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01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1941
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1941-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1941
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-1941051001
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-19410510011
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Die Bedeutung des Luebes uls ^ulke im Volksturuskuiupk Von Dr. Ilse -^lbreebt (D-^I.) dort der Ball, wo eine Oruppe Deutscher, abgescknitten vom Mutterland und umschlossen von fremdem Volkstum, siedelt und sich der ständigen Obergriffe der fremdvölkischen Vlekr- »kein 8piel und keine Bräumerei, 80ndern erregtes Kingen um die Oexenwart« (klesckendörfer in der Binleitung 8eine8 Ro mans »Oie 8tadt im 08ten«). Oie primärsten Bebensbedürfnisse stärker die gefährdete Bage des -^ukendeutscken bewut!t ge worden, nachdem er sie seit langem vernachlässigt oder ganr aus dem klick verloren hatte. Oer Deutsche konnte jetzt am eigenen Beibe spüren, wie es ist, wenn fremdes Volkstum als Klammer und ständige Bedrohung ihm seinen Klatz immer mehr einruengen und einrusdrränken sucht. Wükte man es nidit, so spürte man es an den Wirkungen, dal! manche Kreise des deutschen Volkes die 8tellung ihrer Volksgenossen drauken vor den 'koren des Keickes ru stärken den besten Willen hat ten. ^etzt fragt man auch nach dem Volksdeutschen kuch und vermikt seine bibliothekarische 8ammlung (Ohr. Weber: Oie deutschen Bibliotheken und das -^uslanddeutscktum. In: Mit teilungen der Deutschen Akademie, jsg. 1925/26, 8. 268 lf ). den veröffentlicht. Das kehlen von wissenschaftlichen Bearbei tungen der gesamten Volksdeutschen Literaturgeschichte — mit Ausnahme der Nadlers — bemängelt allerdings noch 1931 K. K. Klein im Keallexikon der Deutschen Literaturgeschichte von Klerker und 8tammler (IV. Land. Berlin 1931, 8. 1 11.). Diese Bücke sckliessen dann einige ^akre später Wilhelm 8chneider mit seinem Buch »Oie auslanddeutsche Dichtung unserer Zeit« (Berlin 1936) und in noch umfassenderer Weise K. K. Klein selbst mit seiner »Literaturgeschichte des Deutsch tums im Ausland« (Beiprig 1939), die auch ein ausführliches 8chrifttumsver2eichnis der 'Beilabhandlungen am Bnde des Bandes bringt, -^ber auch für den Volksdeutschen bedeutete der Weltkrieg eine Wende. 8o verschieden die einreinen Volks gruppen in Zusammensetzung und Haltung auch sein mochten — man denke etwa an den Oegensatz Zwischen den kaltendeut- schen und den Oonauschwaben —, so einheitlich war jetzt ihr Bekenntnis rum Klutterland. Deutschlands l>Iotreit läkt ihr Volkstum noch bewußter und kämpferischer werden. -Wck die ser Kampf spiegelt sich eindringlich und lebensnahe im Buch. »Klomentbilder« dieser Beistung takte Oeinr Kindermann in der »Weltkriegsdichtung der Deutschen im Ausland« (Berlin 1940) rusammen. Wenden wir uns rurück rur eigenen kroblematik des Volksdeutschen. Ursachen, Antrieb und Ziel seines ^usrugs aus der Heimat waren verschieden und sind genugsam er örtert. Br wanderte einreln oder in Oruppen aus. Verweilen wir kurr und fragen nach der Bedeutung des Buckes schon hier. Dem Binrelauswanderer wird es mit dem Buch meist ähnlich ergangen sein wie heute wieder vielen unserer Beldgrauen. Ballast kann er nicht gebrauchen, da nimmt er das Luch mit, das er am liebsten bat und das ikm, wie er hofft, Kraft ru geben weil! auch in neuen und unbekannten Verhältnissen. 8chon hier klingt unausgesprochen eine kämpferische hlöglich- keit des Buches an. Wie und ob es sie dann wirklich erfüllt, bleibt unwägbar, jedenfalls sind die Aussichten des kämpfe rischen 8ichbehauptens hier beim einreinen und dem 8treu- deutscbtum überhaupt ohne die 8tütze der Oemeinscbaft un- 8inne auch die Notwendigkeit der -Ungleichung an fremdes Volkstum. Betrachten wir die 8iedlergruppen und ihr Verhält nis rum Buch! Von den Ostkolonisten wissen wir, dal! sie immer wieder ganre Lückerballen aus Beiprig anforderten; sie brauch ten das 8agen- und Märchenbuch, das 8ckul- und Backbuck, Bied- und Onterhaltungsbücker. -^1l das konnte ihnen die Klei mat rur Oründung eines eigenen kleinen 8taates unter fremder 8taatsgewalt geben. 8ie gab ihnen mit dem Buck rugleicb 8tolr auf deutsche Beistung, deutsches Können und auf die deutsche ihnen ein Bigenleben nidit gönnen wollte und sie mit Oewalt sich anrugleicken bestrebt war. Wieviel schärfere Bormen nah men diese Obergriffe naturgemäk in den ehemals deutsch ge wesenen und dann von den Beindmäckten besetzten Oebieten an. Wie konnte da das Buck und welches Buck konnte keifen? Da war ruerst das deutsch^rae^rge Buck, um das der Kampf ging, der von beiden 8eiten bewukt geführt und auf genommen wurde; denn mit dem Verlust der eigenen 8pracke war das ganre Volkstum in Oekakr, dessen festeste 8tütze sie ist. 8o sprach es auch Brwin Wittstock bei der Orokkundgebung im Kabinen der Buckwocke, die am 29. Oktober 1935 in der Krolloper in Berlin stattfand, aus: »Unser Buck bedeutet ru- gleicb die Volksgrenre selbst in einem viel tieferen 8inne als bei den anderen Völkern die Werke ihres 8ckrifttums, da der Deutsche mehr denkt und daher auch mehr schreibt und mit größerem geistigen -Aufwand das Oelesene verarbeitet als diese. die letzten -Ausläufer unseres Volkes auf«. Dal! der einreine -Auswanderer bald in der 8pracke des neuen Bandes redete und schrieb, ist noch verständlich, ist er dock ohne jeden Kückkalt der Obermacht der fremden Umwelt preisgegeben. -Vber auch die bitteren Kämpfe größerer Oe- meinscbaften im fremden Band um die Brkaltung ihrer deut schen 8pracke sind uns aus der jüngsten Vergangenheit sckmerrlick in Erinnerung. Was bedeutete r. 6. während der letzten rwanrig jsakre im Blsal! schon die Herausgabe eines deutschen Buckes, gleich welchen Inhaltes! -Vutor, Verleger und Buchhändler wurden argwöhnisch beobachtet, an einen Werbe- kampf und anderswo. Der tägliche Kampf und die ständige Bedrohung von sei ten eines Oegners, der rein macktmäLig überlegen war und 16
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