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01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1941
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1941-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1941
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-1941051001
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-19410510011
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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8pracbe als eine der wesentlichsten 8pracben des wissenscbaft- licben ^ustauscbes nicbt entbehrt werden kann. Wir seben des- balb, wie nacb einer Zeit der Zurückdrängung die deutsche 8pracbe sicb als 8pracbe der Wissenscbatt nicbt nur auf den Kongressen, 80ndern aucb in den wissenscbaftlicben Veröffent lichungen mit I^acbt wieder Labn bricbt, daK in vielen Ländern, insbesondere aucb im worden und 8üdo8ten Buropas, die Ar beiten nicbtdeutscber Wissenscbattler 8ebr bäubg in deutscber 8pracbe brw. überbaupt in deutscben Zeitscbriften erscbeinen, weil aut die8e Weise mit am leicbtesten der Weg in die Welt- scbaftlicbe Bucb in verstärktem ^lake in die groken Bücbereien Buropas, Amerikas und 08ta8ien8 eingedrungen, baben deutscbe Zeitscbriften trotz vieler Oegenströmungen den Weg in 2U8ländi8dre In8titute in gesteigertem klake gefunden. Oie 'Batsacbe, dak Oeutscbland im rwiscbenstaatlicben Bücberleib- verkebr an erster 8telle 8tebt, bewei8t, dak da8 deutscbe kuck, in8be80ndere da8 deutscbe wi88en8cbaftlidre Lucb, nicbt entbebrt werden kann. ^us 8tatistiken ergeben wir aucb, daK beispiels- wei8e in 8üdosteuropa. von den au8 den groken öffentlidren niscbe und mediriniscbe Werke, daneben aucb 8olcbe wirtscbafts- wissenscbattlicber und pädagogiscber ^rt 8ind am begebrtesten, wäbrend da8 scböngeistige Lucb er8t an Zweiter 8telle 8tebt. Bs i8t für un8 kein Zweifel darüber, dak in Zukunft da8 deut8cbe wissenscbattlicbe Bucb und da8 tedrni8cbe 8drrifttum weiterbin aukerordentlicb begebrt 8ein werden und* daK in Ver bindung damit die deut8cbe 8pracbe eintacb gelernt werden 80 we8entlicb die Verbreitung de8 deut8cben wissenscbaft licben Bucbes i8t, der eine vermebrte Kenntnis der deutscben 8pracbe vorau8gebt, 80 können wir un8 docb nicbt damit be gnügen, denn da8 Wesen eine8 Volke8 kann man nicbt allein dadurcb kennenlernen, daK man sicb in 8eine wissenscbaftlicien Beistungen vertieft, 80ndern da8 scböngeistige Lucb, die wabr- baft volkbafte Oicbtung ist e8, die den unmittelbaren Weg rum Herren eine8 Volke8 wei8en. Bs i8t in die8em Zusammenbang nicbt möglicb, über die Verbreitung de8 deutscben scböngeisti- gen Bucbes ru sprecben; docb 8ei 80viel ge82gt, dak die 8tati- 8tiken, die beispielsweise von der Oeutscben Akademie in den letzten ^abren über die Obersetzungen au8 dem Oeutscben in andere 8pracben ange8tellt worden sind, bewei8en, dak die Oeltung der scbönen Literatur lange nicbt 80 grok i8t, wie wir die8 wün8cben und wün8cben mÜ88en, dak aucb ru den befreun deten Bändern der Weg für die volkbafte deutle Oicbtung nocb 8ebr 8cbmal i8t, und dak aucb die ^.usfubr an deut8cben Lücbern nicbt einen derart groken 8trom'darstellt, wie wir die8 in Zukunft erboffen. Bs liegt die8 nicbt allein daran, dak in vielen bändern Oegenkräfte am Werk waren und teilweise nocb 8ind, die 2U8 politiscber und ideologi8cber Abneigung gegen Oeut8cbland, in8be80ndere gegen da8 nationalsoriali- 8ti8cke Oeut8cbland, 8icb dafür ein8etzen, daK in ibrem Wir- Kung8bereicb da8 deut8cbe Lucb keine gröüere Bedeutung er langt. Bs ist vor allem aucb für die nicbt genügend groKe Be deutung de8 deut8<ben 8cböngei8tigen 6ucbe8 im Auslände die 'Batsacbe mitverantwortlicb ru macben, dak die Kenntnisse der deut8cben 8pracbe in 8ebr vielen Bällen nicbt au8reicbend sind, um ein in gebobener 8pracbe ge8cbriebene8 Werk ru ver8teben nicbt daran, etwa nur da8 leicbte Blnterbaltungsbucb in 8einer Verbreitung im Auslände ru fördern, wenngleicb aucb de88en Bedeutung nicbt unter8lbätzt werden 8oll. Oen Hauptwerk legen über un8er Wesen Oültiges au882gt. 80 notwendig e8 aucb ist. die Obertragung deut8cber Oicbtung in fremde 8pracben ru fördern, un8 für eine befere ^uswabl — als die8 in der Ver gangenbeit meistens der Ball war — einrusetzen, so wird dieser Weg docb immer nur ein, wenn aucb aukerordentlicb wicbtiger Bebelf sein müssen und bleiben. Ourcb die Obertragung, mag es aucb die beste sein, gebt, besonders wenn es sicb um so eigenwillige und inbaltsscbwere 8pracben bandelt wie die deutscbe, ein wicbtiger 'Beil des Oebaltes einer Oicbtung ver loren. Wir können mit Kecbt sagen, dak die deutscbe 8pracbe eine der reicbsten ist, dak sie Klarbeit mit 'Biete, innere Be seeltbeit mit Kraft verbindet, dak sie unendlicb viele blöglicb- keiten des ^usdrudcs bietet, dak sie wie keine andere 8pracbe aucb das Oegenstandslose ru erfassen und ausrudrüdcen vermag, Vielfalt, die aus der reicben Veranlagung des deutscben Volkes bervorgebt, macbt es jedocb nicbt immer leicbt, die gebaltvolle, ernste Oicbtung ru versteben. Wenn wir etwa an den Klang des -^.ltgriecbiscken denken und deutscbe Obertragungen der Ilias oder Odvssee lesen, dann empbnden wir, wie farblos trotz meisterbafter Obersetzung docb das fremde Oewand für diese Oicbtungen ist. leicbt anders aber verbält es sicb mit den tief sten 8cböpfungen deutscber Oicbter, mögen wir nun an die Oe- walt der 8pracbe I^ietzscbes, an die edle Oroke Hölderlins oder an die Zartbeit deutscber Byrik denken. Oie groken beeister, denen wir unsere wesentlicben Oicbtungen verdanken, werden lesen, bedarf es einer vollendeten Leberrscbung der deutscber 8pracbe. ^ucb das gute deutscbe Onterbaltungsbucb ist mancb- mal ru sebr problemgeladen, sodak aucb dieses nicbt immer leicbt von einem Ausländer, selbst wenn er über eingebendere 8pracbkenntnis8e verfügt, aufgenommen werden kann. Bs muk daber unser Bestreben sein, uns mit aller Kraft für die Bllege der deutscben 8pracbe im Auslände, für einen metbodiscben Ausbau des Oeutscbunterricbts an Ausländer, ein- rusetzen, damit nicbt nur das 8pracbgerüst gelebrt und auf genommen. sondern wirklicb die lebendige deutscbe 8pracbe in ibrer Vielfalt gelernt und verstanden wird. Oenn wir wissen, dak eine Oicbtung scbon verliert, wenn man sie im Original immer wieder mit Hilfe des Wörterbucbes lesen muk. Melodik und Kbytbmik der 8pracbe werden in diesem Balle aufgelöst, und es verliert sicb die Kraft, die dem Worte innewobnt. Wenn die deutscbe 8pracbe immer mebr um sicb greift, in dem 8inne, wie gerade die Oeutscbe Akademie ibre Arbeit ausgericbtet bat, dann werden wir immer mebr -^ndersvölkiscbe sammeln, die fäbig sind, in den Born der deutscben Kultur binabrusteigen und aus ibm selbst obne jede störende Vermittlung ru trinken. Wer aber in unsere Oicbtung eindringt, der wird Biebe und Bewunderung für das empbnden, was wir als Kulturvolk der Welt bereits geskbenkt baben und nocb scbenken werden. ^.Iles das, was in der Oegenwart und Zukunft in Oeutscb- land gedacbt und erkannt wird, alles das, worum wir beute ringen und was wir scböpferiscb neu gestalten, das scblägt sicb in dieser oder jener Borm im Lucb und in der Zeitscbrift nieder. Oie Oröüe unserer Zeit spiegelt sicb in dem aufwüblenden 8trom aller Bebensäukerungen, in dem 8trom, der docb ru seinem Outteil im geschriebenen Wort seine Oauerform erbält. Oer kraftvolle und glübende ^tcm der deutscben 8pracbe kün det von den Bwigkeitswerten, die aus der 'Biete des deutscben Volkes geboren werden. Wenn wir alles daransctzen, um an diesen Werten aucb andere Völker, mit denen wir in Breund- scbaft Zusammenleben, mit denen wir eine neue Zukunft aut- bauen, teilbaben ru lassen, dann wird die durcb den glorreicben
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