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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1929
- Strukturtyp
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- 1929-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1929
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- Deutsch
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LettH/of MelZer/ Malaria/ Golü unö »Opium MMWWWW^ Urteile und Stimmen, auch berufener Kenner des „Fernen Ostens": »Es ist eine böse Drei, mit öer F. Nclzer seine norbmanbschu- rischen Eindrücke überschreibt. Und trotz allem: hier ist an einer entscheidenden Stelle hinter chinesische, japanische und russische Potemkinsche Dörfer hinein und Lurch sehr geschickt vorgehallene Schleier durchgesehen worben. Das ist das große Verdienst von Melzers Erinnerungen, die er mit genialer Unbekümmertheit dann so niebergeschrieben hat, dynamisch, lebensvoll, wie er sic gesehen hat. .Gänzlich unwissen schaftlich' werden solche Ingenieure, die an solchen Stellen als Chauffeure nicht fahren können, das Buch selbstverständlich neunen. Dafür enthält es Wahrnehmungen, die der offiziellen Wissenschaft erst in zehn Jahren zur Kenntnis kommen, wenn es zu spät sein wird. Ich will nur auf solche Bewegungen und Stellen Hinweisen, die ich aus eigener Anschauung, gründlichem Bekanntsein mit dem Menschen und dem Ort, und Aussprache darüber mit besten russischen, japanischen und andern Kennern der Fragen sicher zu beurteilen vermag. Dazu gehört die peinliche Betrachtung über die weißen Kults, das verlorene Gesicht der Russen: die Schilderung Steppe und Stcppcnvolk, und der drei mandschurischen Stände: die Solonen- Zeichnung: die Abwertung der japanischen, russischen und chinesischen Wirtschafts-Aussichten in der Mandschurei: die Skala der Ausländer feindlichkeit: die Schilderung der Amurlanbschast im Hochwasser zwischen Blagowieschtschcnsk und Aigun; der Haß-Spannung zwischen roten Russen und Emigranten — aus der sich so viele Grenz- reibungcn so zwanglos erklären lassen. Ei» typisches mandschu risches Hochwasser-Erlebnis, wie es mir japanische Offiziere zu Dutzenden berichtet haben, keine Ossendowskiade! Aber auch die U. S. Amerikaner sind ja dem Mississippi nicht Herr geworden! Es ist gewiß kein Denkmal eines Sieges über das gewaltige und noch in wesentlichen Züge» der mitteleuropäischen Wissenschaft viel zu unbekannte Land (Japanische und Russische Denkschriften kennen es jetzt besser!): — aber tapfere Menschen haben ihm unter ungünstigen Umständen abgetrotzt, was ihm abzutrotzen war, und den Weg dazu in packender und volkstümlicher Form beschrieben.« Professor vr. Karl Haushofer, Generalmajor a. D. München »Ein fabelhaftes Buch: in der Form nur ein zwangloser Reise bericht über eine Fertenfahrt durch Rußland und Sibirien in die alte Grcnzscheidc des russisch-chinesischen Machtgebietcs: in dem inneren Gehalt aber ein Lehrbuch, das mit lebendiger Anschaulich keit von den Geheimnissen des unbekannten Asien erzählt. Man lernt, ohne es zu merken, lernt vielleicht gerade deshalb so viel, weil ei» anspruchsloser Plauderton auch die schwerste geistige Kost schmackhaft macht. Hier redet ein Zeitungsmann, der mit offenen Augen die Welt sicht und seine Erfahrungen zu gruppieren weiß. Seine ganze Art, die mit behaglicher Selbstironie auch Einblicke hinter die Kulissen der Forschungsarbeit tun läßt, sticht angenehm ab von dem überheblichen Eigenlob, das sonst wohl die Bücher moderner Weltreisender beherrscht. Ein Stück Geschichte und doch aufs höchste gesteigerte Aktualität. Denn der Amurbogen, in den sich die Völkerwanderung der Gegenwart aus China her ergießt, ist bas Glacis, von dem aus die gelbe Nasse — sich selbst heute noch unbewußt — ihren Angriff gegen den Westen vollzieht. Er ist wahrscheinlich der Schlüssel zum Verständnis der asiatischen Politik nicht nur der kommenden Jahre, sondern auch der kommenden Jahrzehnte.« vr. Kurt Mctger, Chefredakteur 2. Vorsitzender des Verein- »Berliner Pressen üppig wie eine Oase, doch Stück für Stück des seuilletonistischen Bildstreifens erdgebunben, scharf hcrausgeschnitten, aufmerksam be lichtet, im Zugriff klar gewertet, mit geopolitischen Sentenzen durch wirkt und wie kostbare Ausgrabungsfunde aufgereiht. Schmiß und Stimmung in Stil und Farbe. Man staunt sich die Augen aus, was so eine vergessene Steppe und so ein vergessenes Volk alles an Ursprünglichkeiten birgt. Dazu ist bas Buch Melzers eine auf wühlend aktuelle Lektüre, wenigstens für den, der um den Kampf weiß, den China und Rußland um die Oft-Chinabahn führen, Kolo nisation und Handel, Ackerbau und Industrie, Kuomintang und Bolschewismus, gelbe Rasse gegen weiße, in der Mitte, wie zwischen den Angeln zweier Welten, die russischen Emigranten, chinesischer Kulturdünger. . . Hier erklimmt-Mclzcr beängstigende geopolittsche Höhen und rückt die dunklen Mächte in diesem raumpolitischen Ringen um einen der wichtigsten eurasisch-kontincntalen Kampf plätze scharf in Positur. Der Militär und Politiker, der Feuilletonist, Rassceuropäcr und der — Mensch, sie alle haben Anteil an diesem Buch von Tiefblick und Weitblick, Strategie des Kulturgcistes gegen Malaria, Gold und Opium . . . Das Buch drängt zur Übersetzung ins Russische, Chinesische, Japanische und — ins Englische.« Gcor-g S. Löbsack, Vcrttn. »Wer zu einer modernen Neiscschilbcrung greift, muß immer fürchten, daß ihm statt des versprochenen fremden Landes nichts als ein eitler Mensch gezeigt wird, der sich in de» fremden Dingen spiegelt. Dieses Buch ist ganz anders. Es hat nichts von dem Snobismus, der sich ja einmal überleben mußte, nichts von der maniricrten Art, im fremden Lande nur sich selbst zu suchen. Das Buch ist die kritisch-klare Schilderung eines Kampfes um die Er kenntnis eines Landes, in dem weltgeschichtliche Ereignisse herauf- dämmern. Wer das Buch liest, hat die Empsindung, als habe ein zäher deutscher Wille unter unsäglicher Mühsal Menschen und Dinge zur Betrachtung aus einem von Leben wimmelnden und doch giftigen Schlamm herausgezogen, in den die Welt eigentlich nicht ylnclnschaueu sollte. Mut erfordert die Erkenntnis, daß jene gelbe Völkerwanderung die mit unzulänglichen Vertretern der weißen Rasse besetzten Dämme der europäischen Kultur zu Uber spülen droht. Und Mut erfordert wohl auch das Schreiben dieses notwendigerweise indiskreten Buches, dessen auf nüchternen Tat sachen beruhenden Erkenntnisse und Kritiken blitzartig von der Mandschurei in die Welt — und in die Heimat hinübcrlcuchtcn. Durch die spannende Schilderung ungewöhnlicher Erlebnisse zweier Deutscher hört man den Gang der Uhr des Weltgcschicks.« ^ ^ Hans stnylchk. Berlin ^ »Melzers Buch ist der erste zusammenhängende Bericht von der Deutsche» Heilungkiang-Expedilion. Ein faszinierendes Pano rama ist aus der Erde gehoben, leicht wie eine Fata Morgana, »Ihr Buch hat mich in ungewöhnlichem Maße gefesselt. Zu nächst stofflich: cs zeigt, mit den Augen des politisch interessierten Journalisten gesehen, ein Gebiet, das bisher nur der ethnologischen Wissenschaft und auch dieser nur zum kleinen Teil zugänglich war. Es lehrt das Chinesentum von einer Seite sehen, von der aus sich wohl die tiefsten Aufschlüsse über ein Volkstum ergeben: Von der Seile der chinesischen Kolonisation her. Ihre Schilderung des eigentümlichen chinesischen Imperialismus im solonischen Gebiet ist geradezu ein neuer Beitrag zur politischen Morphologie. Was die Form anlangt, so ist sic geeignet, auch den Fcrncrstehenden in der lebendigste» und sympathischsten Weise zu fesseln und ihm die wissen schaftlichen Ergebnisse der Stötznerschen Expedition zugänglich zu machen.« vr. Hermann Ullmann Politische Wochenschrift für Volkstum und Staat Berlin Bdrsenblatt f. d. Deutfchcn Buchhandel. VS. Iabraapg. 1279
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