konnte. Gleichzeitig mußte aber auch festgestellt werden, daß der Drang nach zusätzlicher Be- rufsschulnng immer mehr verloren gegangen ist. Dieser Umstand ist z. B. für die Gaubetriebsgemeinschaft Druck und Papier im Gau Sachsen maßgebend gewesen bei der Aufstellung des Programms für die weitere Tätigkeit. Neben der politischen Aus richtung ans Reichsschulcn, Ganschulen und Wochenendkursen, an denen Betriebssichrer und DAF.-Walter zu gleichen Teilen teil- nahmen und die in Zukunft in gleicher Form weiter dnrchgefiihrt werden sollen, sind zahlreiche Bildnngs- und Erziehungsmöglichkeiteu in Aussicht genommen. Kurse für Lehrmeister werden die Tüchtigsten des Berufes auf charakterliche und berufliche Eignung prüfen und schulen. Die Feierabendgcstaltnng soll durch zusätzliche Bcrnfserziehnng eine wertvolle Bereicherung erhalten. Für die Lösung der Nachwnchs- frage sind entscheidende Vorkehrungen getroffen worden. Gleichzeitig soll mit allem Nachdruck verbucht werden, auch den letzten Arbeitslosen in Lohn und Brot zu bringen. Bei Erwähnung der Erfolge, die die Deutsche Arbeitsfront bisher zu verzeichnen hat, dürfen der Neichs- bcrufswettkamps und der Leistnngskamps nicht unerwähnt bleiben. Bei dem crstercn hat der Gau Sachsen eine fast vollzählige Beteili gung zu verzeichnen und beim Leistungskampf stehen 1-12 Betriebe mit 1 bis 10, 172 Betriebe mit 20 bis 100 und 117 Betriebe mit mehr als 100 Gefolgschaftsmitgliedern im Wettkampf. Einen weiteren Erfolg verbucht die Deutsche Arbeitsfront bei der Regelung der Arbeitsbedingungen und der Urlaubsfrage für Heimarbeiter in der Papierverarbeitung. Die Nohstoffrage hat auch die Papierfabrikation vor neue Auf gaben gestellt. Während sie in den letzten Jahren mit einer Einfuhr von 60 Prozent des gesamten Holzbedarfs rechnen konnte, ist diese Menge auf ein Minimum zurückgegangen. Als Ersatz wurden deutsche Hölzer herangezogen, deren Verarbeitung zunächst aber große Schwierigkeiten bereitete. Buche ist wegen ihrer kurzen Faser wenig geeignet, und Kiefer lies; sich wegen des fünfprozcntigen Harzgehaltes nicht ohne weiteres verarbeiten. Erst nach eindreivierteljährigen um fangreichen Versuchen ist es gelungen, diese ttbelstände zu beseitigen. Die Qualität der Kieferstämme hat natürlich einen erheblichen Ein fluß auf die Qualität des Papiers. Füllstoffe und Bleichmittel mußten den veränderten Verhältnissen angepaßt werden. Diesen Umständen muß auch die Verbraucherschast Rechnung tragen und beispielsweise statt der bevorzugten bläulichen Färbung die rötlich-gelbliche ver wenden. Unter Berücksichtigung der Schwierigkeiten in der Papier- Herstellung geht der Wunsch der Papierfabriken dahin, möglichst wenig dünne Papiere herzustellen. Andererseits müssen sie aber ver suchen, mit der gleichen Stoffmenge eine möglichst große Papierfläche zu liefern, denn die bereits erzielte zehnprozentige Mehrleistung ist für den augenblicklichen gesteigerten Bedarf noch nicht ausreichend. Ans allen den Gründen kann die Mahnung, recht sparsam im Verbrauch von Papier zu sein, nicht oft genug ausgesprochen werden. Jedes Altpapier ist zu sammeln und der Fabrikation wieder zuzu führen. Welche Wege ferner zur Einsparung gegangen werden können, zeigt eine Verordnung des Neichsverkehrsministers, wonach in aller Kürze Frachtbriefe in bisheriger halber Größe eingefllhrt werden. Bei einem jährlichen Bedarf von 25 Millionen Stück ergibt sich ein Minderverbranch von 125 000 Kilogramm Papier. Ans dem Gebiete des Schriftgnsscs stehen Versuche mit neuen Rohstoffen vor dem Abschluß. In der Deutschen Verlagsdrnckerci (bis her Ullsteins, Berlin, wird zur Zeit ein neuer Ersatzstoff ansprobiert, der an Stelle des bisher verwendeten Schriftmatcrials zu verwenden ist. Nach den vorliegenden Mitteilungen soll er vollständig eben bürtig sein und sogar verschiedene Nachteile nicht besitzen, die dem Blcimaterial eigen sind. Neben einem geringeren spezifischen Gewicht hat Polystyrol , wie der neue Werkstoff heißen wird, den Vorzug, das; er später wieder für den gleichen Zweck benutzt werden kann, in gleicher Weise wie es beim Blei durch Umgicßcn möglich ist. In den Atzanstaltou ist die pflichtinäßige Verwendung von Elektron nur noch eine Frage der Zeit. Sic haben reichlich Gelegen heit gehabt, sich mit dem neuen Werkstoff vertrant zu machen und man hört, daß auch die Erfolge nicht ansgeblieben sind. Anfangs war geplant, Elektron nur für Strichätzungen zu benutzen, aber es 1010 Nr. 294/295 Dienstag, -en 21. Dezember 1937
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