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01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1941
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1941-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1941
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-1941051001
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-19410510011
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-1941051001
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1941
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fa deshalb so wichtig ist. weil sie ihre Leser mit leidenschaft licher leilnabme, mit Zustimmung oder Ablehnung, aber immer wir viel ru danken. Männer waren es, die durch germanistische Ltudien mit uns in Verbindung standen. andere, die 6er alten sich wiederholenden Romanthemen überdrüssig waren, 06er politisch denkende Köpfe 6er germanischen Kulturgruppe, ver einzelt auch wcitschauen6e Männer 6er romanischen o6er sla wischen Oeisteswissenscbaften, 6ie 6as -^ufdämmern einer neuen 2eit spürten. Oerade in 6en letzten beiden fahren vorm Krieg lconnten wir erfahren, wie in einem Wirbel junger Anteil nahme. währen6 in 6en Lucbläden 6ie Emigranten verstaubten, lcleine aber tätige Kreise 6as deutsche Luch 6er Oegenwart riefen, wie deutsche Lagen- un6 ^lärchenbücher — übersehen wir nicht ihren bleiben6en Linlluk auf 6ie fugend 6es -^us- Ian6s — immer heftiger verlangt wurclen. Im Wetteifer mit Verächtlichmachung 6eutschen Lürgersinnes seit Ooetbe, nach einer I^iederriebung unserer eigenen Oeschichte un6 Vor geschichte, in 6er deutsche Verlage mit 6en bittersten Oegnern 6es Reiches ru wetteifern schienen, trat eine entschlossene Wandlung ein. Dem Leser 6a drauken wurden endlich eine Rechtfertigung und Lkrung der Vergangenheit fenes Reiches geboten, das er doch aus seiner eigenen Oeschichte lcannte, fenes Blutes, von dem doch auch er einen leil hatte, fener Oegen wart, die ihm wirtschaftlich und technisch so grok erschien. Lind lesen. Wir waren auf einem guten Weg und wir wollen ihnen, die ihm durch lcluge Werbung und Darstellung halfen, unseren Danlc sagen. Ls ist an dieser 8telle nicht nötig, ein Wort über die Le- deutung des deutschen Lcbrifttums der Oegenwart ru sagen. Ls spanne deutschen Luches. Wir selbst glauben, dak sie eine grökere 2eit einleitet und wenn wir den Olauben nicht hätten, hätten wir lcein Recht, dafür einrutreten. klag es nun von groker Bedeutung für bleimdeutschland sein, wenn seine fahre der Wandlung durch solch ein Oeschenlc Wir wissen: Werbung hat nur 8inn, wenn man Werte bieten lcann. Werte ohne Werbung lcönnen ein Jahrhundert vergessen liegen — sehr rum Lchaden des besitzenden Vollces —. aber Werbung ohne Wert ist nichts als das bunte Lilderspiel einer Leifenblase. Ist man aber der Oberreugung, dak deutsche an Verwirklichung der besonderen Wesensrüge germanischen Lebens beute Orokes ru bieten vermögen, so ist wob! weniges so wichtig wie eine lcluge Erweiterung und Mahnung rur Be schäftigung mit der Dichtung unseres Vollces im Lremdland. Onsere Nachbarn wissen von diesem kommenden Wett- Vollces lebte. H-Ian lese die Mahnungen d'Ormessons im „Li- garo": sie geben weiter als nur auf den ..adeligen Wetteifer der Leistung", ru dem wir Herausforderin. Lind wenn man. nicht ohne ein erbarmendes Oefübl, die unermüdliche 8e- mübung Englands siebt, seine Lücber über die Welt ru ver teilen. wenn man hört, wie Lngland mit seinem Oxldrd-Lexi- lcon und den vierhunderttausend Worten seiner Weltsprache prahlen gebt (während leider unser armer „Orimm" immer noch nicht abgeschlossen ist), lcönnte manchem recht ragbaft ums Herr werden. ldätte nicht gerade die deutsche Dichtung von beute eine Liegesruversicbt, die Iceinen Zweifel spüren läkt, wüüte sie nicht um ihre Oröke und um ihren Aufstieg. Ls ist gut, dak dem so ist. Denn die weiten des beträcht lichen Alltags sind vorüber. Was dem Reich vom Lcbicksal, weit über alle Rläne und Lilder hinaus, als Aufgabe gestellt wurde, ist lcaum übersehbar. Wir haben die Vlackt, diese Aufgabe ru erfüllen, ^ber ^acht allein ist ein schlechtes ldandwerk, davon war schon ein Napoleon überreugt. -^ucb lcönnte, was beute mit Vlacbt errichtet wird, einem kommenden ermüdeten Oescblecbt rur Oefabr werden. — Die leitenden Oedanlcen dieser 2eit, die groken künstlerischen Leistungen sind wichtig. 8ie erst halten fest und binden, da wo Lchwert und Währung allein nicht genügen und niemals genügen werden. Aufgabe des deut schen Luches ist es, das innere Recht unserer Lage ru er weisen. k^icbt durch Rolemik — sie bat ihr eigenes Leid, t^ein, durch ein Wecken der Lreude an der schöpfenden Lntfaltung dieses Ltaates in der Glitte, an seinen hoben Künsten. Lrst die nachhallende Liebe, die aus einem Land von Oedicbten, aus dem mitschwingenden Lrlebnis eines groken Romans aufklingt, erst die Linberiebung des Lesers in den Raum des Dichters bringen auch die Oberreugung von Lebensrecht und bleibendem Recht des Volkes, das in Technik und Wirtschaft sich seiner 2eit überlegen erweist. 8ie auch geben das wirkliche Lild des Lie benswerten im Nachbarn, das im Luch absichtslos aber den Leser erschütternd oder mitreiKend dargestellt wird. 8ie geben ein Lild der Traumwelt oder der schwermütigen Ltunden seines Wachsens und Werdens aus der Oeschichte. 8ie bringen im Oegensatz rur humanistischen Darstellung mancher Nachbarn, die immer noch nicht vom „Larbarenbegrikf" lassen können, das neue Lild unseres Volkwerdens aus unserer Lrübgeschicbte herauf, die, richtig dargestellt, herrlich und erbebend ist und nach meinem Lmpknden die Oegenwart überhaupt erst begrün det. Darum sollen verantwortliche Verlage Lücher nicht aus- geben, in denen unsere Vorväter noch nach der Vorstellung von 1850 als die „blutgierigen Nomaden" dargestellt werden. Vlag ein auf unserer 8chule nur griechisch begeisterter Verfasser nicht besser unterrichtet sein, so muk der Verlag solch späte 8elbst- demütigung vor der Lremde vermeiden. Wir reden nicht mehr unter uns, wie es einige ^abrrebnte geschah. Lücher geben beute wieder über die Orenre hinaus, -^bstokende Darstellungen über unsere Vorfahren, mögen sie aus entschuldbarer Llnwissenbeit des Verfassers erfolgen, sind beute gegen die -Wslandsarbeit unseres Volkes gerichtet — gegen sein ^nsebn vor aller Welt. Die Verlage müssen darum wissen. Ich hätte vielleicht meine Worte, die diesem oder fenem reichlich anspruchsvoll scheinen, makvoller gewählt, wenn nicht, sehr gegen meinen Willen, eine gründliche Leobachtung des Auslandes mich immer wieder ru der Lrkenntnis gebracht hätte: 6
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